Flash-News des Tages
Alles Wissenwerte aus der Welt der Leichtathletik
18.02.02: Sprinterin Gabi Rockmeier hat sich auf der Heimfahrt nach Moosburg entschieden, nachdem sie im Anschluss an die Titelkämpfe im Sindelfinger Glaspalast noch grübelte. Die frischgebackene 200-Meter-Hallenmeisterin wird bei der Hallen-EM in Wien starten und möchte dort um die Medaillen kämpfen: "Ich bin ganz sicher dabei, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert." Ihre stärksten Konkurrentinnen sind voraussichtlich die Französin Muriel Hurtis (22,75 sec) und die Österreicherin Karin Mayr (22,81 sec). Am Freitag testet sie beim Meeting in Chemnitz noch einmal über 60 Meter ihre Form.18.02.02: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF wird an der Hallen-EM in Wien durch seinen senegalesischen Präsidenten Lamine Diack, den ungarischen Generalsekretär Istvan Gyulai und weitere Persönlichkeiten vertreten sein. Diack wird am Mittwoch, 27. Februar in Wien erwartet.
18.02.02: Der Brite Daniel Caines hält trotz einer neuen Weltjahresbestzeit von 46,06 Sekunden daran fest, in Wien bei der Hallen-EM nicht an den Start zu gehen. "Drei Runden zu laufen, ist im Moment zu viel für mich", glaubt er. Dagegen sollten sein Landsmann Christian Malcolm (200 m in 20,58) und die Portugiesin Carla Sacramento (3000 m in 8:36,79 Minuten), die beide in Birmingham europäische Jahresbestzeiten liefen, im Dusika Stadion ebenso dabei sein wie der dänische Kugelstoßer Joachim Olsen, der in Moskau mit 21,48 m eine Jahresweltbestleistung aufstellte.
18.02.02: Nicht bei der Hallen-EM in Wien zu sehen sein wird die 800-Meter-Freiluft- und Hallen-Weltmeisterin von 1999, Ludmila Formanova. Sie wurde in 2:08,18 Minuten zwar tschechische Meisterin, fühlt sich aber nicht in der nötigen Form, um die Österreicherin Stephanie Graf gefährden zu können.
18.02.02: Das war knapp! Paula Radcliffe fehlten ganze vier Sekunden, dann wäre sie um 100.000 US-Dollar reicher gewesen. So viel Geld winkten für eine neue Weltbestzeit beim "World's Best 10 km Race" in San Juan. Mit 30:43 Minuten verpasste Radcliffe, die Hauptdarstellerin von 4611 "Finishern" auf der Antilleninsel Puerto Rico, nur hauchdünn die alte Höchstmarke der Schottin Liz McColgan, die 1989 in Orlando eine flotte Zeit von 30:39 Minuten aufs Straßenpflaster gezaubert hatte. "Zwischen Kilometer fünf und Kilometer sieben habe ich den Rekord aus den Augen verloren', berichtete die 28-jährige Engländerin, "ich sah eine Gruppe Männer vor mir und wollte mit ihnen laufen, doch ich kam nicht ran." Allein gegen den störenden Wind büßte sie dann wertvolle Sekunden ein. "Dennoch bin ich zufrieden", meinte Radcliffe, die sich auf ihr Marathondebüt in London vorbereitet, "das Rennen hat mir gezeigt, dass ich gut in Form bin." Nach einem fünfwöchigen Trainingslager in der dünnen Höhenluft von Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico beherrschte sie die Konkurrenz in souveräner Manier. Auf Platz zwei landete die Vorjahressiegerin Lornah Kiplagat (32:17 min) aus Kenia vor der Südafrikanerin Elana Meyer (32:31 min). Paula Radcliffes Triumph war allgemein erwartet worden, dafür gab es bei den Männern eine faustdicke Überraschung. Hendrick Ramaala, der laufende Rechtsanwalt aus Südafrika, besaß im Schlussspurt die größten Reserven und behauptete sich in 28:15 Minuten vor seinem Landsmann Shadrack Hoff (28:16 min) und dem Kenianer Paul Tergat (28:18 min), der zwölf Monate zuvor noch die Nase vorn hatte.
