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Frankreich holt zwei Teamwertungen und Challenge-Gesamtsieg

Am Ende war das Ergebnis bei der 6. Internationalen Senioren-Challenge am 20. September in Trier nach Siegen ausgeglichen: Sowohl Deutschland als auch die Gäste aus Frankreich konnten je zwei Altersklassen für sich entscheiden. Das DLV-Team lag in den Frauenklassen W40/45 und W 50/55 vorn, während die französischen Männer die Klassen M40/45 und M50/55 gewannen. Belgien folgte jeweils auf Rang drei.
Jörg Reckemeier

In der Gesamtwertung aller Klassen lautete das Resultat: Frankreich 349,5 Punkte vor Deutschland mit 323,0 und Belgien mit 155,5 Zählern.

Bei hervorragenden äußeren Bedingungen gab es im Trierer Moselstadion bei sommerlichen Temperaturen ganz am Ende der Saison noch einmal ausgezeichnete Ergebnisse. Neben einigen persönlichen Jahresbestleistungen fiel sogar noch eine neue deutsche Senioren-Bestleistung: Silke Schmidt (mettmann-sport) verbesserte die deutsche W55-Bestleistung über 800 Meter.

Andy Dittmar Garant für weite Stöße

Traditionell eröffneten die Kugelstoßer der Klasse M40/45 das Wettkampfgeschehen und wieder einmal lieferten die deutschen Vertreter mit den Plätzen eins und zwei die Höchstpunktzahl ab. Andy Dittmar (BIG Gotha) stieß dreimal über 18 Meter und kam mit 18,29 Metern bis auf fünf Zentimeter an seine Jahresbestleistung heran. Oliver Rohwer (LBV Phönix Lübeck) steigerte sogar seine Jahresbestmarke auf 14,77 Meter.

Auch Solomon Böhme (OSC Berlin) war als Zweitplatzierter über 3.000 Meter mit 8:50,58 Minuten so schnell wie das ganze Jahr noch nicht, ebenso Sebastian Hadamus (ART Düsseldorf), der als Vierter mit 8:56,27 Minuten persönliche Jahresbestzeit lief.

Bernd Schauwecker im Dauereinsatz

Ein großes Pensum hatte Bernd Schauwecker (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) zu absolvieren. Zunächst gewann der dreifache Europameister von Izmir (Türkei) die 100 Meter bei erheblichem Gegenwind in 11,64 Sekunden, eine Stunde später lief er als Zweiter über 400 Meter mit 51,91 Sekunden persönliche Bestzeit, danach war er noch Mitglied der deutschen 4x200-Meter-Staffel, die leider disqualifiziert wurde.

Die Franzosen hatten keinen absolut überragenden Athleten in ihrem Team, waren aber gleichmäßig auf einem guten Niveau besetzt und kamen daher mit 90,0 Punkten zum Sieg vor Deutschland mit 75,0 Punkten und Belgien mit 39,0 Punkten.

Überlegene Franzosen in der M50/55

In der Klasse M50/55 gewann Frankreich sieben der insgesamt zehn Wettbewerbe, und das schlug sich dann auch im Gesamtergebnis dieser Altersklasse nieder: Frankreich kam auf 100,5 Punkte, dahinter folgten Deutschland mit 74,0 und Belgien mit 34,5 Punkten.

Auch Roland Gröger (TopFit Berlin), ebenso wie Bernd Schauwecker in Izmir dreifacher Sprint-Europameister, war in Trier dreimal im Einsatz und sorgte für zwei der drei deutschen Siege in dieser Altersklasse. Über 100 Meter lag der Berliner in 11,69 Sekunden deutlich vor dem EM-Dritten Francois Bontemps (Frankreich), die 400 Meter gewann er mit großem Vorsprung in 52,66 Sekunden, in der 4x200-m-Staffel, die hinter Frankreich den zweiten Rang belegte, war er Schlussläufer.

Für den dritten deutschen Erfolg der Klasse M50/55 sorgte Weitspringer Thomas Straub (StTV Singen), der den Wettbewerb mit 6,22 Metern anführte.

