Florian Seitz kämpft um EM-Staffelplatz
Im vorigen Jahr konnte der 400-Meter-Läufer Florian Seitz (OSC Berlin) WM-Luft in Helsinki schnuppern. In seinem bisher besten Jahr hatte er sich als Dritter der Deutschen Meisterschaften mit neuer Bestzeit von 46,36 Sekunden für die 4x400-Meter-Staffel qualifiziert. Zwar kam diese dann nicht über den Vorlauf hinaus, aber ein Erlebnis und Ansporn zugleich war es trotzdem.
Florian Seitz will wieder im Nationaltrikot laufen (Foto: Crespel)
Nun will er wieder nach Skandinavien, nach Schweden, zur Europameisterschaft. Zwei Möglichkeiten hat er, sich für die Staffel zu qualifizieren und sich außerdem vielleicht für einen Einzelstart zu empfehlen. Die Hallensaison war nicht ganz nach dem Geschmack des Berliners abgelaufen. Zwar war er bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe Zweiter, aber: "Im Unterschied zum Vorjahr, wo ich immer von vorn und mit viel Druck gelaufen bin, gelang mir das in dieser Hallensaison nicht nach Wunsch. Ich musste mich immer hinten einordnen, weil ich vorn nicht schnell genug war und dann kann man keine vernünftige Hallenzeit erreichen."
Training umgestellt
Der Übergang zum Training für den Sommer war dann reibungslos. "Wir haben das Training umgestellt, anfangs mehr längere Läufe gemacht. Später kamen die schnelleren Läufe hinzu, und das fast alles in Berlin." Um Ostern herum war er mit der Trainingsgruppe von Carsten Köhrbrück in Monte Gordo (Portugal) und holte sich den letzten Schliff.
In dieser Sommersaison ist er bisher zweimal die Stadionrunde im Wettkampf gelaufen, zuerst in Cottbus in einer Zeit von 46,63 Sekunden und dann Pfingsten in Rehlingen in 46,66 Sekunden.
Stehvermögen
Am letzten Sonntag holte sich Florian Seitz im Berliner Stadion Wilmersdorf den Titel bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften über 200 Meter in 21,25 Sekunden. "Es war ein schönes Rennen, ich bin vollauf zufrieden damit", analysierte er hinterher. "Und ich habe jetzt ein gutes Stehvermögen, so dass ich sicher bin, am Samstag in Regensburg bei der Ausscheidung für den Europacup ein schnelles 400-Meter Rennen abliefern zu können."
Und auch danach will der 1,82 Meter große und 75 Kilogramm schwere Athlet alles versuchen, um so dicht wie möglich an die EM-Norm von 45,90 Sekunden heranzulaufen. Dann sollte er zumindest einen Platz in der 4x400-Meter-Staffel für Göteborg erkämpfen können. Vorher lockt schon der Staffeleinsatz beim Europacup in Malaga (Spanien; 28./29. Juni).