Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Christian Duma hat in Bulgarien die Olympia-Vorbereitung begonnen.
Über Bulgarien nach Athen Obwohl die Sommersaison 2003 gerade erst einige Wochen vorbei ist, werden schon jetzt die entscheidenden Grundlagen für die nächste Saison gelegt. Und so verbrachten 400-Meter-Hürdenläufer Christian Duma, Sebastian Gatzka (beide LG Eintracht Frankfurt) und Bastian Swillims (TV Wattenscheid 01) bereits im Oktober ein zweiwöchiges Höhentrainingslager in Bulgarien. Auf 2000 Metern trainierten sie unter Anleitung von Bundestrainer Volker Beck. Etwa 140 Kilometer südöstlich der Landshauptstadt Sofia in der Bergkette des Belmeken wurden erste Belastungsspitzen gesetzt. Bis auf einen leichten "Umknicker" bei einer Bergwanderung blieben alle Sportler gesund und ohne Verletzungen durch Bären, Hunde oder Ähnliches und schauen jetzt mit den erarbeiteten Grundlagen auf die kommenden Wochen. (pm)
US-Team droht der Verlust des 4x400-Meter-WM-Golds
Die US-Amerikaner müssen um ihr 4x400-Meter-WM-Gold bangen. Weil Calvin Harrison, dessen Dopingprobe von den US-Meisterschaften im Juni nachträglich positiv auf das Stimulanzium Modafinil getestet wurde, schon 1993 einen positiven Test – damals auf Pseudoephedrin – abgeliefert hat (wir berichteten) droht ihm eine zweijährige Sperre, sagte Arne Ljungqvist, Chef der medizinischen Kommission der IAAF, jetzt in einem AP-Interview. Das hieße, Harrison, der im WM-Einzelrennen Sechster war, würde wahrscheinlich rückwirkend vom Juni 2003 an für zwei Jahre gesperrt, wäre also bei der WM unberechtigt mitgelaufen. In der Folge müsste das US-Team die Goldmedaille zurückgeben, die dann an Frankreich ginge. Erstmals mit einem Stimulanzium Erwischten wie 100- und 200-Meter-Weltmeisterin Kelli White droht dagegen nur die Annullierung der Ergebnisse des Wettkampfes, bei dem die positive Probe entnommen wurde und eine öffentliche Verwarnung.
Dopende Kollegen sollten lebenslang gesperrt werden
Lebenslange Sperren für dopende Kollegen haben unter anderem Kugelstoßer John Godina, Sprinter Jon Dummond und Stabhochspringerin Stacy Dragila in einer Umfrage der Nachrichtenagentur "AP" gefordert. "Immer wenn jemand erwischt wird, verbessert es deinen Sport", sagte Godina. Und Drummond bezeichnete den Tag, als der Dopingskandal herauskam, als "großen Tag für die Leichtathletik". Für Stacy Dragila ist der unbekannte Trainer, der der nationalen Anti-Doping Agentur der USA eine THG-Probe schickte, ein Held. "Dass jemanden den Schritt wagte, hat viele Türen geöffnet." Sprinterin Gail Devers unterstrich: "Nicht jeder in der Leichtathletik handelt falsch."
Anhörungen vor US-Bundesgericht haben begonnen
Mitte der Woche sind im US-Dopingskandal, in dessen Mittelpunkt das kalifornische Unternehmen BALCO steht, von einem US-Bundesgericht die ersten Sportler vernommen wurden. Unter anderem auch die Leichtathleten Regina Jacobs (Mittelstrecke) und Kevin Toth (Kugelstoßen). Beide sind vor kurzem positiv auf das neue, höchstwahrscheinlich von BALCO entwickelte, Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) getestet wurden und stehen vor einer zweijährigen Sperre. Die Öffentlichkeit war bei der Anhörung nicht zugelassen. Wie aus Justiz-Kreisen zu vernehmen war, sollten die Athleten die Frage beantworten, ob sie Firmengründer und -inhaber Victor Conte getroffen haben und von diesem aufgefordert worden sind zu schweigen. Zudem wollte das Gericht wissen, ob Jacobs und Toth THG oder das Blutdopingmittel EPO von BALCO bezogen haben und ob sie eines der Mittel nahmen.
Manfred Ommer plädiert für die Freigabe von Doping
Manfred Ommer, Vize-Europameister über 200 Meter im Jahr 1974, hat sich für die Freigabe von Dopingmitteln ausgesprochen. Im Interview mit der Kölnischen Rundschau meinte er: "Ich weiß, dass meine These sehr umstritten ist. Aber mir ist es lieber, ein Athlet nimmt unter ständiger ärztlicher Beobachtung das Zeug, als wenn er sich das unkontrolliert rein schmeißt." Im Grunde, so Ommer, wüssten alle, "dass es ohne das Zeug nicht geht." Allerdings betonte er auch, dass Trainer, die Kindern und Jugendlichen Dopingmittel verabreichten, ins Gefängnis gehören.
Schielkes Trainersuche könnte nach Wattenscheid führen
Sina Schielke ist nach ihrer Trennung von Trainer Thomas Kremer auf der Suche nach einem neuen Trainer und schließt sich womöglich der Gruppe des Wattenscheider Coaches Ronald Stein an, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Allerdings sei ein Wechsel zum TV Wattenscheid 01 ausgeschlossen, sagte TVW-Sportwart Michael Huke dem Blatt. Grund: Schielke hat noch einen Ausrüstervertrag mit Puma. In Wattenscheid engagiert sich dagegen Nike.
