Flash-News des Tages & Olympia-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Heike Drechsler trainiert in Athen und relativiert die Erwartungen (Foto: Pick)
Heike Drechsler – "Vom hohen Ross runter"Heike Drechsler, Weitsprung-Olympiasiegerin von Sydney, hat in ihrem Kommentar in der "Welt" die Erwartungshaltung an das DLV-Team bei den Olympischen Spielen in Athen zurecht gerückt. Sie schrieb: "Wenn es insgesamt nur zwei oder drei Medaillen in der Leichtathletik werden sollten, wäre das auch nicht so schlimm. Wir müssen endlich von unserem hohen Ross runter kommen und begreifen, dass wir in der Breite nicht mehr so stark sind wie früher." Am Rande der Olympischen Spiele ließ die Karlsruherin auch verlauten, noch in Athen voll trainieren und am 1. September in Sondershausen starten zu wollen. Zu hören war auch von Gerüchten, nach denen die 39-jährige vielleicht noch eine Hallensaison dranhängt und erst im März des nächsten Jahres endgültig aufhört.
Quotenverschlechterung bei Yulia Nesterenko
Die weißrussische Sprinterin Yulia Nesterenko ist am gestrigen Freitag mit den Vor- und Zwischenläufen über 100 Meter, wo sie zweimal unter elf Sekunden blieb, in den Augen der Buchmacher zur Topfavoritin auf den heute noch zu vergebenden Olympiasieg aufgestiegen. Brachte ihr Sieg für die Wetter vor den Spielen noch eine Außenseiterquote von 14.00, fiel diese nun binnen weniger Stunden auf 2.50!
Bernard Lagat ohne Schuh weiter
Der kenianische 1.500-Meter-Mitfavorit Bernard Lagat lief den gestrigen Vorlauf mit nur einem Schuh zu Ende, nachdem ihm der US-Amerikaner Alan Webb auf der letzten Runde in die Hacken getreten war. "Ich konnte nicht mehr laufen, deshalb habe ich den Schuh einfach weggekickt." Aufmunterung hat er für die Kollegen, die auf der Strecke geblieben sind, parat: "Ich habe zu Mehdi Baala gesagt, er soll jetzt deshalb nicht aufgeben. Ich will ihn in vier Jahren wieder bei Olympia sehen."
Schweres Erbe für japanische Marathonläuferinnen
Die drei japanischen Marathonläuferinnen Mizuki Noguchi, Naoko Sakamoto und Reiko Tosa müssen morgen bei den Olympischen Spielen in Athen ein schweres Erbe antreten. Ihre Vorgängerinnen haben bei den letzten drei Olympiaauftritten immer eine Medaille mit nach Hause genommen. Trainer Yutaka Taketomi hebt seinen Schützling heraus: "Naoko Sakamoto hat ein gutes Gefühl für die richtige Taktik!" Ein Geheimtipp?
Razzia bei Christos Tzekos
Beim griechischen Trainer Christos Tzekos, bis vor wenigen Tagen noch Coach des Sydney-Olympiasiegers Kostas Kenteris und damit in die Affäre um den Sprinter verwickelt, wurde eine Razzia durchgeführt. Die Untersuchung förderte 1.400 Ampullen von überwiegend ephedrin- und steroidhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln zutage.
Ana Guevara liebäugelt mit den 800 Metern
Die mexikanische 400-Meter-Weltmeisterin Ana Guevara könnte schon bald ihre Paradestrecke verlassen. "Ich plane noch immer einen Wechsel auf die 800 Meter", verriet sie am Rande der Olympischen Spiele in Athen, "die Zeiten dort sind nicht utopisch und ich kann mich Schritt für Schritt herantasten."
US-Sprinter feilten an den Feinheiten
George Williams, der Head Coach des US-Männerteams, gab einen Einblick hinter die Kulissen. Er verriet, woran seine Sprintstars in der Olympia-Vorbereitung besonders gearbeitet haben. "Shawn Crawford ist dort vierzig Meter gelaufen als seien es nur zwanzig. Justin Gatlin hat vor allem an seinem Start gearbeitet und Maurice Greene wollte sich auf den letzten 20 Metern verbessern, wo er schon öfter Rennen verloren hat." Eine Einschätzung gab er auch zu der erwartenden 4x400-Meter-Staffel um Youngster Jeremy Wariner ab: "Diese junge Truppe kann den Weltrekord knacken, wenn sie sich konzentriert."
