FPC-Süd (2) - Von Perspektiven und Siegern
Die Teilnehmer des FairPlayCamp (FPC) Nord sind wieder voll im Training - mit ihren Heimtrainern. Jetzt heißt es für 32 Nachwuchsathleten aus den südlichen DLV-Landesverbänden und dem nationalen Behindertensport-Verband: Trainieren, Lernen und Fair Play erleben. leichtathletik.de berichtet in diesen Tagen vom Treiben der 14- bis 15jährigen Leichtathleten in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken.
Stabilisation im Handstand: Anne Kappel vom LV Rheinhessen (Foto: Ehrhardt)
Marco Kleinsteuber hat seine Athleten im Griff: Nicht nur die Nachwuchstalente treffen sich in der Schwimmhalle – nein, auch die Olympia-Staffel-Finalisten Bastian Swillims und Ruwen Faller lassen es sich nicht nehmen, den Teenagern am Beckenrand beizustehen. 7 Uhr, das allmorgendliche Schwimmen beginnt. Ob Spitzenathlet oder Nachwuchs – alle haben das gleiche Ziel: 30 Minuten über Wasser halten. Perspektiven der Nachwuchsleichtathletik
Nach dem Frühstück ergreift Rudi Schön das Wort. "Ihr seid potentielle Teilnehmer der U18-WM 2005 in Marrakesch und der U20 EM 2005 in Kaunas. Eine Vielzahl der ehemaligen FPC-Teilnehmer durchlaufen die Tippel-Tappel-Tour'." Über die U18- und U20 Meisterschaften zur Nationalmannschaft des DLV.
Die Augen werden groß: Erneutes Staunen, diesmal über Zahlenwerke. Der Bundestrainer präsentiert Ergebnisse der letzten drei U18-Weltmeisterschaften sowie die DLV-Richtwerte für 2005. Immer wieder: Raunen, Stöhnen, verlegenes Lachen, dezentes Heben der Augenbraue. Bange machen gilt nicht, sollen doch "die DLV-Richtwerte nicht abschrecken, sondern motivieren!" Also: Auf zur ersten Leichtathletik-Trainingseinheit!
Training, Training, Training
Stabilisation, Funktionsgymnastik und Koordination sind zunächst gefragt. Tennis- und Fußbälle mobilisieren zusätzlich - die Erwärmung der Sprinter in Spielform. Bastian Swillims steigt in den Kampf um die Kugel ein, während Ruwen Faller sein Pensum auf dem Fahrrad absolviert.
Bei strahlendem Herbst-Sonnenschein Lauf-ABC auf der Bahn mit Marco Kleinsteuber. Detaillierte Fehlerananlyse. Der Sprinttrainer des TV Wattenscheid 01 legt zunächst Wert auf Techniktraining, Koordination und Stabilisation.
Und weiter geht's, sagt Robert Meurer, in einer "Kennenlernrunde mit dem harten Holz der Wirklichkeit". Nach dem ersten Sturz von Adnan gibt's aufmunternde Worte von Rudi Schön: "Hürdenlaufen tut weh, aber es ist ein fantastisches Gefühl, wenn der Schmerz nachlässt!"
Sprünge entwickeln unter Anleitung von Elke Stahl. Der Sprunglauf als wesentliches Element. Am Ende gibt's ein dickes Lob. Schon innerhalb einer Trainingseinheit macht die Teamtrainerin Technik-Verbesserungen beim Sprunglauf über die "Blockx" aus. "Wenn ihr euch weiter so entwickelt, sehen wir uns vielleicht das ein oder andere Mal an der Weitsprunggrube wieder." Jens und Philipp aus Württemberg und dem Saarland nehmen es sich zumindest vor: Beide wollen nun zur U20-Weltmeisterschaft. "Nach Peking wollten wir schon immer einmal!"
FairPlay-Gedanke von Fred Eberle
Der Abend steht im Zeichen des FairPlay-Gedanken. Im Referat sucht Fred Eberle das Gespräch: "Was ist Fair Play?", fragt der DLV-Jugendlehrwart im Plenum. Die Jugendlichen sind um gute Antworten nicht verlegen. Der erste Tages-FairPlayPreis des Camps wird ausgelobt. Rasche Einigung unter den Teilnehmern: Ein Votum für die mitwirkenden DLV-Trainer, denn "die hätten normalerweise sicherlich was besseres vor, als uns hier tagtäglich zu trainieren".
Elke Stahl bedankt sich stellvertretend und verabschiedet sich sogleich von den jungen Leichtathleten – in der Hoffnung, sie bald bei der U18-WM oder EM wiederzusehen. "Macht weiter so!"