18.02.02: Stéphane Diagana hängt in der Warteschleife. Wegen einer Verletzung im rechten Oberschenkel, hervorgerufen durch einen eingeklemmten Ischiasnerv, musste er auf seine Teilnahme bei den französischen Hallenmeisterschaften in Liévin verzichten. "Ich darf nicht ungeduldig sein", meinte der Ex-Weltmeister über 400 Meter Hürden, "sonst riskiere ich noch einen Muskelfaserriss." Gleichwohl spekuliert er auf einen Start beim Indoor-Meeting am nächsten Sonntag an gleicher Stätte in Liévin. Dort will Diagana seine Form testen. Und wenn alles klappt, möchte er bei der Hallen-EM in Wien die 4 x 400-Meter-Staffel der "Equipe Tricolore" verstärken.
18.02.02: Nach Abschluss der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen nominierten die Leistungssport-Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Mannschaft für die Hallen-Europameisterschaft, die vom 1. bis 3. März in Wien stattfindet. Mit 29 Athleten wurde es die von Vize-Präsident Rüdiger Nickel bereits angekündigte kleine Mannschaft, die sich aus einer gesunden Mischung von jungen und erfahreneren Athleten zusammensetzt. Trotz einiger Ausfälle besitzen mehrere Aktive das Potenzial, in den Kampf um Edelmetall eingreifen zu können. "Vier bis sechs Medaillen sind das Ziel", gibt Chef-Bundestrainer Dr. Bernd Schubert die Marschroute aus.
18.02.02: Muriel Hurtis, die einstige Juniorenweltmeisterin über 200 Meter, sorgte für die herausragende Leistung bei den französischen Hallenmeisterschaften in Liévin. Zwei Wochen vor der EM in Wien verbesserte sie ihren eigenen Landesrekord auf 22,75 Sekunden. Vor drei Jahren an gleicher Stätte war sie bereits 22,84 gelaufen. Hinterher im Ziel hüpfte Hurtis, die im März ihren 23. Geburtstag feiert, vor Freude über die schnelle Kunststoffbahn. Patricia Girard, die Altmeisterin im Hürdensprint, holte sich mit 34 Jahren ihren achten Titel. Mit 7,96 Sekunden distanzierte sie Nicole Ramalalanirina (8,03 s) und die amtierende Halleneuropameisterin Linda Ferga (8,07 s). Ladji Doucouré, Junioreneuropameister im Zehnkampf, bewegte sich erneut auf Rekordkurs. Nachdem er bereits über 200 Meter seinen eigenen Juniorenrekord auf 21,10 Sekunden gedrückt hatte und im Finale den dritten Platz (21,33 s) belegte hatte, ließ Doucouré im Halbfinale über 60 Meter Hürden 7,70 Sekunden folgen. Im anschließenden Finale gelang ihm bei seinem überlegenen Sieg mit 7,68 eine erneute Steigerung. Vom Rekord bei den Männern, den Stéphane Caristan (7,50 s) hält, ist er nicht mehr weit entfernt.
18.02.02: Roman Sebrle, der Weltrekordler im Zehnkampf mit 9026 Punkten, gönnte sich einen Seitensprung. Im Weitsprung, eine seiner stärksten Disziplinen, siegte er bei den tschechischen Hallenmeisterschaften in Prag. Sebrle erzielte 7,65 Meter. Ludmilla Formanova tat nicht mehr als unbedingt nötig. Nach einem Bummelrennen begnügte sie sich bei ihrem Titelgewinn über 800 Meter mit 2:08,18 Minuten. Auch Helena Fuchsova, die 400-Meter-Spezialistin, riss sich kein Bein aus und gewann dennoch in 54,10 Sekunden.
18.02.02: "Es wurden insgesamt mehr gute Leistungen gebracht, als zu erwarten war", stellte DLV-Vize-Präsident Rüdiger Nickel zum Ende der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen fest. Er hatte nicht unrecht, schließlich kam am zweiten Tag der Titelkämpfe im Glaspalast noch einmal richtig Schwung in die Veranstaltung. Herausragend war vor allem die Weltjahresbestleistung von Grit Breuer, die sich in 51,49 Sekunden einen Tag nach ihrem 30. Geburtstag noch ein verspätetes Geschenk machte.