Lohn für Elfenesh Alemu?
"In der Vergangenheit dachte ich bei den großen Wettkämpfen immer, ich hätte eine Medaille verdient gehabt", sagt die äthiopische Marathonläuferin Elfenesh Alemu, die mit dem Sydney-Sieger Gezahegne Abera verheiratet ist. Nachdem ihr Gatte diesmal verletzt ist, muss sie am morgigen Sonntag bei den Olympischen Spielen in Athen die Farben hochhalten. "Klar habe ich eine Menge Druck, aber das motiviert mich nur zusätzlich", erzählt die 29-jährige, die nicht mehr länger nur die "Ehefrau von Mr. Abera" sein will!
"Dummes Rennen" - Alan Webb zahlt Lehrgeld
Wie der Deutsche Wolfram Müller blieb auch die große US-Mittelstreckenhoffnung Alan Webb bei den olympischen 1.500-Meter-Vorläufen hängen. "Ich wollte außen laufen, um nicht in Probleme zu kommen, aber da kam ich dann erst recht in Schwierigkeiten", grübelte er, "es war ein dummes Rennen von mir!" Das sahen auch die heimischen Medien so. Die "New York Times" schrieb vernichtend: "Willkommen bei Olympia, Anfänger! Alles, was Webb zu zeigen hatte, war sein blutiges Bein." Die "Washington Post" warf ihm eine "armselige Taktik" vor.
Zersenay Tadesse - Vom Radfahrer zu 10.000-Meter-Bronze
Es war die erste Medaille, die Eritrea überhaupt bei Olympischen Spielen gewonnen hat. 10.000-Meter-Bronzemedaillist Zersenay Tadesse schrieb gestern Abend Geschichte. Dabei dachte er vor zwei Jahren noch gar nicht ans Laufen. Da trainierte er noch auf dem Rennrad und wollte ein Radsportler werden. Ohne Hoffnung, einen Podiumsplatz belegen zu können, war er nach Athen gekommen: "Realistisch habe ich mit Platz vier bis sechs gerechnet." (ck)
Haile Gebrselassie hofft auf 2008 im Marathon
Auch wenn er in Athen sein letztes Bahnrennen absolvierte, denkt Haile Gebrselassie (Äthiopien) längst noch nicht ans Aufhören: "Ich habe schon oft versucht, nicht zu laufen, aber es ging nicht. Was soll ich machen?", fragte er und hatte sogleich auch eine Antwort parat: "Ich hoffe, in Peking in vier Jahren beim Marathon dabei zu sein." (ck)
Kugelstoßerin positiv
Kugelstoßerin Olga Schtschukina (Usbekistan) wurde bei den Olympischen Spielen positiv auf ein anaboles Steroid getestet. Daraufhin hat man sie nun ausgeschlossen.
Schweizer Physio für Maria Mutola
Weltmeisterin Maria Mutola (Mozambique) überlässt bei den Olympischen Spielen in Athen nichts dem Zufall. Sie hat den gebürtigen Niederländer Adrik Mantingh, der in Zürich eine Physiotherapiepraxis betreibt und der sie in den letzten Wochen nach einer Oberschenkelverletzung behandelte, als persönlichen Therapeuten einfliegen lassen. Dafür wurde er extra nachakkreditiert.
Carsten Eich in Klagenfurt
Der deutsche Langstreckler Carsten Eich läuft an diesem Wochenende in Klagenfurt (Österreich) einen Halbmarathon. Im Vorjahr markierte er dort in 1:03:31 Stunden einen Streckenrekord.
Karsten Kobs hat faulen Zahn erfolgreich gezogen bekommen
Hammerwerfer Karsten Kobs hat das Schlimmste hinter sich. Die Qualifikation, das sei "wie ein fauler Zahn, der schmerzt, aber doch gezogen werden muss", meinte der Leverkusener nach der gestrigen Qualifikation gegenüber seinen weiblichen Disziplinkolleginnen. Das verriet Andrea Bunjes der "Ostfriesen Zeitung". Wie sich wohl das Finale am morgigen Sonntag ab 20.15 Uhr (MESZ) anfühlen wird? (ck)
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