Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Dwain Chambers Erfolgslauf ist vorerst gestoppt. (Foto: Kiefner)
Chambers nach positiver B-Probe suspendiertDwain Chambers darf wohl eine ganze Weile nicht mehr laufen. Der britische 100-Meter-Europameister ist heute von der IAAF suspendiert worden, weil auch der Test seiner B-Probe auf das neue Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) positiv ausgefallen ist. Chambers ist der erste von vier bislang bekannten THG-Dopern, bei dem die B-Probe untersucht wurde. Die B-Proben von Hammerwerfer John McEwen, Kugelstoßer Kevin Toth und Mittelstrecklerin Regina Jacobs (alle USA) stehen noch aus. Chambers droht nun ein Sperre von mindestens zwei Jahren und ein lebenslanger Ausschluss von den Olympischen Spielen. Letztere Strafe sieht der britische Verband für ertappte Dopingsünder vor. Der 25-Jährige hat jetzt 28 Tage Zeit, sich vor einer Disziplinarkommission zu erklären. Schon nach der A-Probe hatte Chambers wissen lassen, er hätte stets nur Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, von denen man ihm versichert habe, dass sie keine verbotenen Substanzen enthalten. Er habe nie willentlich gedopt. Unklar ist derzeit noch, was aus der Silbermedaille wird, die Chambers mit seinen Staffelkollegen bei der WM in Paris über 4x100 Meter gewonnen hat. Möglicherweise müssen die Briten diese zurückgeben, denn die kontrollierte Dopingprobe von Chambers wurde am 1. August während eines Trainingslagers in Saarbrücken entnommen. Also noch vor den Titelkämpfen.
Montgomery und Gaines vor Gericht
100-Meter-Weltrekordler Tim Montgomery hat am Donnerstag vor dem US-Bundesgericht ausgesagt, das die Machenschaften des im Mittelpunkt des THG-Dopingskandals stehenden Unternehmens BALCO untersucht. Nach gleichlautenden Informationen verschiedener US-Zeitungen sind Steuerhinterziehung und Drogenmissbrauch von Sportlern Gegenstand der Untersuchungen. In Sachen Missbrauch von Drogen soll sich das Gericht aber wohl nicht nur um THG, sondern auch um EPO, Wachstumshormone und das Stimulanzium Modafinil kümmern, berichten Insider. Neben Montgomery wurde gestern auch Sprinterin Chryste Gaines von der "Grand Jury" verhört. Nach der hinter verschlossenen Türen abgehaltenen Befragung verweigerte sie genau wie Montgomery jeglichen Kommentar. Gaines ist bei den US-Meisterschaften im Juni positiv auf Modafinil getestet worden. Das wurde vor wenigen Tagen bekannt (wir berichteten).
Goldman will nichts unterschrieben haben
Brian Goldmann, der Kinder-Psychologe, von dem US-Sprinterin Kelli White auch das Stimulanzium Modafinil erhalten haben will und der Medizinischer Direktor von BALCO gewesen sein soll, hat in einem Interview bestritten, offizielle Dokumente für BALCO unterschrieben zu haben, mit denen das Unternehmen beispielsweise seine Lizenz beantragt hat. Warum auf den Dokumenten trotzdem seine Unterschrift auftaucht, konnte er nicht erklären.
Justin Gatlin hat Titelverteidigung schon abgeschrieben
Er werde nicht zur Titelverteidigung bei den Hallen-Weltmeisterschaften im März in Budapest (Ungarn) antreten, sagte 60-Meter-Hallen-Weltmeister Justin Gatlin jetzt in einem Interview für die Website der IAAF. "Ich werde mich komplett auf die Freiluft-Saison und die Olympia-Trials konzentrieren", verkündete der 21-Jährige. 2004 wolle er die 100 und die 200 Meter gut laufen. "Ich will eine Maschine werden", meinte Gatlin scherzhaft und fügte hinzu: "Ich möchte einige von den Fähigkeiten zeigen, die ich schon als College-Sprinter hatte, als ich eine Menge Rennen in einem Meeting laufen konnte und trotzdem gute Zeiten herauskamen." In Serie 19-er-Zeiten über 200 Meter und 9-er Zeiten über 100 Meter sind sein erklärtes Ziel.
