Flash-News des Tages & WM-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Halfen Stimulanzien bei Kelli Whites zwei WM-Siegen? (Foto: Kiefner)
Dopingverdacht gegen Kelli WhiteDer US-amerikanischen Doppel-Weltmeisterin Kelli White ist eine Dopingprobe abgenommen worden, in der Spuren des Stimulanziums Modafinil gefunden wurden, berichtet heute die französische Sport-Tageszeitung L'Equipe. Das Mittel stehe allerdings nicht namentlich auf der Verbotsliste der internationalen Anti-Doping-Agentur WADA. Noch ist nicht bekannt, wann die Probe entnommen worden ist. Völlig offen ist auch, was weiter geschieht. Die IAAF prüft den Fall und will im Laufe des Nachmittags bekannt geben, was geschehen wird. Für 16.45 Uhr wurde eine Pressekonferenz angesetzt. White, die Freundin des deutschen Speerwerfers Boris Henry, der morgen sein Finale bestreiten wird, soll heute eigentlich im 4x100-Meter-Finale das US-Team zur Goldmedaille führen.
Cathy Freeman WM-Gast
Regelmäßiger (beobachtender) Gast auf der WM-Pressetribüne in Paris ist die 400-Meter-Olympiasiegerin Cathy Freeman, die in diesem Sommer ihre Karriere beendete. Besonders bizarr war dabei die Situation, wie die Australierin dort etwas vereinsamt vor dem Fersehapparat den Ausführungen ihrer Landsfrau und legitimen Nachfolgerin, der 400-Meter-Hürden-Weltmeisterin Jana Pittman lauschte, die gerade aus dem Pressekonferenzraum auf die Pressetribüne übertragen wurden und eben Cathy Freeman galten!
Yago Lamela war's zu kalt
Der spanische Weitsprungfavorit Yago Lamela haderte am Freitagabend mit dem WM-Wetter. "Es war recht kalt und nass, das hat mir nicht behagt." Am Ende musste er sich mit Bronze begnügen, obwohl sein letzter – ungültig gegebener – Versuch recht weit erschien. "Ich habe nichts auf dem Brett gesehen", haderte er. Der spanische Verband legte nachher Protest ein.
leichtathletik.de stellt schnellsten deutschen WM-Berichterstatter
Der schnellste von den Weltmeisterschaften berichtende Journalist kommt aus Island. Sigurbjörn Arngrimsson gewann am Freitag den 800-Meter-Journalistenlauf in 1:57,52 Minuten. Sergio Heredia (Spanien), in Edmonton noch Sieger des Wettbewerbs, kam in 2:05,73 Minuten auf Platz vier. Er startete im gleichen Lauf wie leichtathletik.de-Teammitglied Christian Klaue. Dieser sorgte in von sid-Redakteur Berthold Mertes geliehenen Spikes als Dritter seines Rennens für die beste deutsche Zeit (2:14,65 min). Als Gesamt-14. taucht der Ex-Radsportler und jetzige Langstreckler Klaue in der Ergebnisliste auf. Berthold Mertes belegte als zweitbester Deutscher Platz 19 (2:15,71 min). Die weiteren Platzierungen der deutschen Journalisten: 24. Jürgen Kopp 2:20,11 min, 25. André Bildhauser 2:20,22 min, 73. Kai Kleen 2:38,93 min, 75. Alexander Hassenstein 2:39,47 min, 86. Manfred Steffny 2:42,35 min, 90. Friedemann Vogel 2:46,59 min, 93. Ulrich Hörnemann 2:48,04 min, 117. Winfried Dähn 3:30,27 min, 122. Karl Albert Walk 4:02,99 min. Bei den Frauen freute sich Jill Geer über den Sieg. Die Pressesprecherin der USATF, dem US-amerikanischen Leichtathletik-Verband, benötigte 2:35,09 Minuten. Deutsche Starterinnen waren nicht im Rennen.
Maren Schott überlegen zum Universiade-Gold
Das zweite deutsche Leichtathletik-Gold bei den Studenten-Weltmeisterschaften in Daegu gewann heute die Leverkusener Hürdenläuferin Maren Schott. Über 400 Meter Hürden war sie in 55,28 Sekunden überlegene Siegerin. Die von Gerd Osenberg betreute Mathematik-Studentin wies damit zum Saisonende eine blendende Form nach. Mit der Zeit hätte sie sogar zur Weltmeisterschaft fahren können, doch wegen gesundheitlicher Probleme hatte die ehemalige 800-Meter-Läuferin ihren Saisoneinstieg immer wieder verschieben müssen und konnte deshalb nicht rechtzeitig genug die WM-Norm in Angriff nehmen. Nach dem Sieg auf der Einzelstrecke holte Schott an der Seite von Anja Neupert, Katja Keller und Annika Meyer Staffel-Bronze über 4x400 Meter (3:38,87 min). Weitere Top-Platzierungen erreichten René Sack als Kugelstoß-Vierter (19,22 m), Sven Hahn als Kugelstoß-12. (17,97 m), Christina Obergföll als Speerwurf-Achte 53,38 m und Stefanie Hessler als Speerwurf-Elfte (52,86 m).
