Flash-News des Tages & WM-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Haile Gebrselassie ist auch bei den Kollegen beliebt. (Foto: Klaue)
Votum für HaileMit den meisten Stimmen wurde von den WM-Teilnehmern der Äthiopier Haile Gebrselassie am Rande der Titelkämpfe in Paris in die Athletenkommission des Weltverbandes IAAF gewählt. Außerdem standen Hicham El Guerrouj (Marokko) und Debbie Ferguson (Bahamas) in der Gunst der Sportler weit oben. Das Gremium komplettieren Stephane Diagana (Frankreich), Felix Sanchez (Dominikanische Republik), Paul Tergat (Kenia), Deon Hemmings (Jamaika), Irina Privalova (Russland), Jolanda Ceplak (Slowenien), Sonia O'Sullivan (Irland), Paula Radcliffe (Großbritannien) and Fraj Ibrahim Ismail (Katar).
Verbesserung in Nationenwertung
Mit der Bronzemedaille von Steffi Nerius und dem fünften Platz der deutschen Frauen-Sprintstaffel konnte sich Deutschland am vorletzten Tag der WM in Paris in der Nationenwertung mit 57 Punkten auf den fünften Platz verbessern. Überlegen liegen die USA (176) und Russland (169) in Front. Im Medaillenspiegel rangiert der DLV hingegen nur auf dem 25. Rang (einmal Silber, zweimal Bronze).
Den Russinnen war's zu laut
Der einen Freud ist der anderen Leid. Unterschiedlich waren die Reaktionen auf den immensen Geräuschpegel bei der gestrigen WM-Entscheidung der 4x100-Meter-Staffel der Frauen. Wurden die Französinnen zum Titel getrieben (Sylviane Felix: "Die Zuschauer haben uns die Kraft dafür gegeben"), beklagte sich die russische Sprinterin Marina Kislova: "Wir hatten ein großes Problem mit dem Lärm der Zuschauer, wir konnten uns bei der Stabübergabe überhaupt nicht mehr verständigen."
Enttäuschte Tatjana Kotova
Tief enttäuscht war die russische Weitspringerin Tatjana Kotova nach ihrer WM-Niederlage gegen die Französin Eunice Barber. In Tränen stammelte sie: "Ich bin so enttäuscht, ich will gar nichts sagen."
Erst die Presse, dann der König
Marathon-Weltmeister Jaouad Gharib aus Marokko ließ gestern seinen König warten, um der internationalen Presse von seiner Liebe zum Marathon berichten zu können. Denn während er mit den Medienvertretern sprach, wurde auch der Anruf vom König erwartet. Doch dem ließ Gharib ausrichten, die Glückwünsche noch einen Moment zurück zu halten.
Tirunesh Dibaba stolz
Die junge äthiopische Läuferin Tirunesh Dibaba (Jahrgang 1985) war von ihrem WM-Sieg über 5.000 Meter völlig überwältigt: "Ich kann es nicht glauben, die anderen Läuferinnen waren so stark einzuschätzen, dass alles auf sie hindeutete. Es ist fantastisch, dass dieses harte Rennen ausgerechnet für mich erfolgreich endete. Ich bin die Cousine von Derartu Tulu. Sie hat mich auch vor dem Rennen unterstützt, deshalb glaube ich auch, dass sie jetzt stolz auf mich ist." Dibaba ist die jüngste Weltmeisterin der Geschichte.
Ingo Schultz: "Erstmal nach Hause"
Europameister Ingo Schultz freut sich zum Ende der WM auf Daheim. "Erstmal nach Hause", sagte er nach dem Aus mit der 4x400-Meter-Staffel und kündigte an: "Ich möchte meine Saison noch ordentlich zu Ende bringen." Er hofft auf Starts in Brüssel und Monaco. "Ich will mich noch einmal präsentieren." Im Oktober ist dann Ausspannen angesagt, das Urlaubsziel des Nordlichts steht allerdings noch nicht fest. Aber "nichts Anstrengendes" soll es sein. Wie es danach weitergeht und ob er eine Hallensaison 2004 bestreitet, weiß Ingo Schultz noch nicht genau. Eines steht aber für ihn fest: "Ein Höhentrainingslager vor dem Höhepunkt werden wir nicht mehr machen."
Edwin Moses will zurück auf die Bahn
Über 400 Meter Hürden will ein Großer im nächsten Jahr sein Comeback feiern. Der zweifache Olympiasieger und Weltmeister sagte heute an seinem 48. Geburtstag bei einer Pressekonferenz in Paris: "Wenn ich im nächsten Jahr bei den US-Trials starten könnte, wäre es phantastisch." Dafür müsste der Sieger von 122 Rennen in Folge und ehemalige Weltrekordler 50,55 Sekunden anbieten. Seinen letzten Wettkampf absolvierte er vor 15 Jahren im olympischen Hürden-Finale von Seoul, wo er Dritter wurde. Bei seinem Comeback wolle er sich nicht der Weltklasse um Felix Sanchez stellen, sondern nur große Rennen bestreiten, wenn die Form dafür da ist. "Es ist nicht realistisch, dass ich die Jungen um Sanchez jagen kann. Sie könnten meine Söhne sein."
Arzt sieht Anzeichen für Doping in der Leichtathletik
Wachstumshormone sind der Grund, warum bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften viele Athleten mit Zahnspangen zu sehen sind, erklärte DLV-Mannschaftsarzt Dr. Uwe Wegner im Interview mit dem ZDF-Internetteam. "Im US-Team fällt die stark vertretene Zahnspangen-Fraktion auf. Da brauch' ich gar keine Namen nennen. Sehen Sie sich nur die Athleten mit stark ausgeprägtem Unterkiefer an. Die haben alle Wachstumshormone genommen. Wer mag da noch glauben, dass rein zufällig im US-Team so viele Athleten mit angeborener Kiefer-Hypertonie stehen?", fragte Wegner. Dass in der Leichtathletik weiter gedopt werde, dafür sprächen viele andere Anzeichen, so Wegner. "Man muss nur eins und eins zusammen zählen." Gleichzeitig betonte er, dass es nicht hilfreich sei, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Stattdessen müsse man selbst alles tun, um auch ohne Doping ganz vorne zu landen.
Tatjana Polnova mit Höhenflug
Die beste Leistung bei den Leichtathletik-Wettbewerben im Rahmen der Universiade in Daegu/Südkorea erzielte die russische Stabhochspringerin Tatjana Polnova. 4,70 Meter überfolg sie. Damit hätte die Russin auch bei der WM in Paris mithalten können. Hier benötigte die Deutsche Annika Becker diese Höhe zum Gewinn der Silbermedaille.
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