Finanzielle Sorgen in der australischen Leichtathletik
Eine Millionen Australische Dollar Verlust hat der Leichtathletik-Verband von "down under" in diesem Jahr gemacht, heißt es in Pressemeldungen. Deshalb schuldet er auch seinen Athleten Geld. Von 60.000 Dollar ist die Rede. Diese Summe fordern nun unter anderem Stabhochspringerin Tatiana Grigorieva und ihr männlicher Kollege und Ehemann Viktor Chistiakov ein.
Leipziger Olympia-Bewerbung kommt nicht zur Ruhe
Die Leipziger Olympia-Bewerbung hat immer noch nicht ins ruhige Fahrwasser zurückgefunden. Nach mehreren mittlerweile abgeschlossenen Personaldebatten (wir berichteten) sorgt nun der Fluss von öffentlichen Geldern an private Geschäftsleute für Diskussionen. Im Detail geht es darum, dass die Stadt Leipzig 1 Mio. Euro an die zu einem Teil städtische Olympia GmbH gezahlt hat, eine private Sportagentur dafür jedoch eine Provision von 15 Prozent kassierte. Mittlerweile werden die Vorgänge von der Stadt selbst überprüft.
Entscheidung über NOK-Sitz fällt in Leipzig
Die Entscheidung über den zukünftigen Verbandssitz des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) steht bei der heute begonnenen NOK-Mitgliederversammlung in Leipzig im Mittelpunkt. Frankfurt/Main oder Berlin lautet die Frage. Nachdem es zwischenzeitlich hieß, eine Mehrheit für Berlin sei sicher, werden nun Frankfurt wieder bessere Chancen eingeräumt.
Dieter Baumann beim Benefizlauf für querschnittsgelähmte Kinder
Dieter Baumann, 5000-Meter-Olympiasieger von 1992, ist am Sonntag der prominenteste Starter beim Benefizlauf zugunsten der Arbeitsgemeinschaft für querschnittsgelähmte Kinder und Jugendliche Rhein-Main-Nahe (ARQUE) in Kelkheim. Rund 900 Starter werden dazu erwartet, darunter eine ganze Reihe Prominenter. Das 33,7 Kilometer lange Rennen von Kelkheim nach Mainz wird ohne Wertung in fünf Leistungsgruppen gelaufen.
Hinweise für Olympia-Zuschauer nur in Englisch und Griechisch
Bei den Olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr in Athen soll es für die Zuschauer keine in französischer Sprache gehaltenen Hinweisschilder geben, obwohl dies neben Englisch offizielle Olympia-Sprache ist. Das ließ das Organisationskomitee (ATHOC) jetzt wissen. Für die Zuschauer wird nur in Englisch und in Griechisch ausgeschildert. Dagegen sind im Bereich der Offiziellen und Athleten alle Schilder dreisprachig geplant – in Französisch, Englisch und Griechisch. Das IOC muss den Plänen aber noch zustimmen. In Sydney vor knapp dreieinhalb Jahren waren auf allen Schildern die Hinweise in den beiden Olympia-Sprachen Französisch und Englisch zu lesen.
Hallen-Titelkämpfe der USA wieder in Boston
Die US-Hallenmeisterschaften, die ältesten nationalen Hallen-Titelkämpfe der Welt – es gibt sie seit 1888 – finden 2004 vom 27. bis 29. Februar zum zweiten Mal in Folge in Boston statt. Schauplatz ist das Reggie Lewis Track & Athletics Center. Das gab der US-Leichtathletikverband heute bekannt. 600 Aktive werden zu dem Championat erwartet. Die beiden Erstplatzierten einer jeden Disziplin qualifizieren sich für die Hallen-Weltmeisterschaften vom 5. bis 7. März in Budapest (Ungarn).
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