Franka Dietzsch hofft auf Diskus-Medaille
Die dreimalige Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch hat für die Deutsche Sporthilfe ihre Prognosen für den olympischen Diskus-Wettbewerb abgegeben. In einem Artikel schreibt sie über die Medaillenchancen von Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde).
Wie heißt es so schön? Olympia hat seine eigenen Gesetze. Das mag stimmen. Ich selbst bin nicht nur einmal als Favoritin an-, aber ohne Medaille wieder abgereist. Und dennoch sage ich: Für Nadine Müller ist eine Medaille im Diskuswerfen Pflicht.Auch wenn die Konkurrenz mit Olympiasiegerin Stephanie Brown Trafton aus den USA, der kroatischen Europameisterin Sandra Perkovic, den Werferinnen aus China, Russland und Kuba sehr groß ist, "Mülli" hat auf jeden Fall die Form, um ganz vorne zu landen.
Im ersten Versuch die Konkurrenz schocken
Man muss seine Nerven im Griff haben. Manche mögen das für eine abgedroschene Phrase halten – möglich, aber deshalb ist sie nicht weniger richtig. Alle wollen bereits mit dem ersten Versuch eine richtig große Weite werfen, die Konkurrentinnen damit schocken. Wenn es einem nicht selber gelingt, aber einer anderen, dann muss man damit umgehen können, locker bleiben.
Das gilt auch für die beiden anderen deutschen Starterinnen, Julia Fischer (22 Jahre) und unsere Jüngste, Anna Rüh (19). Für beide wäre es allerdings schon ein toller Erfolg, in den Endkampf zu kommen. Alle drei sind übrigens von der Deutschen Sporthilfe gefördert – ohne deren Unterstützung eine Konzentration auf den Diskussport gar nicht möglich wäre.
Entspannte Fernseh-Zuschauerin
Ich werde in London nicht vor Ort sein können. Aber ich muss auch sagen, den Wettkampf im TV zu verfolgen, ist um einiges entspannter als live im Stadion. Und das liegt nicht nur an meiner gemütlichen Couch. Am Fernseher hat man die Wiederholung und Zeitlupe, den Kommentator, im Stadion muss man sich dagegen alle Informationen selbst „erarbeiten“.
Und so freue ich mich ganz entspannt auf die Erfolge der deutschen Diskuswerferinnen, die alle nette und gut aussehende Mädels sind. Da macht es richtig Spaß, zuzusehen. Und nicht nur bei „meiner“ Disziplin.
Erfolgreicher als in Peking
Ich bin leidenschaftliche Olympionikin gewesen, jetzt bin ich ein genauso großer Fan – von der Leichtathletik im Allgemeinen, z.B. schaue ich mit Begeisterung Stabhochsprung der Frauen, aber ebenso gerne Turnen oder auch Gewichtheben, weil es dem Diskuswerfen in vielen Dingen ähnlich ist. Da richte ich auch schon mal meinen Tagesablauf nach den Wettkampfzeiten.
Wer mich also während der Olympischen Spiele sucht, der hat gute Chancen, mich vor dem Fernseher zu finden – wo ich dem deutschen Olympiateam die Daumen drücke. Und ich bin sicher: 2012 in London holen wir mehr Medaillen als 2008 in Peking.
Quelle: Deutsche Sporthilfe