20.09.2004

Flash-News des Tages

uk/fc

Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik

Äthiopische Läufer für Neu-Delhi
Teyiba Erkesso, Bronze-Gewinnerin der Cross-WM 2004, und der Zweite der diesjährigen Afrikanischen Meisterschaften über 10.000 Meter, Abebe Dinkessa, führen bei der Halbmarathon-WM am 3. Oktober in Neu-Delhi die junge äthiopische Mannschaft an. Die Vorjahreszweite Berhane Adere, die sich vor den Olympischen Spielen in Athen mit dem Verband überworfen hatte, wurde nicht nominiert.

Nachträgliches Gold für Marianne Buggenhagen
Bei den Paralympics in Athen bekam die deutsche Kugelstoßerin Marianne Buggenhagen (9,06 m; Weltrekord in ihrer Klasse) nachträglich Gold zuerkannt, weil die Tschechin Jana Fesslova nach einem Protest zurückgestuft wurde. Die bereits 51-jährige Berlinerin meinte: "Über die Weite, die neun Meter, freue ich mich aber noch mehr als über Gold."

Russische Olympiasieger kassieren
Geldregen für Russlands Olympioniken. Alle Olympiasieger der Spiele in Athen, darunter sechs Leichtathleten, erhielten jetzt staatliche Siegprämien von je 60.000 Dollar. Von einem Ölkonzern bekam unter anderem der Geher Denis Nizhegorodov, der sich erschöpft als Zweiter über 50 Kilometer Gehen ins Ziel rettete, für "Mut und Selbstaufopferung" noch 20.000 Dollar Zusatzprämie. Anerkennung gab es auch für den Weltrekord von Stabhochsprung-Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva. Sie konnte sich am Ende über die große Kasse von insgesamt 100.000 Dollar freuen.

Julius Kibet überrascht in Philadelphia
Julius Kibet heißt der Überraschungssieger des Halbmarathons "Jefferson Hospital Philadelphia Distance Run" vom vergangenen Sonntag. Auf dem vom Hurrikan Ivan gesäuberten Kurs gewann der 22-jährige Kenianer in 1:01:18 Stunden. Nur eine bzw. drei Sekunden dahinter liefen El-Arbi Khattabi (Marokko; 1:01:19 h) und der Favorit und frühere Marathon-Weltrekordhalter Khalid Khannouchi (USA; 1:01:21 h) auf die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen siegte die Rumänin Nuta Olaru in 1:09:38 Stunden klar vor der Kenianerin Leah Malot (1:10:02 h). Die sehbehinderte Marla Runyan (USA; 1:11:19 h) war als Vierte die beste US-Amerikanerin.

John Cheruiyot Korir siegt in Sizilien
Der Kenianer John Cheruiyot Korir gewann am Samstag in Misterbianco auf Sizilien bei schwierigen Bedingungen einen Straßenlauf über 9,8 Kilometer mit einer Zeit von 30:10 Minuten. Er bereitet sich auf seinen Start bei der Halbmarathon-WM in Neu-Delhi (3. Oktober) vor. Dort will er den Titel anvisieren. Im Vorjahr war er bei diesen Titelkämpfen Vierter geworden.

Jon Brown läuft an der Tyneside
In "letzter Minute" hat sich der britische Langstreckler Jon Brown noch für einen Start beim bedeutenden Halbmarathon Great North Run entschieden. Der Olympia-Vierte im Marathon bekommt es dort am kommenden Sonntag auf der Strecke von Newcastle nach South Shields unter anderem mit Julio Rey (Spanien), Benoit Zwierzchiewski (Frankreich) und Hendrick Ramaala (Südafrika) zu tun. In Newcastle wird übrigens auch Kelly Holmes, die britische Doppel-Olympiasiegerin von Athen, mit dabei sein. Sie läuft auf der Straße aber nur die Meile.

Hendrick Ramaala siegt in Holland
Der Südafrikaner Hendrick Ramaala hat am letzten Wochenende den "Dam tot Damloop"-Straßenlauf in Amsterdam gewonnen. Er benötigte für die 16 Kilometer 45:59 Minuten. Zeitgleich kam mit ihm der Kenianer Bernard Barmasai an. Bei den Frauen bestimmten Susan Chepkemei (Kenia; 53:06 min) und Eunice Jepkorir (Kenia; 53:09 min) das Geschehen.

Yoko Shibui schon in Berlin
Sehr ernst scheint es die japanische Starläuferin Yoko Shibui, mit 2:21:22 Stunden (2002 in Chicago) zehntschnellste Marathonläuferin aller Zeiten, mit ihren Vorbereitungen auf den am Sonntag stattfindenden 31. Berlin-Marathon zu nehmen. Die Favoritin ist bereits am Samstag mit zwei Trainern in der Hauptstadt eingetroffen. In Berlin will sie sich beweisen, denn nur knapp verpasste sie die Nominierung für die Olympischen Spiele in Athen.

Weitsprung-Weltrekord bei den Paralympics
Die Österreicherin Andrea Scherney gewann bei den Paralympics den Weitsprung der Frauen mit einer neuen Weltrekordweite von 5,02 Metern. Rang zwei ging an die Chinesin Juang Wang mit 4,59 Metern. Dritte wurde die US-Amerikanerin April Holmes mit 4,56 Metern.

