| Olympische Spiele 2016

Florian Orth im Rahmen, Richard Ringer quält sich ins Ziel

In einer Hitzeschlacht haben die DLV-Athleten Florian Orth und Richard Ringer am Mittwoch in Rio das Finale über 5.000 Meter verpasst. Mo Farah wahrte die Chance, sein Doppel-Gold von London zu wiederholen. Überraschend liefen die drei Kenianer im Feld am Endlauf vorbei.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Fünf plus Fünf lautete in zwei Vorläufen die Formel über 5.000 Meter am Mittwoch in Rio. Mit Blick auf die Option, zu den Zeitschnellsten zu gehören, war es für Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) ein Nachteil, im ersten Lauf am Start zu sein. Zu Beginn des Rennens löste sich der EM-Dritte bei Temperaturen über 30 Grad gemeinsam mit dem Japaner Kota Murayama aus dem Feld. Nach Kilometer zwei wurden die beiden eingesammelt, bezahlten bitter für ihren Vorstoß und fielen weit zurück. Die Muskulatur machte bei Richard Ringer zu, der 27-Jährige quälte sich als 20. in 14:05,01 Minuten ins Ziel und wollte nur noch schnell wieder raus aus dem Stadion. Kota Murayama überquerte gar erst nach 14:26,72 Minuten die Ziellinie.

Entschieden wurde der Lauf auf dem abschließenden Kilometer, den die Spitze in 2:29 Minuten absolvierte. Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) lief in 13:24,65 Minuten als Sieger durchs Ziel. Mo Farah (Großbritannien; 13:25,25 min) wahrte als Dritter die Chance auf sein zweites Olympia-Gold in Rio nach den 10.000 Metern. Und auch der 41-Jährige US-Amerikaner Bernhard Lagat (13:26,02 min) lief als Fünfter direkt ins Finale am Samstag (20. August).

Florian Orth mit zufriedenstellender Zeit, Kenia ist raus

Im zweiten Vorlauf mit Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) war das Tempo wie erwartet etwas höher. Als die Post in der letzten Runde abging, konnte der eigentliche 1.500-Meter-Spezialist in seinem ersten Jahr auf den 5.000 Metern keinen Spurt mehr hinlegen. In 13:28,88 Minuten gab es Rang 14 und eine ordentliche Zeit. Fürs Finale hätte er Rang zehn gebraucht - denn die fünf Zeitschnellsten kamen aus diesem Rennen. Mit Landesrekord für Peru buchte David Torrence in 13:23,20 Minuten gerade so noch den Endlauf.

Es gewann Paul Kipkemoi Chelimo (USA; 13:19,54 min) vor den Äthiopiern Muktar Edris (13:19,65 min) und Dejen Gebremeskel (13:19,67 min). Überraschend Endstation im Vorlauf war für das Trio aus Kenia. Isiah Kiplangat Koech (13:25,15 min) fehlten als Zwölftem des zweiten Vorlaufs zwei Plätze zu einem Ticket der Zeitschnellsten. Caleb Mwangangi Ndiku (13:26,63 min) schied als Sechster des ersten Vorlaufs aus, in dem Charles Yosei Muneria (13:30,95 min) Zwölfter wurde.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)
Es war meine erste ganz, ganz große Meisterschaft, vorher bin ich nur bei Europameisterschaften gestartet, ich denke, es ist schwer, sich auf etwas einzustellen, was man vorher gar nicht kannte. Das ganz große Internationale ist noch mal was ganz anderes. Da muss alles klappen. Ich wusste, was der erste Lauf hatte, vorne eine 13:24, das war jetzt nicht so schnell wie ich gedacht habe, aber trotzdem im Bereich meiner Bestzeit. Und ich weiß, wie ich die gelaufen bin, schön gleichmäßig, spät abends, bei kühlen Bedingungen, hier sind wir mittags in der absoluten Hitze. Ich habe aber meine Chance gesucht und mich dann zu meiner Verwunderung auch relativ weit vorne gefunden. Ich dachte mir: Das ist genau das Tempo, was du brauchst, du kannst gleichmäßig laufen, schau, wie weit du kommst. Dann wurde es Stück für Stück schwerer. Als ein paar vorbei kamen war ich sogar ganz froh, da konnte ich mitschwimmen. Ich hatte immer Platz zehn im Auge, wusste, wir sind schnell genug, wenn ich Zehnter werden, dann reicht es. Aber irgendwann wurde es richtig, richtig schwer. Ich habe versucht, bis zum Ende zu kämpfen, im Ziel war ich völlig fertig. Unterm Strich muss man sagen: Es war mein fünftes 5.000 Meter-Rennen. Mein zweitschnellstes je. Mein zweites taktisches Meisterschaftsrennen. Da kommt man als Neuling irgendwann an seine Grenzen. Schade, dass das bei den Olympischen Spielen so ist. Ich hatte schon einen kleinen Traum vom Finale, aber ich wusste, dass dafür alles perfekt laufen muss.

 

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