Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Haile Gebrselassie tritt in Addis Abeba Ende November wohl gegen Paul Tergat an. (Foto: Chai)
Duell Gebrselassie gegen TergatDie beiden vermeintlich besten Langstreckler aller Zeiten, Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Paul Tergat (Kenia), treffen aller Voraussicht am 30. November beim Great Ethiopian Run (10 km) in Addis Abeba aufeinander. Tergat hat seine Startzusage schon gegeben (wir berichteten). Und jetzt hoffen die Organisatoren auch auf die Teilnahme des Lokalmatadoren Haile Gebrselassie.
THG kein Nahrungsergänzungsmittel
Die "US Food and Drug Administration" (FDA) hat vor dem neuen Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon gewarnt. Es ist kein Nahrungsergänzungsmittel, sondern eine potentiell gefährliche Droge, ließ die FDA am Dienstag wissen. Sie habe THG analysiert und festgestellt, dass es zu den illegalen Drogen zählt und gesundheitliche Schäden hervorrufen kann.
Schänzer erwartet neue Herausforderungen im Anti-Dopingkampf
Die Genforschung hat nach Ansicht von Deutschlands bekanntestem Doping-Fahnder Wilhelm Schänzer erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft des Sports: "Es gibt ein Gen, das Muskelwachstum kontrolliert", sagt der Wissenschaftler in einem Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern. Bisher habe man nur in Experimenten gesehen, dass dieses Gen verändert und damit das Wachstum von Muskeln gezielt gesteuert werden kann. Ein Einsatz am Menschen schließt Schänzer nicht aus: "Die Bereitschaft mancher Sportler, neue Verfahren anzuwenden, ist sehr hoch", sagt Schänzer dem stern. In den nächsten Monaten werden Insulin-Präparate zur Herausforderung für Doping-Fahnder, betont Schänzer. Die Verbreitung dieses Hormons zur Leistungssteigerung könne ein "größeres Problem werden". Schänzer zufolge sinkt zudem die Hemmschwelle, zu Steroidhormonen zu greifen: "Selbst Jugendliche nehmen die schon." Er beobachte einen neuen Körperkult: "Man meint durch mehr Muskelkraft und entsprechendes Aussehen leistungsfähiger und erfolgreicher zu sein – natürlich ohne viel dafür zu trainieren." Doping ist nicht nur in den USA weit verbreitet: Etwa 200.000 Deutsche nehmen Steroidhormone, sagt Schänzer.
Auch Trainern droht Strafe
Trainer, die den bislang sechs auf das Stimulanzium Modafinil positiv getesteten Athleten das Mittel verabreicht haben, sollen bestraft werden. So plant es die IAAF, bestätigte Istvan Gyulai, Generalsekretär des Verbandes, am Dienstag. "Wenn bewiesen ist, dass sie den Gebrauch von Doping oder verbotenen Mitteln angepriesen haben, werden sie behandelt, als hätten sie selbst einen Dopingverstoß begangen", sagte Gyulai der Nachrichtenagentur Associated Press. Die Umstände müssten jetzt untersucht werden. Er räumte zugleich die Möglichkeit ein, dass alle Modafinil-Doper glaubten, das Mittel sei nicht verboten. Gyulai unterstrich, Modafinil könne nicht im gleichen Licht gesehen werden wie das Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG), auf das bislang vier Athleten positiv getestet worden sind.
Dopingfahnder sollten wie Dopingentwickler denken
Dopingfahnder auf der Suche nach unentdeckten Dopingmitteln müssen einfallsreicher werden und sich in die Lage von Wissenschaftlern versetzen, die unentdeckbare Dopingmittel entwickeln wollen, hat David Howman, Generaldirektor der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) gefordert. Er glaube im Übrigen, dass es noch mehr THG-Doper gegeben hat. "Die halten jetzt ihre Daumen gedrückt, damit sie nicht entdeckt werden."
