Florian Neuschwander trotzt Schotter und Regen
Trotz schwieriger Bedingungen brachten die Westdeutschen Meisterschaften im Halbmarathonlauf in Mülheim an der Mosel am Wochenende recht ordentliche Zeiten. Der DM-Fünfte Florian Neuschwander (Post-Sport-Telekom Trier) siegte bei anfänglichem Regen auf der 21,1 Kilometer langen Strecke mit ihren mehr als 200 Höhenmetern in 1:07:53 Stunden. Schnellste Frau war Yvonne Jungblut (Spiridon Hochwald) in 1:26:04 Stunden.
Wer das Höhenprofil vor dem Rennen nicht studierte, wurde überrascht: Statt flach und eintönig entlang der Mosel führte die Strecke der Westdeutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Mülheim mit einigen Steigungen in ein Seitental. Auch der Untergrund - außer über Asphalt führte die Strecke auch über Schotter - begünstigte nicht gerade gute Zeiten. Hinzu kam kalter Regen in der ersten halben Stunde des Rennens.Trotz dieser Widrigkeiten lief Florian Neuschwander in 1:07:53 Stunden eine Zeit nur eineinhalb Minuten über seiner persönlichen Bestzeit. Zu Beginn des Rennens habe er sich gar nicht so gut gefühlt, sagte der 29-Jährige vom Post-Sport-Telekom Trier. Er ließ Daniel Schmidt zunächst enteilen. Das Tempo sei gar nicht so hoch gewesen, 3:15 Minuten pro Kilometer, sagte der 25-Jährige von der LG Remscheid später seinerseits.
Leichtgewicht im Vorteil
Doch als es nach den ersten fünf flachen Anfangskilometern sieben Kilometer lang fast nur bergan ging, schmolz der Vorsprung zusehends. Florian Neuschwander löste sich aus der dreiköpfigen Verfolgergruppe, zu der auch Tobias Dreier und Hans-Jörg Heiner (beide SG Wenden) gehörten. "Die Strecke kam mir als leichtem Läufer wohl entgegen", sagte der nur 1,68 Meter große und 55 Kilogramm schwere Florian Neuschwander, Spitzname "Flo".
Bergab sei er einen Kilometer in 2:49 Minuten und einen Drei-Kilometer-Abschnitt in neun Minuten gelaufen, erzählte er, wie er zwei Wochen nach seinem Marathonsieg in Kandel Daniel Schmidt (1:08:52 h) abhing und noch um eine Minute distanzierte.
Sturz in der Rechtskurve
Mit schmerzverzerrtem Gesicht lief Hans-Jörg Heiner als Drittplatzierter in 1:09:39 Stunden ins Ziel. Der 38-Jährige stürzte einen Kilometer vor dem Ziel in einer 90-Grad-Rechtskurve auf nassem und rutschigem Untergrund. Die SG Wenden gewann überlegen die Mannschaftswertung.
Bei den Frauen hielt sich Yvonne Jungblut (Spiridon Hochwald) über die gesamte Distanz an der Spitze der Konkurrenz auf. Nur für etwa zwei Kilometer musste sie die Führungsposition an Silke Schäpers abgeben, kämpfte sich aber wieder an die Läuferin des TV Refrath (1:27:08 h) heran und vorbei. In 1:26:04 Stunden siegte Yvonne Jungblut überlegen. Den dritten Platz belegte Florence Kostrzewa (DJK Löwe Hambach).