Fairnesspreis an Claudia Tonn
Claudia Tonn, vom LC Paderborn, sorgte bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften nicht nur für einen sportlichen Lichtblick sondern rückte auch das Fair-Play in den Vordergrund. Dafür überreichte man ihr spontan einen Fairnesspreis.
Dann doch Glückwünsche nach ihrem Sieg(Foto: Gantenberg)
Über 37 Meter warf die spätere deutsche Mehrkampfmeisterin der Juniorinnen, Claudia Tonn, im dritten Versuch ihres Speerwurfs und konnte es kaum glauben. Sollte sie sich so verschätzt haben? Auf Nachfragen bestätigte der Kampfrichter ihre Weite, aber sie blieb skeptisch – war der Wurf wirklich so weit? Ein Blick zu Trainer und Betreuer auf der Tribüne erhärteten den Verdacht, denn auch die sahen den Speer bei vielleicht 32 Meter landen und so rang sich die junge Paderbornerin zu einem beispielhaften Schritt der Fairness durch. Sie ließ ihren dritten Versuch annullieren mit dem Recht einen weiteren Versuch bekommen zu dürfen. Aufgewühlt von den Ereignissen und ohne richtige Vorbereitungsphase warf sie dann allerdings nur knapp über 30 Meter und verspielte beinahe den sicher geglaubten Titel. Ihre Klubkameradin Lilli Schwarzkopf hatte sie mit einem 47,10 m Wurf, um umgerechnet zehn Punkte überholt – das entsprach einem Vorsprung von etwa einer Sekunde über 800 m. Die Tränen rollten und sie stand eine halbe Stunde später immer noch nachdenklich an der 800-Meter-Linie. Aber dann, der Startschuss fiel und alles war vergessen. Mutig lief sie von der Spitze weg die zwei Stadionrunden und löste sich Zentimeter um Zentimeter von ihrer Verfolgerin, Lilli Schwarzkopf. Im Ziel wusste sie, sie hatte alles richtig gemacht. Jetzt gehörte der deutsche Meistertitel ihr und das Wichtigste: er war makellos und wurde zusätzlich belohnt durch einen spontan organisierten Fairnesspreis.Grüner Rock sorgte für neugierige Blicke
Für eine andere Art für Aufmerksamkeit sorgte, am eher höhepunktarmen Freitag, die für das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg startende Heike Brock. Die Vereinsfarben Grün und Gelb entsprechen wohl gerade den aktuellen Sommerfarben und so ließ es sich die junge Mehrkämpferin nicht nehmen ihr Vereinstrikot um ein schickes grünes Röckchen zu erweitern. Zwar nur in den Wurfdisziplinen zu gebrauchen, erntete sie dann überwiegend positive Kritik – nicht nur von den männlichen Zaungästen.