Franka Dietzsch – "Stuttgart gutes Publikum"
Die Neubrandenburgerin Franka Dietzsch gehörte beim Weltfinale in Stuttgart zu den deutschen Aktivposten. Am Sonntag schleuderte sie den Diskus auf 64,73 Meter und gewann mit nur einem gültigen Versuch ihren Wettkampf. Anschließend zeigte sie sich im Gespräch mit den Journalisten aber dennoch nicht ganz zufrieden.
Franka Dietzsch ist nach wie vor in guter Form (Foto: Kiefner)
Franka Dietzsch, Sie wurden mit Standing Ovations auf der Ehrenrunde gefeiert, wie sieht es nach diesem Sieg mit Ihrem Innenleben aus?Franka Dietzsch:
Natürlich habe ich gewonnen, es war aber kein berauschendes Ergebnis. Wenn man mit einer solchen Weite gewinnt, kann ich damit ganz gut leben. Ich habe drei ungültige Versuche gehabt, das ist mir in meiner Laufbahn noch nie passiert. Nach dem Einwerfen habe ich gedacht, es geht gut los. 64,73 Meter zeigten auch, dass ich gut in Form bin. Jetzt hoffe ich auf den Weltcup in Athen nächste Woche.
Wie erklären Sie sich die drei ungültigen Versuche?
Franka Dietzsch:
Der Sektor im Gottlieb-Daimler-Stadion liegt mir nicht so. Es ist ein Linkssektor und wenn man mich kennt und mich die letzten Jahre verfolgt hat, weiß man, dass ich rechts hinaus und dann auch die weiteste Kurve werfe. Und das wollte ich auch heute so machen und dann sind aber drei ins Netz gegangen. Die wären vielleicht auch einen Meter weiter gewesen. Gar keine Frage. Nur kann ich das natürlich schlecht lenken.
Welchen Eindruck hatten Sie vom Weltfinale und dem Publikum?
Franka Dietzsch:
Ich glaube, man muss nur einen Blick in das Stadion werfen. In Stuttgart haben sie schon 1993 bewiesen, dass sie ein gutes Publikum sind. Hier sind die Leute leichtathletikverrückt, verrückt natürlich in einem positiven Sinn.
Sie bekommen für den Sieg 30.000 US-Dollar, wollen Sie sich was Spezielles von diesem Gewinn leisten?
Franka Dietzsch:
Nein eigentlich nicht. Die Hälfte kassiert ja eh das Finanzamt und mit dem Rest spare ich - wie man so schön sagt - für Haus und Hof.