Fouad Chouki – Fußball-Comeback geplatzt
Der Bursche kann beides: rennen und Tore schießen. Doch darf er seine Vielseitigkeit nicht unter Beweis stellen. Fouad Chouki (25), der französische Mittelstreckler, der bei der WM 2003 des EPO-Missbrauchs überführt wurde, muss sich fügen. Seine Sperre, vom Leichtathletik-Verband ausgesprochen, gilt auch für alle anderen Sportarten, so dass seine Fußballpläne nicht in Erfüllung gehen.
Fouad Chouki läuft nicht mehr mittendrin, sondern steht im Abseits (Foto: Kiefner)
Fouad Chouki weiß auch mit der Lederkugel umzugehen. Früher war er ein talentierter Fußballer. Und deshalb träumte er von einem Comeback auf dem grünen Rasen, wenn sie ihn schon von der roten Kunststoffpiste verbannt haben. Am Freitag streifte er das Trikot des Zweitligisten AC Le Havre über. Jean-Francois Domergue, 1984 Mitglied der Équipe tricolore, die damals Europameister wurde, ist dort Trainer. In einem Freundschaftsspiel gegen Amiens wollte Fouad Chouki zeigen, was er drauf hat.Aber "Le Conseil de prévention et de lutte contre le dopage" (CPLD), eine unabhängige Institution, die im März 1999 zum Schutz der Sportler und zum Kampf gegen Doping geschaffen wurde, spielte nicht mit und stellte ihn, den Doping-Sünder, nun endgültig ins Abseits. "Die zweijährige Sperre, davon ein halbes Jahr auf Bewährung, die der Französische Leichtathletik-Verband ausgesprochen hat, gilt übergreifend auch bei allen anderen Sportverbänden", teilte das CPLD mit.
Schuhe einmotten
Der 1500-Meter-Spezialist, der in Zürich 2003 mit 3:30,83 Minuten einen nationalen Rekord aufgestellt hatte, den Mehdi Baala drei Wochen später in Brüssel auf 3:28,98 drückte, war im WM-Finale am 27. August positiv getestet worden. Als sein Erzivale Mehdi Baala, beide kommen gebürtig aus Straßburg, Silber hinter Hicham El Guerrouj gewann, war Chouki Achter geworden. Wenig später stellte sich heraus, dass er das Blutdopingmittel EPO eingesetzt hatte.
Nachdem die Verbandsoberen die ursprüngliche Zwei-Jahres-Sperre auf 18 Monate plus sechs Monate Bewährung reduziert hatten, legte Fouad Chouki vor einem Straßburger Verwaltungsgericht Einspruch ein, der allerdings Anfang April abgeschmettert wurde. Dadurch kann er erst im Februar 2005 wieder Wettkämpfe bestreiten, so dass er sich auch die Olympischen Spielen in Athen abschminken muss.
Die Rückkehr zum Fußball, seiner alten Liebe, wird ihm jetzt ebenfalls verwehrt. Fouad Chouki bleibt keine andere Wahl: Nach den Spikes muss er auch die Stollenschuhe einmotten.