Otto Schily lehnt Anti-Doping-Gesetz erneut ab
Noch in diesem Jahr werde Kanzler Gerhard Schröder wohl zu einem Olympia-Gipfel einladen, sagte Innenminister Otto Schily in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". Dadurch solle die Bewerbung in Fahrt kommen. Zugleich betonte er, Olympia nach Deutschland zu holen, müsse ein Anliegen des ganzen Landes sein: "Wichtig ist: Wir dürfen die Bewerbung nicht als Sache Leipzigs oder Sachsens verstehen, sondern als nationale Aufgabe." Bezogen auf die Forderung von Verbänden und Sportpolitikern nach einem Anti-Doping-Gesetz (wir berichteten), meinte Schily: "Grundsätzlich sehe ich diese Notwendigkeit nicht. Meiner Meinung nach reichen die gesetzlichen Grundlagen aus, die die Strafbarkeit begründen. Aber es gibt Defizite im Vollzug. Was würden wir mit einem Anti-Doping-Gesetz gewinnen? Liegen Verdachtsmomente und Anzeige vor, kann schon jetzt gegen Doping vorgegangen werden. Die härteste Sanktion für den Sportler, der dopt, ist im Übrigen die Sperre. Über diese Sanktionen muss der autonome Sport selbst entscheiden."
Gail Devers will saubere Top-Leistungen trotz hohen Alters
Die Hürden-Spezialistin (Weltmeisterin '93/'95/'99) und 100-Meter-Olympiasiegerin von 1992 und 1996, Gail Devers (USA), hofft im Jahr 2004 noch einmal auf den Sprung in die absolute Weltklasse. "Ich muss noch einmal zurück", sagte sie jetzt in einem AP-Interview. "Nicht nur für unseren Sport, sondern auch für die, die ihn anschauen. Ja, momentan passieren viele negative Dinge in der Leichtathletik, aber ich will ein positives Beispiel geben." Die 37-Jährige möchte beweisen, dass man auch im hohen Alter ohne Doping Spitzenleistungen vollbringen kann. In diesem Jahr hatte Devers den Einzug ins 100-Meter-Hürden-Finale der WM verpasst.
Nandrolon-Fall in Italien
Einen Dopingfall gibt es nach Informationen des Internetanbieters "datasport.it" in Italien. 200-Meter-Läufer Marco Cuneo wurde bei den Italienischen Meisterschaften am 3. August in Rieti positiv auf Nandrolon getestet. "Über die positive A-Probe informierte das Gesundheitsministerium den nationalen Leichtathletik-Verband", heißt es auf der Website. mp
Hammerwerferin drei Jahre jünger als gedacht
Wie alt ist sie nun, die chinesische Hammerwerferin Wenxiu Zhang? 70,22 Metern erzielte sie jüngst bei den Inter-City-Games für den nationalen Leichtathletik-Nachwuchs in Changsha – das ist U18-Weltrekord! Wir haben ihn jedoch nicht als solchen vermeldet, da Zhang über viele Jahre mit dem Geburtsjahr 1983 an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnahm und wir ein wenig irritiert gewesen sind, denn seit diesem Sommer steht hinter dem Namen Zhang das Geburtsjahr 1986. Mit diesem neuen – wie es heißt richtigen – Geburtsjahr hat der chinesische Verband seine Athletin auch für die WM in Paris gemeldet gehabt. Dort tauchte sie in den Startliste jedoch noch mit dem Jahrgang 1983 auf. Im offiziellen Statistik-Handbuch der WM hieß es "1983 oder 1986?". Zukünftig wird sie aber auch von der IAAF nur noch mit Jahrgang 1986 geführt. Rückblickend bedeutet dies, sie war 2001 in Edmonton mit 15 Jahren die jüngste WM-Teilnehmerin und ist nun neue U18-Weltrekordlerin.
Zwangspause für Hürdenläuferin Annette Thimm
Annette Thimm von der LG Weserbergland, Deutsche Vize-Meisterin über 100 Meter Hürden im Jahr 2003, musste in der vergangenen Woche an der linken Achillessehne operiert werden. Ein entzündeter Schleimbeutel machte Probleme. Außerdem wurde ein Stück des Fersenknochens abgeschliffen. Acht Wochen Pause verordneten ihr die Ärzte.
