Fly Away mit Lars Börgeling
Fly Away! Lars Börgeling hebt ab. Dass es für ihn hoch hinaus geht, hat er im letztjährigen EM-Sommer in München als Vize-Europameister bewiesen. Seit dem vergangenen Oktober geht er auch auf leichtathletik.de einmal im Monat in die Lüfte und berichtet über seine Zeit. Fly Away! Lesen Sie, was der blonde Stabakrobat in den letzten Wochen so alles erlebt hat und was bei ihm anliegt.
Lars Börgeling blickt auf die nächsten Aufgaben (Foto: Chai)
Hallo meine lieben Freunde auf leichtathletik.de,es ist mal wieder so weit, das monatliche Fly Away mit Lars Börgeling.
Wir saßen gerade am letzten Sonntag bei strahlendem Sonnenschein im Stadion Rote Erde, ich hatte gerade meinen Wettkampf als Zweiter beendet und mich für den Europacup qualifiziert. Deshalb bin ich natürlich jetzt bester Laune.
Ja, was soll ich sagen? Wie ging die Saison los? Der Tim und ich, wir sind mit unserem Trainer und Christine Adams Mitte Mai zusammen nach Modesto geflogen, um dort die Saison zu eröffnen. Was sportlich nicht soviel Sinn gemacht hat mit meinen 5,45 Metern. Das stimmte mich auch sehr nachdenklich.
Aber vom Trainingslager war ich damals noch wirklich sehr "gejetlaged" und wir hatten auch viele andere Sachen im Kopf. Es war einfach schön, wir sind ja eine große ProJump-Gruppe. Ich weiß nicht, ob ihr schon mal von der Agentur gehört habt, die wir jetzt gegründet haben. Es gibt eine sehr interessante Seite mit allem über Stabhochsprung (www.pro-jump.de). Da sind auch die Amerikaner mit im Boot, Jeff Hartwig zum Beispiel.
In den USA mal "andersrum"
Aber zurück zu Modesto. Es war schön einfach mal zu sehen, wie die da drüben leben und auch ein komisches Gefühl, weil die Amerikaner ja sonst hier sind und ich hatte noch nie zuvor einen Wettkampf in den USA gemacht. Man kam sich dann eigentlich fehl am Platze vor, weil man es ja nur andersrum kennt.
Dann war es doch schön, wir waren auf der Rinderfarm von Tye Harveys Vater, haben dort gegrillt, sind Motocross durch die Berge gefahren, das hat richtig Spaß gemacht.
Minitrainingslager auf Kreta
Wieder zurück habe ich in Rhede meinen ersten ernsthaften Saisoneinstieg gemacht und seitdem auch wieder riesigen Spaß am Springen. Es läuft wie am Schnürchen. Vor einer Woche sind wir aus Chania wiedergekommen, was sehr erfolgreich war mit meinen 5,80 Metern. Wir waren davor vier Tage auf Kreta – eine Art Minitrainingslager.
Wir sind auch dort mit Motorrädern über die Insel gedüst, waren Wakeboard fahren, haben uns ein Motorboot ausgeliehen. Hatten echt sehr viel Spaß und es war auch sehr erholsam, gerade im Hinblick auf die nächsten Aufgaben wie die Deutschen Meisterschaften.
5,70 Meter sind ein Wort
Wagen wir noch einen Blick voraus. Mit der Europacupteilnahme kann ich schon jetzt sehr zufrieden sein. Ich war noch nie in Florenz, weiß nicht wie die Anlage ist, aber in Dortmund habe ich auch gezeigt, dass ich mit nicht so guten Anlagen zurechtkommen kann. 5,70 Meter sind immer noch ein Wort, gerade in Europa und es ist auch noch relativ früh in der Saison.
Schön wäre es natürlich, beim Europacup die 5,86 Meter vom Tim ein bisschen zu attackieren. Es wäre schön ihn zu ärgern, wenn er an diesem Wochenende nicht springt und dann auch nicht kontern kann. Ich würde natürlich gerne die maximale Punktzahl für Deutschland holen und ich denke, das ist nicht unmöglich.
Schöne Erinnerungen an Lausanne
Die stärksten Konkurrenten sind sicherlich die Franzosen, die werden den Romain Mesnil schicken, der auch schon 5,75 Meter gesprungen ist. Nach dem Europacup geht's neben den Deutschen Meisterschaften in Ulm direkt weiter mit den Meetings. An Lausanne habe ich sehr schöne Erinnerungen, dort bin ich letztes Jahr Zweiter mit 5,80 Metern geworden. Paris und die ganze weitere Golden League Serie, darauf freue ich mich auch.
Kleinere Meetings haben wir natürlich auch noch, zum Beispiel auf Norderney, was mir sehr gut gefällt. Es ist einfach Stabhochsprung und Spaß, man kann den Stabhochsprung zelebrieren, es ist einschönes Miteinander.
Höhepunkt sind und bleiben natürlich die Weltmeisterschaften. Da wollen wir ja alle hin und um Medaillen kämpfen.
Wir sehen uns!
Euer Lars