Spannung bis zum Schluss

Spannend bis zum Schluss verlief der Wettkampf in der Klasse W40/45, denn die Entscheidung fiel erst in der abschließenden 4x200-Meter-Staffel. Deutschland und Frankreich lagen vor diesem Wettbewerb an Punkten gleichauf. Zu allem Unglück hatte sich Heike Martin (Treuener LV) bei ihrem 100-Meter-Lauf verletzt und konnte in der Staffel nicht mehr eingesetzt werden.

Aber dann liefen Heike Jörg (LAZ Obernburg-Miltenberg), Andrea Ellinger (Tusem Essen), Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) und Kerstin Drewes-Czech (HLC Höxter) das Rennen in 1:45,32 Minuten mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung sicher nach Hause und stellten damit den Mannschaftserfolg dieser Klasse mit 83,0 Punkten vor Frankreich (80) sicher.

Deutscher Doppelsieg im Hochsprung

Die Zuverlässigkeit in Person war Nicole Best (TV Groß-Gerau). Obwohl sie in Trier ihren ersten Wettkampf des Jahres überhaupt bestritt, gewann sie das Gehen über 3.000 Meter in 14:36,11 Minuten.

Tatjana Schilling (1,59 m) und Frauke Lindemann (TSV Burgdorf; 1,55 m) sorgten mit einem Hochsprung-Doppelsieg für die Höchstpunktzahl. Kerstin Drewes-Czech blieb über 400 Meter als Zweite in 59,69 Sekunden das erste Mal in dieser Saison unter 60 Sekunden.

Weitere zweite Plätze gab es durch Heike Jörg über 100 Meter in 12,86 Sekunden, Tatjana Schilling mit 5,09 Metern im Weitsprung, Carmen Hildebrandt (Ohrdrufer LV) mit 12,38 Metern im Kugelstoß und Tanja Köhler (TSV Münnerstadt) mit 38,43 Metern im Speerwurf.

Silke Schmidt vielseitig und schnell

Deutlicher war der Abstand in der Klasse W50/55, denn hier lag die deutsche Mannschaft mit 91,0 Punkten gegenüber den Französinnen mit 79,0 Punkten vorn.

Ein Sonderlob hat sich Silke Schmidt (mettmann-sport) verdient. Durch kurzfristige Absagen fehlte am Wettkampftag über 800 Meter eine Läuferin. Obwohl nach einer Verletzung gerade erst wieder hergestellt, erklärte sich Silke Schmidt bereit, neben den 3.000 Metern auch die 800 Meter zu laufen und das, ohne jemals zuvor einen Wettkampf über diese Mittelstrecke absolviert zu haben!

Was dann geschah, dürfte daher ein Novum sein: Der Mettmannerin fehlten am Ende zwei Schritte, um sämtliche Spezialistinnen hinter sich zu lassen. Gleichzeitig stellte sie auf Platz zwei mit 2:31,47 Minuten eine neue deutsche W55-Bestleistung auf. Eine Stunde später gewann Silke Schmidt dann auch die 3.000 Meter in 10:56,07 Minuten.

Frauke Viebahn kratzt an deutscher Bestleistung

Besonders durch Doppelsiege über 400 Meter und im Hochsprung setzte sich das deutsche Team von Frankreich ab. Gabriele Fohrer (LAC Quelle Fürth) und Petra Kauerhof (LAZ Obernburg-Miltenberg) waren auf der Stadionrunde die Schnellsten. Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen), die mit 1,47 Metern nur einen Zentimeter unter der deutschen W55-Bestleistung lag, und Marita Feller (TV Wanheimerort Duisburg) floppten am höchsten.

Mit Rang eins im Kugelstoßen durch Christine Hildebrandt (TSG Eisenberg; 13,15 m) sowie Rang zwei im Speerwerfen durch Susanne Strohm (SV Stuttgarter Kickers; 37,41 m) - beide erzielten persönliche Jahresbestweiten - hatte das deutsche Team am Ende einen Vorsprung von zwölf Punkten herausgearbeitet.

Alles in allem war der Länderkampf ein gelungener Abschluss der Bahnsaison 2014, natürlich begünstigt durch richtig gutes Leichtathletikwetter und die gelungene Trierer Organisation, die keine Wünsche offen ließ und bei allen Beteiligten mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben wird. Die siebte Auflage des Senioren-Länderkampfes wird im kommenden Jahr aller Voraussicht nach wieder im September stattfinden. Dann wird erstmals der belgische Verband als Gastgeber auftreten.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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