Flash-News des Tages & Olympia-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Jan Zelezny zweifelt selbst an seiner Form (Foto: Chai)
Jan Zelezny nicht in TopformSpeerwurf-Weltrekordhalter Jan Zelezny deutete am Rande der Olympischen Spielen in Athen an, dass er sich nicht in Bestform befindet. Der 38-jährige Tscheche sagte: "Wichtig ist für mich erst einmal, die Qualifikation zu überstehen." Diese steht heute Abend auf dem Programm. Jan Zelezny könnte in Athen seinen vierten Olympiasieg in Folge feiern.
Rücktritt von Adrian Annus?
Hammerwurf-Olympiasieger Adrian Annus soll einen Rücktritt in den Raum gestellt haben. Damit reagierte der Ungar auf die Vorkommnisse in Athen um seinen Trainingskollegen Robert Fazekas, dem im Diskuswurf Gold aberkannt wurde (wir berichteten). Adrian Annus war selbst Gegenstand von Gerüchten. Wie aus Kreisen der ungarischen Teamleitung bekannt wurde, soll er einer neuen Dopingkontrolle unterzogen werden.
Sebastian Ernst vor Wechsel nach Wattenscheid
Der 200-Meter-Halbfinalist bei den Olympischen Spielen in Athen, Sebastian Ernst, steht vor einem Wechsel zum TV Wattenscheid 01. Das vermeldet die "Westdeutsche Allgemeine". Nach dem Olympiaeinsatz des bisherigen Schalkers soll der Deal unter Dach und Fach gebracht werden.
Allen Johnson gelassen
Wesentlich gelassener als vor ihm die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien (wir berichteten) nahm der US-Amerikaner Allen Johnson seinen gestrigen (Favoriten-)Sturz im Hürdensprint. "Es hatte was Komisches", sagte er, "als ich hingefallen und so dahingerutscht bin, habe ich nur gedacht: wann bleibe ich endlich stehen? Aber schon, als ich auf dem Boden lag, wusste ich, dass es das war und ich habe es akzeptiert." Seine nächsten Starts plant der Weltmeister von Paris nun beim ISTAF in Berlin (12.9.) und beim World Athletics Finale in Monaco (18./19.9.).
Paula Radcliffe gemeldet
Die im Marathon gescheiterte Paula Radcliffe wurde vom britischen Verband auch für die morgigen 10.000 Meter gemeldet. Trotzdem hat sie sich noch nicht dazu geäußert, ob sie auch wirklich laufen wird. "Es ist allein ihre Entscheidung", sagte Max Jones, der britische Leistungssportchef von "UK Athletics".
Dopingverdacht nicht bestätigt
Der von griechischen Medien geäußerte Dopingverdacht gegen die Dreispringerin Francoise Mbango Etone (Kamerun) ist (bislang) nicht offiziell bestätigt worden. Prof. Dr. Helmut Digel, der IAAF-Vize-Präsident, bekräftigte am gestrigen Mittwoch bereits gegenüber der ARD, dass es zu diesem Zeitpunkt – nachdem zuvor bereits Irina Korzhanenko und Robert Fazekas ihre Olympiasiege verloren hatten - keine anhängigen Dopingfälle geben würde.
Britische Sprinter in Schwierigkeiten
Aufgrund der Leistungen der britischen Sprinter ist auf der Insel der Katzenjammer ausgebrochen. Sowohl über 100 als auch über 200 Meter haben sie es nicht in das Finale der besten Acht geschafft. Darren Campbell, Chris Lambert und Christian Malcolm hatten im Vorfeld gesundheitliche Probleme, Hallen-Weltmeister Jason Gardener kam nach einer Leistenoperation im Frühjahr auch nicht in Olympiaform. Jetzt zittern die Briten um ihre 4x100-Meter-Staffel und schwelgen in Erinnerungen an alte Zeiten.
IAAF-Kommission befasst sicht mit Kenteris & Thanou
Eine Untersuchungskommission des Weltverbandes IAAF wird sich mit den Hintergründen der vorolympischen Affäre um die griechischen Sprintstars Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou sowie deren Trainer Christos Tsekos (wir berichteten ausführlich) befassen. Diese soll herausfinden, ob ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln vorliegt. Die IAAF-Untersuchungen, die allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen können, haben bereits begonnen.
