Flash-News des Tages & Olympia-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik und rund um die Olympischen Spiele in Peking (China; 15. bis 24. August)
Arthur Abele - Kritische Worte vom TrainerIn einem Interview mit der "Südwest Presse" übt Wolfgang Beck Kritik an seinem Schützling Arthur Abele, der am Donnerstag vor den 400 Metern den Zehnkampf beenden musste, nachdem er sich beim Aufwärmen eine Zerrung und einen Muskelfaserriss am linken Bein zugezogen hatte. Davor war der WM-Neunte vor allem im Weitsprung mit 6,47 Metern weit unter seinen Möglichkeiten geblieben. „Arthur hat es mit Gewalt versucht, mit der Brechstange. Er macht eben nicht immer das, was man ihm sagt“, kommentiert Wolfgang Beck die Vorstellung im Weitsprung. Auch im Gesamturteil ist der Trainer mit dem Ulmer nicht zufrieden. Er „hat diesmal gemeint, er weiß alles und kann alles. Dabei braucht er noch eine ganze Menge Erfahrung. Vor allem muss er lernen, dass er noch kein Star ist. Er wird vielleicht einmal einer, aber noch ist es nicht so weit. Es ist schon traurig, wir haben einen Riesenaufwand betrieben - und dann all das. Jetzt hat Arthur zum ersten Mal bei einem großen Wettkampf eins aufs Dach bekommen. Mal sehen, was er daraus macht. Vielleicht bekommt er bei der WM 2009 in Berlin eine Chance, sich wieder besser zu präsentieren.“
Kelly Sotherton erfreut
Groß war die Freude bei der britischen Mehrkämpferin Kelly Sotherton über den Ausschluss der Ukrainerin Lyudmila Blonska von den Olympischen Spielen, die zugleich auch ihre Silbermedaille zurückgeben musste. „Ich bin überhaupt nicht überrascht, ich habe schon immer gesagt, wie konnte sie mit Doping erwischt werden, als sie 6.300 Punkte machte, und wie kann sie ohne Doping plötzlich 6.800 Punkte erreichen“, sagte die Britin in Anspielung auf die Dopingsperre von Lyudmila Blonska zwischen den Jahren 2003 und 2005. Bereits vor der Öffnung der B-Probe meinte Kelly Sotherton: Nachdem die B-Probe positiv zurück ist, zieht das eine lebenslängliche Sperre nach sich, das wird der Geschichte hoffentlich ein Ende bereiten.“
Jan Zelezny mit ersten Erfolgen als Trainer
Speerwurf-Weltrekordler Jan Zelezny (Tschechische Republik) darf sich über seine ersten Erfolge als Trainer freuen. Sein Schützling und Landsmann Vitezslav Vesely überstand die Qualifikation am Donnerstag bravourös mit persönlicher Bestleistung von 81,20 Meter. "Er kann sogar noch weiter werfen, er muss nur an seinem Anlauf arbeiten, noch ist er nicht schnell genug”, sagte Jan Zelezny, der bei Olympischen Spielen dreimal Gold gewann und 2006 seine Karriere beendet hatte.
Liu Xiang wendet sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit
Liu Xiang, verletzungsbedingt verhinderter Star der Olympischen Spiele, wendete sich mit einem Brief an die chinesische Öffentlichkeit. Darin bedankte sich der Olympiasieger von 2004 für die große Unterstützung und schildert seine große Enttäuschung nach seinem Aus im Vorlauf über 110 Meter Hürden. Auch geht der Chinese auf den Druck ein, der auf ihm gelastet habe und die Entbehrungen, die der Leistungsport für einen jungen Mann bedeuten. Für seine Rückkehr verspricht er einen noch schnelleren Liu Xiang.