Cathy Freeman trägt als Erste das Olympische Feuer
Cathy Freeman, 400-Meter-Olympiasiegerin von Sydney, die vor dreieinhalb Jahren in ihrer Heimat das Olympische Feuer entzündet hatte, trägt im kommenden Mai als Erste die Olympische Flamme. Diese wird im antiken Olympia entfacht. Freeman wird mit dem Feuer einige hundert Meter weit laufen und es dann weiterreichen. Der anschließende olympische Fackellauf wird durch 28 Städte in mehreren Ländern führen. Mehr als 10.000 Läuferinnen und Läufer werden die Flamme tragen. Sie wird unter anderem erstmals durch Südamerika und Afrika transportiert und kommt am 13. August ins Olympiastadion von Athen.
Naoko Takahashi läuft erstmals seit drei Jahren in Japan Marathon
Olympiasiegerin Naoko Takahashi wird am 16. November beim Tokioter Frauen-Marathon an den Start gehen. Es ist ihr erster Marathon seit dem Berliner Rennen im September vergangenen Jahres und ihr erster Marathon in Japan seit März 2000. 2002 musste sie ihren Tokio-Start wegen eines Ermüdungsbruchs kurzfristig absagen. Im Rennen wird auch die Olympiasiegerin von 1996, Fatuma Roba aus Äthiopien, sein. Genauso wie die Rostockerin Ulrike Maisch.
Weltmeisterin Dibaba unterlag bei Afro-Asien-Spielen
Nigerias Sprinter waren am Donnerstag, dem dritten und letzten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe bei den 1. Afro-Asien-Spielen in Hyderabad (Indien), das Maß der Dinge. Adetonunbo Oloji Fasuba und Endurance Ojokolo gewannen die 100-Meter-Finals (10,15 sec und 11,45 sec). Über 10.000 Meter kam niemand an dem WM-Dritten Sileshi Sihine (Äthiopien; 27:48,00 min) vorbei. Eine Überraschung brachten die 5000 Meter der Frauen, wo Weltmeisterin Tirunesh Dibaba gegen die 19-jährige Junioren-Doppel-Weltmeisterin Meseret Defar unterlag (beide Äthiopien). 15:47,69 zu 15:48,21 Minuten hieß es im Ziel. Insgesamt 27 der 42 vergebenen Goldmedaillen gingen an Athleten aus Afrika. Die erfolgreichste Nation war indes China mit fünf Gold-, sieben Silber- und drei Bronzemedaillen.
Neuer Termin des Köln-Marathons macht anderen Schwierigkeiten
Die Verlegung des Köln-Marathons auf den 12. September (wir berichteten) bringt andere Kölner Vereine mit ihren Laufveranstaltungen in Schwierigkeiten. Der Brückenlauf des ASV Köln, der für den 12. September geplant war, muss sich nun genauso einen neuen Termin suchen wie die Veranstaltung "Rund um den Fühlinger See" im Kölner Norden, die als Marathon-Vorbereitung am 19. September ausgetragen werden sollte. Neu positionieren muss sich auch der Halbmarathon des LT DSHS Köln, der "Die Generalprobe" heißt und bislang immer vier bis sechs Wochen vor dem Köln Marathon stattfand. Er war im Jahr 2004 für den 5. September geplant.
Bis Ende November kein Olympia-Staatssekretär in Sachsen
In Sachsen wird es vorerst keinen Nachfolger für den gestern abberufenen Olympia-Staatssekretär Wolfram Köhler geben (wir berichteten). Erst Ende November sei mit der Neubesetzung des Postens zu rechnen, sagte Sachsens Regierungssprecher Stiefler heute.
Kenianische Regierung mischt sich in die Leichtathletik ein
In Kenia hat Sportminister Najib Balala eine zwölfköpfige Arbeitsgruppe eingesetzt, die das schwache Abschneiden der nationalen Leichtathleten bei den Weltmeisterschaften in diesem Jahr untersuchen soll und in spätestens drei Monaten einen Bericht vorlegen muss. Zu der Gruppe gehört auch der Marathon-Weltbeste Paul Tergat. Das Gremium soll Vorschläge erarbeiten, wie das Abschneiden der kenianischen Leichtathleten bei internationalen Meisterschaften wieder verbessert werden kann. Schließlich sei die Sportart ein probates Mittel, um Kenia bekannt zu machen, meinte Balala. Außerdem hat die Arbeitsgruppe die Aufgabe, zu untersuchen, warum Top-Athleten das Land verlassen und ihre Nationalität wechseln.
34 Jahre alter Streckenrekord in Athen soll wackeln
Zebedayo Bayo aus Tansania hat angekündigt, am Sonntag den Streckenrekord beim Marathon auf der klassischen Strecke von Marathon nach Athen angreifen und verbessern zu wollen. Der ist schon 34 Jahre alt, steht bei 2:11:07 Stunden und wird vom Briten Bill Adcocks gehalten. Bayo hat eine Bestleistung von 2:08:54 Stunden gewann im Februar den Tokio-Marathon und läuft in Athen zum vierten Mal in diesem Jahr über 42,195 Kilometer.
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