Frank Busemann konzentriert: "Ich erwarte mich!"
Gewohnt locker plauderte Zehnkämpfer Frank Busemann am Freitag bei der DLV-Pressekonferenz zum ruhrgas DLV-Mehrkampf-Meeting in Ratingen munter drauf los. "Wieso? War ich schon einmal weg?", konterte er schlagfertig der Frage, das wievielte Comeback er am 12. und 13. Juli bei dem nationalen Großereignis, was den Zehn- und Siebenkampf betrifft, denn geben würde.
In Ratingen startet Frank Busemann wieder durch (Foto: Chai)
Noch steckte ihm der Test vom Donnerstag in Köln in den Beinen. "Die Leistungen sind ausbaufähig", analysierte der auf einen sukzessiven Aufbau setzende Frank Busemann, "die Sicherheit kommt schon." Die Kugel landete stabil in allen Versuchen jenseits der 14-Meter-Marke, der Diskus schlug bei 42,72 Metern ein und nur fünf Minuten später lief er die 400 Meter in 49,76 Sekunden.Damit ist der Kurs für den Auftritt in Ratingen endgültig eingeschlagen und es geht schrittweise voran. Einen Zwischenstopp legt Frank Busemann noch am 22. Juni in Wien zum 100-Minuten-Zehnkampf ein. "Das ist eine gute Standortbestimmung und ein hervorragendes Training", sagte er und der Leverkusener hat offenbar einen riesigen Gefallen daran, dort von einer Disziplin zur nächsten zu hecheln. "Ich habe mir so eine Konstellation immer wieder gewünscht. Wenn das klappen würde, ginge ein Traum in Erfüllung." Übrigens trifft er in der Praterstadt auch auf den tschechischen Weltrekordhalter Roman Sebrle, der den Spaß ebenfalls mitmacht.
"Kucke nicht auf die Konkurrenten"
Doch wenn er dann am Morgen des 12. Juli in Ratingen auf der Bahn steht, möchte sich der in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen geplagte Frank Busemann allerdings nicht um die Gegner kümmern. "Ich erwarte mich", stellte er fest, "ich kucke nicht auf die Konkurrenten. Wenn ich mich jetzt mit einem Roman Sebrle vergleichen würde, wäre das utopisch." Das Ziel steht natürlich fest. Gesund durchzukommen und die WM-Norm für Paris zu knacken, das hat Priorität.
Auch wenn er an der Rolle des Co-Kommentators beim Fernsehen gefallen findet ("Spaß macht das schon"), will Frank Busemann jetzt wieder auf der Leichtathletik-Anlage und nicht – wie etwa bei der WM in Edmonton vor zwei Jahren oder im Winter beim Stabhochsprung-Meeting in Sindelfingen - vor dem Mikrofon glänzen. Doch das Wort Comeback zählt nicht zu seinem Wortschatz, wenn er nochmals unterstreicht: "Ich war immer da!"