Viktor Röthlin und die Schweiz im Marathonfieber
Die Schweiz fiebert dem Olympia-Marathon mit dem WM-Dritten Viktor Röthlin entgegen. Als "wildes Rennpferd in der Box" bezeichnete der Läufer selbst seine Gemütslage jetzt im Vorfeld des Rennens am Sonntag (24. August). Er sei in der Form seines Lebens. Einen wie schon öfters wegweisenden Traum hatte er noch nicht. Ganz im Gegenteil: "Ich habe nur einen komischen Traum gehabt. Ich war nicht am Start." Die frühere Weltklasse-Mittelstrecklerin Anita Weyermann hofft, dass dieser nicht zutrifft. Die Ex-Freundin will "Vic" die Daumen drücken und für ihn Sonntagnacht aufstehen: "Ich fiebere mit." fc
Christina Obergföll mit Fritz-Walter-Wetter
Vor den Augen von Bundesinnenminster Wolfgang Schäuble, der wie die Speerwerferin aus der Gegend um Offenburg stammt, holte Christina Obergföll (LG Offenburg) am Donnerstag Bronze. Der Politiker hatte ihr noch vor dem Wettkampf geraten: "Reden Sie sich ein, dass das Fritz-Walter-Wetter ist." sid/fc
Frankie Fredericks stellt sich vor Usain Bolt
Frankie Fredericks (Namibia), Vorsitzender der Athleten-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wies die Kritik des IOC-Präsidenten Jacques Rogge zurück, dass der Jamaikaner Usain Bolt seinen Gegnern zu wenig Respekt entgegengebracht hätte. „Wir können einem jungen Kerl, der die 100 Meter in 9,69 Sekunden rennt, nicht vorschreiben, wie er sich danach zu verhalten hat“, sagte Frankie Fredericks. „Das ist einfach seine Art auszudrücken, dass er etwas geschafft hat, was keinem zuvor gelungen ist.“
DOSB überprüft Dopingvorwürfe gegen Trainer
Vorwürfen gegen zwei Trainer aus der Leichtathletik, Klaus Schneider und Klaus Baarck, will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nachgehen. Nach einem Bericht des ZDF sind sie in das ehemalige ostdeutsche Dopingsystem verstrickt gewesen. sid/ap
Zyklusabhängiges Training?
Frauen können nach einem Bericht des Magazins "Geo" ihr Training ihrem Menstruationszyklus anpassen und so eine Leistungssteigerung von 10 bis 15 Prozent erzielen. Nach einer Untersuchung der Sportmedizinerin Petra Platen von der Ruhr-Universität Bochum mit zwei Probandinnen nimmt während der ersten Zyklushälfte, der sogenannten Follikelphase - in welcher der Östrogenanteil im Blut zunimmt - die Maximalkraft der Muskeln deutlich stärker zu als in der zweiten, der Lutealphase.
Ezekiel Kemboi - 2012 im Marathon
Der Kenianer Ezekiel Kemboi, der in Peking seinen Hindernistitel nicht verteidigen konnte, liebäugelt mit einem Umstieg auf die Marathonstrecke. „Ich hoffe, ich schaffe es in das kenianische Marathon-Team für die Olympischen Spiele 2012.“
Barbora Spotakova - Speerwurf-Gott hatte Finger im Spiel
Speerwerferin Barbora Spotakova, die am Donnerstag im letzten Versuch mit Europarekord von 71,42 Metern Gold gewann, glaubt an besondere Kräfte. „Es muss einen Speerwurf-Gott geben, der es mir möglich gemacht hat, im letzten Wurf mein bestes Resultat zu erzielen.“
„Ring“ ohne Dopingkontrollen
Während in Peking selbst die Pferde gedopt werden, hat es der 28. Nürburgringlauf am Wochenende (23./24. August) gleichzeitig mit dem Finale der Spiele von Peking, im Rahmen von „Rad&Run am Ring“ mit rund 10.000 Teilnehmern nicht nötig, kostspielige Kontrollen durchzuführen. „Just for Fun“ ist die Devise für Runner und Radler, die zum größten Breitensport-Event in der Eifel an den Start gehen. Die „Olympischen Spiele des kleinen Mannes“, ähnlich wie seinerzeit die im nahegelegenen Monreal mit Kirschkernweitspucken und Bananenweitwurf als Gegenbeispiel der Spiele von Montreal (Kanada), ist die Veranstaltung nicht nur ein Protest für die immer gigantischeren Ausmaße der globalen Spiele, sondern auch eine Antwort von „Otto Normalverbraucher“ auf den Motorsport in der „Grünen Hölle“ der Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs der Formel 1. Gustav Schröder Alles rund um die Olympische Leichtathletik:
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