Schwitzen und feiern in Hanau
Rund 700 Läufer, Walker und Nordic-Walker konnte man am Sonntag im Hanauer Kurpark Wilhelmsbad schwitzen sehen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), der Hessische Leichtathletik-Verband (HLV), der Deutsche Sportbund (DSB) und der 1. Hanauer Lauftreff hatten zu ihrer Jubiläumsfeier "30 Jahre-LAUF-TREFF" eingeladen. Zehn Lauf-, sechs Walking- und drei Nordic-Walking-Gruppen machten sich um 10.30 Uhr auf, um eine Stunde lang auf unterschiedlich langen Strecken das "LAUF-TREFF-Feeling" zu testen. Ehemalige Spitzenläufer wie Charlotte Teske, Petra Wassiluk (beide Darmstadt) und Kurt Stenzel (Frankfurt) begleiteten die Läufer. Showeinlagen, Kinderschminken und Hüpfburg, Cheerleader, Lauf- und Walking-Schnupperkurse sowie eine Gesundheitsmeile sorgten für ein tolles Rahmenprogramm. Trotz wechselhaftem Wetter zeigte sich Wolfgang Schad, Präsident des Hessischen Leichtathletik-Verbandes zufrieden: "Ich hätte mir etwas mehr Beteiligung gewünscht, dennoch war der Besuch stattlich. Hanau beherrscht sein Metier einfach."

Ehemalige Athletenfabrik feiert Jubiläum
Die einstige DDR-Athletenschmiede, die Kinder- und Jugendsportschule Schwerin, feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Das Gymnasium mit Realschulteil hat sich mittlerweile als anerkannte Sport-Eliteschule im vereinten Deutschland etabliert. In einer Festwoche wurde jetzt bis Sonntag gefeiert. Zu den Festlichkeiten erschienen auch ehemalige Schüler und Top-Athleten, unter anderem Jürgen Schult (Diskus), Gerd Wessig (Hochsprung) und Torsten Voss (Zehnkampf), die bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie anderen hochrangigen Wettkämpfen Medaillen erkämpften.

"Manipulationen ähnlich wie bei Olympia"
Seit drei Jahren ist die Speerwurf-Olympia-Zweite Steffi Nerius in ihrem Verein TSV Bayer 04 Leverkusen als Nachwuchstrainerin im Behindertensport tätig. Zwei ihrer Schützlinge starten bei den Paralympics in Athen. Nach Bekanntwerden des ersten Doping-Falls im Vorfeld der Paralympics äußerte sich Steffi Nerius dazu jetzt in einem Zeitungsinterview. Grundsätzlich seien Manipulationen im Behindertensport ähnlich wie bei den Olympischen Spielen der Nicht-Behinderten. Aber nachvollziehen könne sie das nicht. Im Nicht-Behinderten-Sport ginge es viel mehr ums Geld, das könne sie teilweise noch verstehen, aber im Behindertensport ginge es ja nur ums Prestige, sagte die Diplom-Sportlehrerin. Auf die Frage, ob es bei den Behinderten noch eine klare Grenze zum Doping gäbe, antwortete die 32-jährige nachdenklich: "Ich kenne mich da nicht so genau aus, aber es kann ja nicht sein, dass Medikamente plötzlich freigegeben werden. Sonst würde auf einmal jeder diese Behinderung haben. Da müssen Alternativmedikamente gesucht werden."

Golfen für einen guten Zweck
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat am vergangenen Wochenende bei ihrem 15. Internationalen Golf-Masters auf dem Öschberghof bei Donaueschingen insgesamt 38.000 Euro eingespielt. Allein aus einer Tombola und einer Sonderspende, sind 13.240 Euro zu Gunsten des verunglückten Turners Ronny Ziesmer zusammengekommen. Zu den 18 geladenen Sport-Promis gehörten auch zwei frühere Leichtathletik-Olympiasieger von 1968 und 1972: Ingrid Mickler-Becker (Mehrkampf und Staffel) und Klaus Wolfermann (Speerwerfen). Die Stiftung Deutsche Sporthilfe veranstaltet seit 1989 eigene Benefiz-Golfturniere.

Carmen Rüdiger gewinnt Dessauer Citylauf
Die Potsdamerin Carmen Rüdiger (34:11 min) sorgte beim Dessauer Citylauf am Sonntag über zehn Kilometer für einen deutschen Erfolg. Sie verwies die Kenianerin Rebby Cherono-Koech um sechs Sekunden auf die Zwei. Bei den Männern ging der Sieg an Simon Maiyo (Kenia; 30:32 min). Überlegener Erster im 10.000 Meter Gehen war der Erfurter Jan Albrecht (43:16,3 min).

Blaue Linie für Berlin
Der Berlin-Marathon bekommt wieder seine blaue Linie. Sie wird für die 31. Auflage am Sonntag am heutigen Montagabend auf die Fahrbahn gespritzt. Allerdings muss das Wetter mitspielen, teilte der Veranstalter vom SCC-Running mit. Die Markierung gibt den Läufern exakt die 42,195 Kilometer lange Ideallinie vom Start bis zum Ziel vor.

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