"Flitzer" Tim Lobinger siegt in Monaco
Der erste Tag des "World Athletics Final" in Monaco brachte solide Ergebnisse und einen deutschen Erfolg. Für dieses, das beste deutsche Ergebnis sorgte der Hallen-Weltmeister Tim Lobinger. Er gewann den Stabhochsprung nach einem spannenden Duell mit dem Südafrikaner Okkert Brits.
Tim Lobinger überraschte in Monaco auch mit seiner neuen Jubel-Koreographie (Foto: Krebs)
Beide meisterten zunächst 5,81 Meter. Dann war es Okkert Brits, der 5,86 Meter vorlegte. Für den Kölner blieb im zweiten Versuch die Latte ebenfalls liegen, er hatte allerdings mit der Hand nachgeholfen, wonach die Kampfrichter den Versuch ungültig geben mussten. So ließ Tim Lobinger für seinen letzten, verbliebenen Sprung 5,91 Meter auflegen und er flog drüber. In seinem jubelnden Übermut flitzte er anschließend in der Stabhochsprungkurve mit spontan blank gelegtem Hinterteil über die Bahn. Die Emotionen hatten ihren Grund, die Höhe bedeutete deutsche Saisonbestleistung und einen Siegerscheck im Wert von 30.000 US-Dollar.
Nicht ganz so spektakulär, aber doch auch zurecht freute sich Steffi Nerius über ihren zweiten Platz im Speerwurf. Nur knapp musste sie sich mit 64,25 Metern der Russin Tatjana Schikolenko (64,47 m) beugen. Damit bestätigte die Leverkusenerin in Abstinenz der griechischen Weltmeisterin Mirela Manjani ihre WM-Bronzemedaille. Es war ihre zweitbeste Weite des Jahres.
Deutsche Diskuswerfer wieder Vier und Fünf
Ein Spiegelbild zum Ergebnis bei der WM in Paris war auf den vorderen Rängen das Diskuswerfen der Männer. Die Deutschen Lars Riedel (65,74 m) und Michael Möllenbeck (64,36 m) konnten die Kräfteverhältnisse nicht verschieden, was die Ränge vier und fünf bedeutete, und der litauische Weltmeister Virgilius Alekna (68,30 m) gewann ungefährdet.
Die Neubrandenburgerin Astrid Kumbernuss fing sich nach ihrer Verletzung und ihrem damit verbundenen Qualifikations-Aus bei der WM in Paris wieder etwas. Mit 18,89 Metern wurde sie am Samstagnachmittag Vierte, während die Ukrainerin Vita Pavlysh mit 19,86 Metern die beste Weite erzielte. Nach ihrer Rückkehr aus dem Fürstentum will sich Astrid Kumbernuss in Berlin am Knie operieren lassen.
Hestrie Cloete fliegt zur Jahresehre
Der Hochsprung der Frauen erlebte zwei Sprünge über 2,01 Meter durch die Weltmeisterin Hestrie Cloete und die zuletzt konstant auftrumpfende Ukrainerin Vita Palamar. Damit schob sich die Südafrikanerin in der Weltrangliste an der Schwedin Carolina Klüft, die in Monaco nicht im Weitsprung antritt, vorbei und darf sich aller Voraussicht nach auf die morgige Auszeichnung als "Welt-Leichtathletin des Jahres" freuen.
Zu den Höhepunkten der ersten Halbzeit der Veranstaltung zählten unter anderem die 200 Meter der Frauen. Muriel Hurtis (Frankreich) rehabilitierte sich mit einer Zeit von 22,41 Sekunden und Rang zwei hinter der US-Amerikanerin Kelli White (22,31 sec) für ihren vierten Platz von der WM in Paris.
Die 1.500-Meter-Europameisterin Süreyya Ayhan lieferte ihrerseits wieder eine Galavorstellung im Alleingang ab. In 3:57,72 Minuten blieb die Türkin die einzige Läuferin unter der Vier-Minuten-Marke.
André Bucher Dritter
Trotz Gegenwind boten auch die Hürdensprinter bemerkenswerte Zeiten an. Weltmeister Allen Johnson (13,11 sec) und sein Trainingskollege Terrence Trammell (13,17 sec) sorgten für einen US-Doppelsieg und verwiesen den auskurierten Letten Stanislavs Olijars (13,25 sec) auf die Drei.
In einem langsamen 800-Meter-Rennen schob sich der Schweizer Ex-Weltmeister André Bucher (1:46,28 min) hinter den Kenianern Wilfred Bungei (1:45,97 min) und Joseph Mutua (1:46,13 min) auf einen Platz drei, der nicht unerwähnt bleiben sollte, und zeigte sich damit mit einem flotten Finish stärker als noch bei der WM in Paris, wo er den Einzug in das Finale verpasst hatte.
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