Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Hansjörg Wirz informierte heute, dass die EAA von Darmstadt nach Lausanne zieht. (Foto: Chai)
EAA verlässt Darmstadt und zieht nach LausanneJetzt ist es amtlich. Der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) verlegt seinen Hauptsitz von Darmstadt nach Lausanne in die Schweiz. Darüber informierte EAA-Präsident Hansjörg Wirz die Mitgliedsländer bei der EAA-Kalender-Konferenz in Reythymno (Griechenland). Grund sind steuerliche Schwierigkeiten, die die EAA in Deutschland als non-profit Organisation hat. Hinzu kommt die Begrenztheit der Räumlichkeiten in Darmstadt. Der Entscheidung ist eine eingehende Prüfung vorausgegangen. Seit vergangenem Herbst war bekannt, dass die EAA einen Umzug in Erwägung gezogen hat. Diskutiert wurde in Reythymno auch die Frage, ob die EM alle zwei Jahre stattfinden soll. Bei der Mehrheit der Mitgliedsländer findet dieser Vorschlag Zustimmung, ergab die Auswertung eines Fragebogens. Bedenken kommen von den Fernsehanstalten, weil die EM dann alle vier Jahr im gleichen Jahr wie die Olympischen Spiele und die Fußball-EM stattfinden würde. Vor einer endgültigen Entscheidung soll die Frage noch eingehender diskutiert werden.
Keine Rückendeckung für Dwain Chambers
Der dreifache Olympiasieger und achtmalige Weltmeister Michael Johnson hat den positiv auf THG getesteten britischen 100-Meter-Europameister Dwain Chambers kritisiert. Es spiele keine Rolle, ob ein Athlet Dopingmittel willentlich genommen hat oder nicht. "Aber ich sehe es schon kommen, dass die Situation sich ändert und Dwain Chambers als Opfer dasteht. Das ist er aber nicht." Opfer seien lediglich seine Staffelkollegen, denen die Aberkennung ihrer Silbermedaille und die Rückgabe des Preisgeldes droht. Chambers hatte nach dem Bekanntwerden seiner positiven THG-A-Probe gesagt, er habe nicht gewusst, dass er ein Dopingmittel nehme (wir berichteten). "Das war kein absichtlicher Versuch, um andere zu täuschen". Er sei von seinem Trainer Remi Korchemny angewiesen worden, Victor Conte von der im Mittelpunkt des jetzigen Skandals stehenden Firma BALCO zum Ernährungsberater zu nehmen. Der habe ihm immer versichert, das alle verordneten Mittel den Regeln entsprächen. Gegen diese Aussagen wehrt sich Victor Conte nun. Durch seinen Anwalt Troy Ellerman ließ er mitteilen: "Victor Conte zum Sündenbock zu machen, um eine zweijährige oder gar lebenslange Sperre zu umgehen, ist unentschuldbar." Auf die Frage, ob Chambers von Conte das THG bekommen hat, sagte der Anwalt: "Nein, niemals."
Spekulationen um Charlie Francis als Tippgeber im THG-Skandal
Derzeit wird in US-Medien intensiv über den Insider spekuliert, der der Nationalen Anti-Doping Agentur des Landes die Informationen über das neue Designer-Steorid Tetrahydrogestrinon (THG) geliefert hat. Immer wieder taucht dabei der Name von Charlie Francis auf, dem Ex-Coach von Ben Johnson auf. Francis kennt sich in Sachen Doping bestens aus. Er führte den Kanadier Johnson 1988 zum 100-Meter-Olympiasieg. Dieser wurde dann jedoch wieder aberkannt, da Johnson einen positiven Dopingtest abgeliefert hatte. Der positive Test von Johnson führte zum größten olympischen Dopingskandal der Geschichte. Francis wurde nach den Vorfällen lebenslang gesperrt, kehrte in diesem Jahr jedoch kurzzeitig als Trainer von Tim Montgomery und Marion Jones (beide USA) zurück. Nach Protesten von Funktionären und Athleten trennte sich das schnellste Sprintpaar der Welt jedoch bald wieder von ihm.
