Flash-News des Tages & WM-Splitter
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Köpfe rollen zu lassen, davon hält Tim Lobinger nach den Enttäuschungen bei der WM nichts. (Foto: Kiefner)
Keine Fußballmanier anfangenDer WM-Fünfte Tim Lobinger hat sich gegen eine Personaldiskussion beim Deutschen Leichtathletik-Verband ausgesprochen. "Wir dürfen unser unbefriedigendes Abschneiden nicht personifizieren. Personen auszutauschen, wäre ein viel zu voreiliger Schluss. Vielmehr arbeiten die Strukturen und Räder zu langsam. Das fängt schon bei den Landesverbänden an", stellte er fest und fügte hinzu: "In der Leichtathletik ist keine Fußballmanier gefragt, denn dann müssten wir ja auch Athleten austauschen." Er selbst wolle seine Karriere noch bis zur WM 2009 fortsetzen und dann womöglich in die Verbandsarbeit einsteigen. "Aber ich will nach Monaco gehen. Dort gibt es mehr Ansatzpunkte für Kritik als beim DLV." In Monaco hat die IAAF ihren Sitz.
Abrutschen in der Nationenwertung gleich Geldverlust
Bleibt es beim sechsten Platz in der Nationenwertung, geht dem Deutschen Leichtathletik-Verband Geld verloren, denn zu 30 Prozent werden die Bundesmittel für einen Verband nach dem Abschneiden bei Weltmeisterschaften vergeben, erklärte DLV-Vize-Präsident Rüdiger Nickel heute. Über die restlichen 70 Prozent wird auf Grundlage der bei Olympischen Spielen erzielten Resultate entschieden.
Einen Platz in der Nationenwertung verloren
Trotz der zwei fünften Plätze von Tim Lobinger und Susanne Keil sowie Rang sieben durch Heike Meißner ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) in der Nationenwertung gestern auf den sechsten Platz abgerutscht. 47 Punkte sind bislang erreicht worden. Aber der angestrebte dritte Platz ist noch möglich. Den hält Weißrussland mit 56 Zählern. An der Spitze thront Russland (138). Abwärts ging es auch im Medaillenspiegel: auf den 22. Platz.
Druck lastet auf Staffeln – es geht um die Olympia-Teilnahme
Mit Ingo Schultz als Startläufer, Sebastian Gatzka an zwei, Ruwen Faller an drei und Bastian Swillims an vier wird die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer ihr morgiges Auftaktrennen bestreiten. Die 4x400 Meter der Frauen tritt mit Claudia Marx, Birgit Rockmeier, Claudia Hoffmann und Grit Breuer an. Die 4x100 Meter der Männer, ebenfalls morgen erstmals an der Reihe, läuft mit Tobias Unger, Marc Blume, Alexander Kosenkow und Ronny Ostwald. In allen WM-Staffelrennen geht es auch um Startplätze für Olympia. Die Saisonzeiten diesen Jahres spielen in der Vergabe der 16 Bahnen bei Olympia eine Rolle.
Muriel Hurtis hofft auf die Staffel
Nach ihrem vierten Platz über 200 Meter hofft die französische Europameisterin Muriel Hurtis nun auf eine Medaille mit der 4x100-Meter-Staffel. "Die anderen Sprinterinnen sind auch sehr gut in Form, deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass wir es packen."
Eine Top-Platzierung lohnt sich
Bei den Weltmeisterschaften auf einem der ersten acht Plätze zu landen, ist eine lohnende Angelegenheit. Für Gold gibt es 60.000 US-Dollar, weiter geht es mit 30.000, 20.000, 15.000, 10.000, 6000, 5000 und 4000 US-Dollars. Siegreiche Staffeln erhalten gar 80.000 US-Dollar.
Fette Kohle für Geher
Die Geher Robert Korzeniowski (Polen) und Jefferson Perez (Ecuador) dürfen sich auf einen großen Zahltag freuen. Das Council des Weltverbandes IAAF hat entschieden, beide mit der WM-Weltrekordprämie in Höhe von 100.000 US-Dollar zu belohnen, obwohl ihre Leistungen in Paris offiziell nur als "Weltbestleistung" anerkannt werden können. Eine sportliche faire Entscheidung.