Frankie Fredericks schnell unterwegs
Frankie Fredericks ist wenige Tage nach den vermeintlichen Missverständnissen um seinen Rücktritt (wir berichteten) bei den Afro-Asien-Spielen in Hyderabad (Indien) zum Sieg über 200 Meter (20,57 sec) gelaufen und hat für das beste Ergebnis des zweiten Veranstaltungstages gesorgt. Die indische Weitsprung-WM-Dritte Anju George siegte mit 6,53 Metern. Das Stabhochsprung-Gold sicherte sich die Chinesin Zhang Na (4,10 m), Gewinner des Speerwerfens wurde mit respektablen 84,50 Metern der Südafrikaner Gerhardus Pienaar. Das war zugleich eine neue Bestleistung für ihn. Ejagayou Dibaba (Äthiopien) holte sich Gold über 10.000 Meter der Frauen (33:01,12 min). Sie ist die ältere Schwester von 5000-Meter-Weltmeisterin Tirunesh Dibaba.
Kenia protestiert gegen Olympia-Startrecht von Konchella
Der Kenianische Leichtathletik-Verband hat die IAAF für die Entscheidung kritisiert, den ehemaligen kenianischen 800-Meter-Läufer Gregory Meritei Konchella für Bahrein bei den Olympischen Spielen in Athen starten zu lassen. Der Verband beklagt sich, dass er nie von der IAAF zu dem Fall angehört worden ist. Konchella hat drei Jahre lang keine Wettkämpfe für Kenia bestritten, kann also nach den Regeln des Weltverbandes bei Olympia für ein neues Land laufen. In einem von Anfang Oktober stammenden Brief an den Leichtathletik-Verband von Bahrein hatte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai sein o.k. für einen Olympia-Start von Konchella gegeben. Dessen neuer Name ist Yusuf Saad Kamel.
Premieren-Marathon in Nairobi – Jubiläum in Soweto
Nicht nur in New York City und Athen wird am Wochenende Marathon gelaufen, auch in Soweto (Südafrika) und Nairobi (Kenia) stehen am Sonntag zwei große Läufe an. Das Rennen in Soweto gibt es seit 1993, heuer also zum zehnten Mal. Es steht symbolisch für die Verständigung zwischen weißen und schwarzen Südafrikanern. Der Marathon durch die Straßen von Kenias Hauptstadt Nairobi feiert dagegen Premiere. Er wird live im Fernsehen übertragen.
Lahssini hat gute Olympia-Chancen
Nach seinem starken Marathon-Debüt in 2:11:01 Stunden auf der schweren Strecke von Venedig kann der in Marokko geborene und jetzt für Frankreich startende El Hassan Lahssini nun auch auf einen Start bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Athen hoffen. Laufen in diesem Herbst oder im nächsten Frühjahr keine drei Franzosen mehr schneller, hat er sein Olympia-Ticket bereits sicher. In Venedig war Lahssini am Sonntag als Erster ins Ziel gekommen (wir berichteten).
Kerryn McCann hat zweites Kind zur Welt gebracht
Commonwealth-Siegerin Kerryn McCann (Australien) möchte im nächsten Jahr um den Marathon-Sieg bei den Olympischen Spielen mitlaufen. Nachdem sie vergangenes Wochenende ihr zweites Kind zur Welt brachte, möchte die 36-Jährige nun voll in die Olympiavorbereitungen einsteigen.
Leipziger Olympialogo ging auf Fahrt durch Deutschland
Das Logo der Leipziger Olympiabewerbung ist auf große Fahrt gegangen. Heute wurde in Leipzig ein Olympia-ICE auf seine Reise durch Deutschland geschickt. Der Zug fährt unter anderem regelmäßig von Leipzig über Weimar und Frankfurt am Main nach Saarbrücken. Allerdings steht unter dem Logo noch kein Slogan. Ein neuer muss erst in den nächsten Wochen gefunden werden, denn "Spiele mit uns" gibt es nicht mehr.
Jogger sind oftmals zu schnell unterwegs
Nach einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), die die Uni für die AOK gemacht hat, laufen viele Jogger in Deutschland zu schnell und haben kein Gefühl für ihren Körper. Dadurch schaden sie ihm, statt zu nutzen, betonte Prof. Henning Allmer bei der Vorstellung der Untersuchung, an der 350 Probanden teilnahmen.
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