Pound fordert härtere Strafen für Doping-Trainer und Funktionäre
Richard W. Pound, Chef der Welt Anti-Doping Agentur (WADA), hat in einem Interview mit einem australischen Internetanbieter gefordert, Trainer und Funktionäre härter zu bestrafen, die in Dopingfälle verwickelt sind. "Ich denke, sie sind eigentlich noch schuldiger als die Athleten, weil sie es besser wissen müssten und Verantwortung gegenüber jungen Menschen haben, die ihnen vertrauen und sich in ihre Obhut begeben haben." Außerdem kritisierte er die internationalen Sportverbände und das Internationale Olympische Komitee wegen ihrer Anti-Doping-Politik in den 70er, 80er und 90er Jahren. "Sie waren nicht zäh und wachsam genug."
Heiner Henze geht in den Ruhestand
Der frühere aktive Hürdenläufer und ehemalige DLV-Generalsekretär (1974 bis 1989) Heiner Henze hat als NOK-Generalsekretär aufgehört. Am gestrigen Freitag war sein letzter Arbeitstag. Henze (62) geht in den
Ruhestand.
In Frankfurt wird der rote Teppich ausgerollt
Wer wird als Erster den roten Teppich in der Festhalle erreichen? Der morgige Eurocity Marathon Messe Frankfurt endet erstmals unterm Hallendach und auf einem roten Teppich. Top-Starter mit Bestleistungen unter 2:10 Stunden sind Simretu Alemayehu (Äthiopien), Simon Bor, Paul Kiptanui, Julius Rutto und Boaz Kimayo (alle Kenia). Sie jagen den Streckenrekord von Henry Cherono (Kenia). Der steht bei 2:10:40 Stunden. Bei den Frauen wird die Bestmarke von Luminita Zaituc (LG Braunschweig) gehalten. 2:26:01 Stunden lief sie im Jahr 2001. Zaituc gilt auch dieses Mal wieder als Mitfavoritin (siehe auch Interview). Sie ist die einzige deutsche Top-Läuferin. Bei den Männern hoffen Sebastian Bürklein (TV Wattenscheid 01/siehe Porträt) und Michael Wolf (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf eine vordere Platzierung. 12.500 Euro Prämie winken den Siegern. Für eine Zeit von unter 2:10 Stunden gibt es bei den Männern zusätzlich 15.000 Euro.
Masse und Klasse beim Great Ethiopian Run
7000 Läuferinnen und Läufer haben sich bislang für den Great Ethiopian Run am 30. November 2003 in Adis Abeba eingeschrieben, gaben die Organisatoren in dieser Woche bekannt. Schon jetzt steht fest, dass der 10-Kilometer-Lauf nicht nur Masse, sondern auch Klasse anzieht. Unter anderem haben Paul Koech, zweimaliger Cross-Vize-Weltmeister und früherer Halbmarathon-Weltmeister, sowie Paul Tergat (Kenia), der schnellste Marathonläufer der Welt, ihr Kommen zugesagt. Marathon-Weltmeisterin Catherine Ndereba steht ebenfalls auf der Starterliste.
60-Meter-Speerwurf einer 17-Jährigen
Ein weiteres Top-Ergebnis gab es bei den chinesischen Inter-City-Games in Changsha. Juan Xue warf den Speer auf 61,06 Meter. Sie ist gerade 17 Jahre alt.
Die Zeit läuft den Olympia-Machern weiter davon
"Ab jetzt zählt jede Sekunde", sagt IOC-Chefinspektor Denis Oswald bei einem weiteren Besuch seiner Koordinierungskommission auf den Baustellen für Olympia 2004 in Athen. Sorgen bereiten momentan der Bau des Dachs des Olympiastadions sowie der Bau von Straßen und S-Bahnen.
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