"Griechischer Wein" ist Folklore aus dem Baskenland
Bei uns ist es der "Griechische Wein" ein Schlager von Udo Jürgens, doch eigentlich handelt es sich um ein Folklorelied aus dem Baskenland, das vor und während der Siegerehrungen "im Stade de France" immer wieder gespielt wird. Das recherchierte die deutsche Journalistin Ursula Kaiser. Und weil dem so ist, verwundert auch nicht, dass eine Folkloregruppe aus dem Baskenland den Titel hier immer live spielt.
Liebesgrüße von Giuseppe
"Maria, ich liebe dich!" Diese Botschaft sandte der italienische Stabhochsprung-Weltmeister Giuseppe Gibilisco, der von Ex-Bubka-Coach Vitali Petrov betreut wird, nach seinem Überraschungserfolg in die Welt hinaus. "Jetzt hat sich die ganze harte Arbeit der letzten Jahre gelohnt. Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich."
Bubka erkennt seine Technik bei Gibilisco wieder
Vitaly Petrov, der ehemalige Trainer von Weltrekordler Sergey Bubka, ist Mentor des Stabhochsprung-Weltmeisters Giuseppe Gibilisco. Und so wollte Sergey Bubka nach dem gestrigen Wettbewerb bei Gibilisco auch die Handschrift von Petrov festgestellt haben: "Ich konnte unsere Technik erkennen", bemerkte der Ukrainer und schickte zugleich eine Warnung an den neuen Champion: "Das schwierigste kommt jetzt. Seine Technik ist gut, aber er muss weiter hart arbeiten und mit den Füßen auf dem Boden bleiben."
Lernen aus der Affäre Drummond
Aus dem Aufsehen, das die Fehlstartaffäre um Jon Drummond bei der WM in Paris erregt hat, will der Weltverband IAAF seine Lehren ziehen. Verschiedene Möglichkeiten, um in Zukunft solche Zwischenfälle zu vermeiden, werden in Betracht gezogen. Dazu gehören unter anderem das sofortige Entfernen der Startblocks nach einer Disqualifikation, eine bessere Aufklärung der Zuschauer durch die Stadionsprecher und die Nichtausstrahlung von diskussionsauslösenden Fernsehbildern im Stadion.
Nach drei Stunden Schlaf schon wieder unterwegs
Nur drei Stunden Schlaf lagen für den Marokkaner Hicham El Guerrouj zwischen dem Sieg im 1.500-Meter-Finale und dem Vorlauf über 5.000 Meter. "Es war schwer, mich nach dem Abend wieder zu erholen. Wenn ich konzentriert bleibe, ist im Finale eine Überraschung möglich."
Nach Gold nun Silber für Jan Fitschen
Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) hat bei den Studenten-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Daegu seine zweite Medaille gewonnen. Der Langstreckler holte nach 10.000-Meter-Gold vor zwei Tagen heute Silber über 5000 Meter (13:53,06 min) und musste sich nur dem ukrainischen Cross-Europameister Sergey Lebed (13:50,94 min) geschlagen geben.
Offener Brief von Linzer Meeting-Direktor
In einem emotionalen, offenen Brief hat Percy Hirsch, der Meeting-Direktor des Linzer Gugl-Meetings, Werner Daxner, Redakteur der "Kronenzeitung" angegriffen. "Dein letzter Artikel vom 28. August über das Gugl-Meeting wirft die Frage auf, ob Dein Zahlenhorizont bei 25 aufhört?", heißt es da, "in dicken Lettern hängst Du dem Gugl-Meeting die rote Laterne' um und zitierst als Quelle das Fachmagazin "Leichtathletik-News". Dein Hass gegen meine Person geht so weit, dass Du den Lesern bewusst unterschlägst, dass über 100 Meetings in diesem Ranking geführt werden und Linz mit dem 25. Platz damit im vorderen Feld und keinesfalls auf dem letzten Platz liegt."
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