Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Betty Heidler drückt die Schulbank (Foto: Ulrich)
Büffeln für die ZukunftAuch erfolgreiche Athleten müssen ab und zu mal etwas für ihre Zukunft tun. Die Olympia-Vierte im Hammerwerfen, Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt), macht zur Zeit eine Ausbildung beim Bundesgrenzschutz in Cottbus und wohnt im Haus der Athleten. Viel Zeit für Kneipe, Kino oder Disco hat die 21-Jährige ohnehin nicht. "Vormittags ist die Ausbildung, nachmittags Training, abends geht's zur Physiotherapie. Außerdem muss man auch mal was lernen für den nächsten Tag oder sich einfach mal ausruhen. Das ist nämlich alles ganz schön anstrengend." Der stressige Alltag bleibt ihr noch bis zum 14. Januar. Dann geht's zurück nach Frankfurt zu ihrem Trainer.
Anwälte bei der Staatsanwaltschaft
TSV Bayer 04 Leverkusen-Leichtathletikchef Joachim Strauss und Springstein-Verteidiger Dr. Peter-Michael Diestel, früherer DDR-Innenminister, sahen am vergangenen Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg die Ermittlungsakten im Fall Springstein ein. Der Bayer-Jurist, der sich primär in einer Betreuungs- und Schutzfunktion für das neue Vereinsmitglied Anne-Kathrin Elbe sieht, gibt nach wie vor keine Stellungnahme zum Stand der Ermittlungen ab. Allerdings kritisiert Joachim Strauss die nach seiner Ansicht etwas vorschnellen Äußerungen seines Anwaltskollegen Diestel, der gegenüber dem "Leichtathletik Magazin" gesagt hatte: "Das ist ein Komplott der Hilfs- und Ahnungslosen gegen meinen Mandanten. Dass die Staatsanwaltschaft so lange braucht, ist der Beleg dafür, wie wenig sie in der Hand hat." "Herr Diestel wird nach Einsicht in die Ermittlungsakte sicher betroffen über seine etwas voreiligen Äußerungen sein. Es ist schon erstaunlich, dass ein Jurist ohne Kenntnis des Sach- und Ermittlungsstandes von einem Komplott der Hilfs- und Ahnungslosen' spricht."
NOK-Präsident geht in die Offensive
In der Diskussion um die Schaffung einer großen Dachorganisation für den deutschen Sport, hat der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach, bei der heutigen Mitgliederversammlung in Frankfurt seine Bedingungen genannt. Steinbach forderte an die Adresse des Deutschen Sport-Bundes (DSB) gewandt unter dem möglichen neuen Dach "die alleinige Entscheidungskompetenz in allen olympischen Fragen durch die olympischen Fachverbände, das alleinige Nutzungsrecht der olympischen Symbole, die Entsendung der Olympia-Mannschaft sowie die alleinige Verwendung der durch die Olympia-Vermarktung erwirtschafteten Mittel". Unterstützung bekam Steinbach bei seiner klaren Positionierung durch NOK-Präsidiumsmitglied Thomas Bach. Der Leiter der juristischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wies auf die unabdingbare Notwendigkeit einer Einheit des deutschen Sports hin: "Als die jetzige Struktur entstand, war Sport in Deutschland eine nette Freizeitbeschäftigung, mittlerweile ist es eine gesellschaftspolitische Kraft, die sich starken Partnern in Politik und Wirtschaft stellen muss".
Betty Heidler im Röckchen
Top-Hammerwerferin Betty Heidler von der LG Eintracht Frankfurt wurde jetzt in einer Zeitung zitiert: "Wenn es etwas gibt, was mich richtig ärgert, dann ist es, wenn das Hammerwerfen der Frauen unterschätzt wird. Und Menschen, die immer noch nicht gemerkt haben, dass Hammerwerferinnen nicht dick und hässlich sein müssen". Deswegen wird sie den einen oder anderen Wettkampf im nächsten Jahr auch im kurzen Röckchen absolvieren. "Für die Vermarktung ist das toll, und ein bisschen Spaß soll ja auch sein.", sagte die 21-Jährige. Die Herren wird's freuen.
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