Françoise Mbango Etone krönt wahre Flugshow
Es war ein Wettkampf, wie ihn die Olympische Geschichte im Dreisprung der Frauen noch nicht sah. Hatten in diesem Jahr nur zwei Athletinnen die 15 Meter übertroffen, waren es am Sonntag in Peking (China) in einem hochklassigen Finale gleich deren sechs. Als Beste verteidigte die mit einem Rock springende Françoise Mbango Etone (Kamerun) mit glänzenden 15,39 Metern ihren Titel.
Die 32-Jährige, die zwischenzeitlich eine Babypause eingelegt hatte, sprang damit neun Zentimeter weiter als vor vier Jahren in Athen (Griechenland), wo sie es auch bereits verstanden hatte, auf den Punkt fit zu sein. Sie bescherte nun ihrem Land die dritte Goldmedaille in der olympischen Geschichte. Neben ihr hatten bislang nur die Fußballer 2000 in Sydney (Australien) für Kamerun Gold geholt.Weiter als Françoise Mbango Etone war in der Geschichte nur die Ukrainerin Inessa Kravets bei ihrem Weltrekord am 10. August 1995 gesprungen.
In Peking lieferten sich die Dreispringerinnen den hochklassigsten Wettkampf der Geschichte, noch nie schafften gleich sechs Springerinnen Weiten von mehr als 15 Metern.
Starker Auftakt
Bereits der erste Durchgang gab einen Vorgeschmack auf das, was in der Grube zu erwarten war. Drei Athletinnen sprangen gleich 15 Meter oder weiter. Doch danach kam die Konkurrenz erst richtig auf Touren.
Françoise Mbango holte sich ihr Gold mit dem zweiten Satz, während sich die nicht nur mit modischer Frisur, sondern auch weiß-roten Armstulpen angetretene Tatyana Lebedeva im dritten Anlauf auf 15,32 Meter steigerte. Das war für die sprunggewaltige Russin, für die es im dritten Anlauf wieder nicht zum Dreisprung-Olympiasieg reichte, wie schon vor acht Jahren Silber.
Tränen bei Hrisopiyí Devetzí
Die Griechin Hrisopiyí Devetzí vergoss nach ihrem dritten Platz Tränen. Ob sie das wegen ihrer Saisonbestleistung (15,23 m) und Bronze oder wegen des neuerlich nicht realisierten Goldtraums tat, blieb unklar. Die 32-Jährige konnte jedenfalls auch in Peking ihren Ruf als ewige Zweite und Dritte nicht ablegen.
Mit einem Kontinentalrekord glänzte die Kasachin Olga Rypakova (15,11 m). Die als Mitfavoritin angetretene Weltmeisterin Yargelis Savigne (15,05 m) blieb als Fünfte hinter ihren Erwartungen zurück. Marija Sestak aus Slowenien musste sich trotz einem neuen Landesrekord von 15,03 Metern mit Platz sechs zufrieden geben.
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