Jason Stewart out
Der "Regensburger Kiwi Jason Stewart hat es bei den Olympischen Spielen in Athen trotz einer neuen persönlichen Bestzeit (1:46,24 min) doch nicht ins Halbfinale geschafft. Ein offensichtlicher Computerfehler im Wettkampfsystem hatte den Neuseeländer, der für die LG Domspitzmilch Regensburg startet, unmittelbar nach dem Vorlauf mit einem "q" für (über die Zeitregel) qualifiziert ausgewiesen. Das tat er allerdings bei insgesamt 13 Athleten, aber nur sechs kamen wirklich über die Zeitregel in das Semifinale. Die Nachricht über das vermeintliche Weiterkommen von Jason Stewart hatte in seinem Heimatland schon hohe Wellen geschlagen, zahlreiche Gratulanten riefen bei seinen Eltern an.
Tim Lobinger - Rasta-Look statt Zopf
Mit neuer Frisur tauchte der deutsche Stabhochspringer Tim Lobinger gestern zur Qualifikation im Athener Olympiastadion auf. Rasta-Look (genannt "Condor") statt Zopf war angesagt: "Nach zehn Jahren Zopf wolle ich mal was anderes machen", erklärte Lobinger die äußerliche Veränderung gegenüber der "BZ" (Berlin). Und auch im Wettkampf selbst will er was anderes als in den Jahren zuvor. "Vierte, fünfte und sechste Plätze habe ich schon genug." Jetzt soll eine Medaille her. In der Qualifikation brachte die neue Frisur schon mal Glück, denn zusammen mit den anderen beiden Deutschen Danny Ecker und Lars Börgeling erreichte Tim Lobinger das Finale. (ck)
Hezekiel Sepeng erwartet schnelles Halbfinale
Der südafrikanische Medaillenkandidat Hezekiel Sepeng erwartet im heutigen 800-Meter-Halbfinale in Athen ganz schnelle Zeiten. "Es kann sein, dass man 1:43 Minuten laufen muss", meint er. Sein Landsmann, der Hallen-Weltmeister Mbulaeni Mulaudzi lässt sich überraschen und spekuliert mit einem taktisch-langsamen Lauf: "Ich werde es locker angehen. Die Zeit ist nicht wichtig, das Weiterkommen zählt."
Marathonverzicht von Mark Carroll
Der Ire Mark Carroll hat seinen Verzicht auf den Marathonstart bei den Olympischen Spielen in Athen erklärt. Er wollte sich ganz auf die 5.000 Meter konzentrieren. Geholfen hat es ihm nichts, denn dort ist er kläglich an der Qualifikation gescheitert.
Lynn Jennings beendet Schweigen – nur kurz!
Lynn Jennings, die Olympia-Dritte über 10.000 Meter von 1992, hat dem US-Journalisten Bill Griffith seit fünf Jahren das erste Interview gegeben – und es soll das letzte sein. Die frühere Spitzenläuferin fing vor einigen Jahren ein völlig neues Leben an und arbeitet nun unter anderem als Bergführerin. "Meine Vergangenheit kann man in den Büchern nachlesen", meint die heute 44-jährige, die im Januar an die "New York Times" aufgrund des US-Dopingskandals einen Leserbrief schrieb, um ihrem Unmut über die Dopingsünder Luft zu machen ("Ich habe in 15 Jahren Leistungssport nie etwas Stärkeres als Aspirin genommen").
Haile Gebreselassie würde Paul Tergat Olympiasieg gönnen
Der äthiopische Laufstar Haile Gebreselassie würde seinem alten Rivalen Paul Tergat den Olympiasieg im Marathon gönnen. "Wenn es von unseren Läufern keiner schaffen sollte, hat er meine besten Wünsche", sagte er, "bei ihm ist es wie bei Hicham El Guerrouj. Das Einzige, was ihm noch fehlt, ist der Olympiasieg." Bald könnte die alte sportliche Rivalität zwischen dem Kenianer und Haile Gebreselassie wieder aufleben. "Ich werde jetzt auf der Straße schnell laufen und versuchen, den Weltrekord von Paul Tergat zu brechen. Aber das wird nicht einfach", stellte der Olympiasieger von Atlanta und Sydney über 10.000 Meter fest.
Sofortige Rennanalyse von Jana Pittman
Die bei den Olympischen Spielen in Athen an den Medaillen vorbei gelaufene Hürden-Weltmeisterin Jana Pittman analysierte noch in der Nacht danach ihr Rennen. "Ich musste mich dazu zwingen", meinte die Australierin, "ich habe gesehen, dass ich gut gelaufen bin und alles gegeben habe." Ein Fehler an der achten Hürde hätte sie aber um ein besseres Ergebnis gebracht. "Ich war am Olympiasieg dran und ich weiß, wie es sich anfühlen könnte. Ich will in vier Jahren wieder dabei sein. Es ist ein langer Prozess, aber es gibt keinen Grund, warum ich in Peking nicht noch besser und stärker sein sollte."
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