Sailer und Helmke werden Favoritenrollen gerecht
Splish splash I was taking a bath – wenn das Lied ertönte, war es in Fulda mal wieder soweit: es regnete. Zweimal zog der Himmel über dem schön gelegenen Stadion Johannisau zu und Schauer gingen nieder. Den Leistungen und der guten Atmosphäre tat das keinen Abbruch. Die einzigen beiden A-Jugendtitel, die an diesem Tag vergeben wurden, holten sich die Sprinter Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach/10,45 sec) und Verena Sailer (TV Kempten/11,58 sec).
Die Favoritenrolle war für Till Helmke kein Problem. (Foto: Kiefner)
Schon die Vor- und Zwischenläufe deuteten auf Wimpernschlagfinals. Bei den Jungs sah das Bild nach den Zwischenläufen wie folgt aus: Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach) 10,45 Sekunden, Sebastian Ernst (FC Schalke 04) 10,47 Sekunden, Ernest Osei (LG USC Heidelberg) 10,49 Sekunden sowie Stefan Wieser (TuS Köln rrh.) 10,54 Sekunden. Verena Sailer (TV Kempten) 11,74 Sekunden und Karoline Köhler (Team Erfurt) 11,75 Sekunden lagen bei den Mädchen fast gleichauf. Helmke und Sailer setzten sich letztlich durch. Vor den Finals knisterte es vor Spannung. Die entlud sich mit den Startschüssen. Die Silberränge gingen an Karoline Köhler (11,69 sec) und Sebastian Ernst (10,52 sec), Bronze holten Stefan Wieser (10,61 sec) und Michaela Halm (LG Weserbergland/11,91 sec). Ernest Osei schied mit Muskelproblemen aus.Viele knappe Entscheidungen auch in der B-Jugend
19 der 21 Entscheidungen dieses Tages fielen jedoch in der B-Jugend, wo in einigen Disziplinen allerdings die besten Deutschen fehlten, da sie bereits auf dem Weg zur U18-WM im kanadischen Sherbrooke sind. Knapp und spannend ging es trotzdem zu.
So wäre im Stabhochsprung der spätere Sieger Malte Mohr vom USC Bochum fast an seiner Einstiegshöhe von 4,40 Metern gescheitert. Zwar war er in zwei Versuchen über der Latte, riss jedoch mit seinem Stab. Um seine Siegchance zu wahren, ließ er 4,50 Meter auflegen und meisterte die mit dem letzten Anlauf. Die Siegeshöhe war letztlich 4,70 Meter. Sichere Siegerin bei den Mädchen war die noch amtierende U18-Weltmeisterin Silke Spiegelburg (TV Lengerich), die 4,00 Meter überquerte.
Erste Tagessiegerin Friederike Bronswick
Im ersten Rennen der Meisterschaften fiel die Entscheidung auf den allerletzten Metern. Über 3000 Meter der weiblichen Jugend kam Friederike Bronswick von der DJK Arminia Ibbenbüren nur hauchdünn vor ihrer Gegnerin Katharina Gruber (Mönchengladbacher LG) über die Linie (14:49,27 min zu 14:49,55 min). Beim 5000-Meter-Gehen der männlichen Jugend ging der Sieg an Hannes Tonat (Team Erfurt/21:25,15 min).
Kugelstoßerin Josephine Terlecki (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) gewann mit 13,59 Metern, ihr männlicher Counterpart Martin Wierig (SC Magdeburg) mit 17,55 Metern. Im Dreisprung der weiblichen Jugend setzte sich Marianne Bußmann vom Schönebecker SC mit ihrem letzten Sprung auf 12,50 Meter durch und entriss so noch Katharina Schreck (TS Herzogenaurach/12,40 m) den Sieg.
Die von ihrem Opa Jürgen Schneider trainierte Tiffany Newton (UAC Kulmbach) gewann mit 51,45 Metern den Hammerwurf-Titel. Dabei kam sie 29 Zentimeter weiter als die Zweitplatzierte Katrin Falter (LG Eintracht Frankfurt).
Michael Holzner überragender Hammerwerfer
Bevor der Wettbewerb der männlichen Jugend so richtig losgehen konnte, musste zuerst der Platzwart mit einer langen Leiter ran. Das Wurfgerät von Christian Emde (TSG Dissen) hatte sich beim Einwerfen im Netz verfangen. Anschließend erzielte Michael Holzner (TSV Vilsbiburg) mit 68,58 Metern die beste Tagesweite von sage und schreibe 24 Athleten.
Im Hochsprung fanden sich drei Teilnehmer in der Ergebnisliste mit 1,98 Metern wieder. Weil Andreas Löschner (LV 90 Thum) als einziger ohne Fehlversuch geblieben war, durfte er sich über den Sieg freuen. Tibor Szabo (LAC Erdgas Chemnitz) belegte Rang zwei, Sebastian Dorn (Krostitzer SV) holte Bronze.
Zwei Tausendstel entschieden über Sieg und Niederlage auf der 110-Meter-Hürden-Strecke. 14,16 Sekunden erzielten Benjamin Kube (Team Erfurt) und Silvio Tschisgale (LAZ Leipzig). Doch auf dem Zielfoto war Kube als Sieger auszumachen. Bei den Mädchen (100 Meter Hürden) war Anne-Kathrin Elbe (SC Magdeburg/13,56 sec) die Schnellste.
7,26 Meter von Sebastian Bayer im Weitsprung
Fünf Versuche brauchte Sebastian Bayer im Weitsprung. Dann platzte bei ihm der Knoten und er setzte mit 7,26 Metern den einzigen Sieben-Meter-Sprung des Tages in den Sand. Dabei steigerte er seine persönliche Bestleistung um 31 Zentimeter.
Die Speerwurf-Sieger hießen Sandra Schaffarzik (ESV Nürnberg Rbf./48,58 m) und Philipp Meier (LG Olympia Dortmund/67,41 m). Im letzten Versuch packte Meier so richtig einen aus und ließ sein Wurfgerät auf 67,41 Meter fliegen. Damit kam er vom fünften auf den ersten Rang vor. Der SC Magdeburg (weibliche Jugend B/46,32 sec) und der TSV Etlingen (42,75 sec) holten sich die Titel mit der 4x100-Meter-Staffel.
Zelalem Martel (LG Neckar-Enz) war der 3000-Meter-Titelträger (8:35,93 min). Susi Lutz (LG Domspitzmilch Regensburg/9:54,64 min) war die schnellste weibliche Jugendliche und blieb als einzige unter 10 Minuten. Sie bekam unter dem Jubel ihrer mitgereisten Freunde als letzte Tagessiegerin ihre Medaille überreicht. Danach verhallte die Musik im Stadion Johannisau. Doch morgen ab 10 Uhr spielt sie wieder.
Zu den Stimmen vom ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften geht es hier lang.
Die kompletten Ergebnisse finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.