Auch Sandra Möller wechselt Trainer
Gemeinsam mit Sina Schielke (wir berichteten) wechselt mit Sandra Möller eine weitere Dortmunder Sprinterin den Trainer und wird künftig ebenfalls von André Ernst betreut. Das bestätigte die 23-jährige bei der WM in Paris gegenüber leichtathletik.de.
Melanie Paschke hält sich bedeckt
Die routinierteste deutsche Top-Sprinterin Melanie Paschke wollte sich am gestrigen Freitagabend bei der WM in Paris nicht zu einem möglichen Karriereende äußern, sondern hielt sich vielmehr bedeckt. In den letzten Tagen wurde darüber spekuliert, dass sie nach dem Meeting in Sondershausen (3.9.) die Spikes an den Nagel hängt.
Neues Duo Herms/Schumann?
"Der erste Schritt kam von Nils", erzählte der Deutsche 800-Meter-Meister René Herms nach dem WM-Halbfinale in Paris von einer geplanten Zusammenarbeit mit Olympiasieger Nils Schumann, "wir wollen ein Team bilden und die ein oder andere Maßnahme zusammen bestreiten. Ich denke, das wird für beide gut sein. Wir werden zusammen ein paar Plätze gut machen." Der Pirnaer rückt am 1. Oktober bei der Bundeswehr ein, kommt aber in die Vorzüge der Sportfördergruppe, sprich einer verkürzten Grundausbildung.
Heike Drechsler hört nach Olympia definitv auf
Nach den Olympischen Spielen in Athen ist für die zweimalige Olympiasiegerin, zweimalige Welt- und viermalige Europameisterin Heike Drechsler endgültig Schluss. Das erklärte sie heute am Rande der Weltmeisterschaften. Nach dem Karriereende wolle sie ihre Erfahrungen an Jüngere weitergeben. Die diesjährigen Titelkämpfe verpasst sie wegen einer Achillessehnenverletzung. Nach überstandener Operation ist die 38-Jährige aber wieder auf dem Weg der Genesung und möchte im kommenden Jahr noch einmal angreifen. Mit Platz fünf oder sechs bei Olympia wolle sie sich nicht zufrieden geben, betonte Drechsler heute. Eine Hallensaison plant die Karlsruherin nicht.
Es bleibt bei Platz sechs und Rang 22
Keine Veränderungen gab es gestern für die deutsche Mannschaft in der Nationenwertung und im Medaillenspiegel. Das Team liegt weiter auf Platz sechs, zieht man die Endkampfplatzierungen zusammen, und bei Zusammenrechnung der Medaillengewinner (eine Silber- und eine Bronzemedaille) auf Platz 22.
1500-Meter-Premiere von Simone Beutelspacher
Mit einem Ausrufezeichen meldete sich beim Sportfest in Flein bei Heilbronn Mittelstrecklerin Simone Beutelspacher vom VfL Sindelfingen zurück. Die 28-Jährige sorgte für die beste Tagesleistung. Jedoch nicht etwa über ihre Spezialstrecke 800 Meter, sondern diesmal über 1500 Meter. Eigentlich wollte sie schon bei der Süddeutschen Meisterschaft über die ungewohnte Distanz starten. Doch dann verhinderte eine Aduktorenzerrung diese Premiere. Eine Zeit um 4:30 Minuten war in Flein angepeilt. Kontrahentin war die vielfache 1500-Meter-Landesmeisterin und Fünfte der Deutschen Meisterschaft, Anette Wölpert vom VfL Waiblingen. Von Beginn an heftete sich Simone Beutelspacher an deren Fersen. Auf der letzten von dreidreiviertel Runden versuchte Wölpert die Sindelfingerin mit einer Tempoforcierung abzuschütteln. Das klappte jedoch nicht. Die deutlich endschnellere Simone Beutelspacher zog auf der Zielgeraden unwiderstehlich vorbei und siegte in sehr guten 4:26,44 Minuten, für ihre Waiblinger Kontrahentin blieb die Uhr bei 4:27,46 stehen. (hs)
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