Franz-Josef Busemann wieder im Mehrkampf-Geschäft
Nach einer schöpferischen Pause steigt Franz-Josef Busemann wieder in das Trainergeschäft ein. Der 56-jährige Coach, der seinen Sohn Frank 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta überraschend zur Silbermedaille führte, übernimmt das Training der Dortmunder Mehrkämpfer.
Franz-Josef Busemann inmitten seiner neu formierten Mehrkampf- Truppe (Foto: Peter Middel)
Bei Franz-Josef Busemann ist die Motivation weiterhin ungebrochen: "Daran hat sich bei mir in den letzten dreißig Jahren nichts geändert. Sport und insbesondere die Leichtathletik sollen für mich in erster Linie viel Freude bereiten. Dies möchte ich allen jungen Athletinnen und Athleten vermitteln."Der erfolgreiche Zehnkampf-Mentor verfügt über einen reichhaltigen Fundus an Erfahrungen, den er jederzeit abrufen kann. "Diese Kenntnisse möchte ich nicht für mich allein behalten. Daher habe ich meine neue Aufgabe auch übernommen", erläutert Franz-Josef Busemann.
Große Nervenbelastung
Dass sich der Ex-Zehnkämpfer, der vor über 30 Jahren in der Vielseitigkeitsprüfung 7087 Punkte schaffte, in der letzter Zeit rar machte, hatte seinen Grund: "Die Nervenbelastung in den letzten Jahren war für mich einfach zu groß. Bei jeder Verletzung von Frank habe ich darüber nachgegrübelt, ob ich als Trainer etwas falsch gemacht habe. Das ging unwahrscheinlich an die Substanz."
Franz-Josef Busemann arbeitet in Kooperation mit Trainer Volker Pryzgoda für den TSC Eintracht 48/95, aber es gesellen sich andere Mehrkämpfer der LG Olympia zu seiner Truppe.
13 Athleten im Team
Insgesamt 13 junge Athletinnen und Athleten zählen zum Busemann-Team, so auch der B-Jugendliche Philipp Meier, der in der abgelaufenen Saison deutscher Jugendmeister im Speerwerfen wurde und den westfälischen Mehrkampf-Titel gewann.
Der neu formierten Gruppe haben sich zudem die Stabhochspringer Carl-Oswald Humpert, Christian Nawroth und Marion Dreischer angeschlossen.
"Wir führen aber ein reines Mehrkampf-Training durch. Dabei versuchen wir, erst einmal Grundlagen zu schaffen und technische Dinge zu verbessern. Krafttraining ist dagegen zur Zeit noch tabu", betont Franz-Josef Busemann.
Verbesserung ohne Druck
Der neue LGO-Coach hält nichts von Zahlenspielereien. Daher äußerst er sich auch zurückhaltend, wenn er nach Prognosen für seine Schützlinge gefragt wird: "Für mich kommt es in erster Linie darauf an, dass sich die jungen Leute in möglichsten vielen Bereichen verbessern, ohne sie dabei unter Druck zu setzen. An bestimmten Leistungen möchte ich daher unsere Ziele für das kommende Jahr nicht festmachen."
Die Mehrkämpfer werden besonders in den Sommermonaten viel gefordert. Trotzdem werden einige von ihnen bereits in der Hallensaison in Erscheinung treten. Franz-Josef Busemann will sie dazu sogar ermuntern: "Wer die Einzel- Qualifikation hat, für den bieten sich vor allem die westfälischen Hallenmeisterschaften am 10. Januar in Dortmund an."
Peter Middel