Fred Eberle - „Um die Kinder kümmern“
Es nähert sich der 33. Nikolaus-Lehrgang am 5. Dezember in Schwäbisch Gmünd mit Organisator Fred Eberle in Zusammenarbeit mit dem Deutschen und Württembergischen Leichtathletik-Verband (DLV/WLV). Doch ist es wirklich der 33., und nicht schon der 35. oder 36. Lehrgang? So genau weiß es keiner mehr – dass die Fortbildung jedoch als Erfolg bei den Übungsleitern, Trainern und Lehrern gilt, ist kein Geheimnis.
Herr Eberle, der 33. Nikolaus-Lehrgang steht an. Kaum zu glauben, dass Sie bereits mit 15 Jahren den ersten Lehrgang moderiert haben… Fred Eberle: (lacht herzlich) Ich bin schon 67! Ja, der Sport hält jung, meine Liebe zur Leichtathletik und zu meinen Athleten auch. Ich brauche diese Nähe, und so lange ich noch was zu sagen habe und gehört werde, bleibe ich dabei. Ich kann auch gar nicht sagen, ob es der 33., 34. oder schon 35. Lehrgang ist... das ist aber Schall und Rauch.Wie wurde der Nikolaus-Lehrgang zu dem, was er heute ist?Fred Eberle:Es fing im kleinen Rahmen an. Begonnen hat alles als interne Fortbildung für den Verein, als ich zurück zur LG Staufen kam. Zurück zu den Wurzeln quasi. Mein Team und ich begannen Dinge zusammenzufassen, die man eben in der Leichtathletik so braucht. Die Fortbildung kam an, daraus wurde dann ein Programm für den Kreis, dann für den Bezirk, die Region, letztendlich wurden die Ideen als WLV- und DLV-Regionalkonferenz vorgestellt, und mehrstufig auf- und ausgebaut. Es gab viele interessante Themen, die wir dann unter Fachleuten und Experten diskutiert haben.Und die Ideen wurden erfolgreich umgesetzt…Fred Eberle:
Das kann man schon sagen. Vor allem, sie wurden integriert in die Lehrgänge, und auch in Lehrer-Aus- und -fortbildungen umgesetzt. Es kam auf die pädagogischen und didaktisch, methodischen Komponenten der Leichtathletik an. Sowohl beim WLV als auch beim DLV hat sich ein ganz großartig funktionierendes Lehrteam gefunden, das diese Themenschwerpunkte multipliziert.
Wird es zunehmend schwerer, ein Lehrgangs-Programm auf die Beine zu stellen oder ist Ihr, bzw. das Leichtathletik-Repertoire unerschöpflich?
Fred Eberle:
Ach, unerschöpflich würde ich nicht sagen, aber es kommt ja stets auf die Vertiefung, auf die Vermittlung und auf den Transfer in die Praxis an. Wir starteten mit der Kinderleichtathletik und spannen nun den Bogen bis hin zur Talentförderung. Dabei werden fundierte Lehrmaterialien und Trainingshilfen die Inhalte ergänzen. Wir schafften es immer wieder, Leute einzuladen, die wirklich was zu sagen haben, und den Trainingsalltag kennen, so auch diesmal.Wir sind neugierig. Um was geht es beim kommenden Lehrgang?Fred Eberle: Beim kommenden Lehrgang ist der Berliner Landestrainer und Teamleiter Carsten Köhrbrück dabei, ein Kenner der Materie, selbst einst Hürdenläufer der europäischen Spitzenklasse. Genauso die Crème de la Crème, mit den schnellsten deutschen B-Jugendlichen über 110 Meter Hürden - Moritz Riekert, Gregor Traber, Sven Zellner und eine große Mädchengruppe des WLV-Talentkaders.
Das Lehrgangs-Thema heißt "Hindernisse überlaufen – Hürdensprinten ...und ohne Rhythmus geht schon gar nichts". Fehlt uns der Rhythmus, und stehen sich Musik und Sport näher als manch einer denkt? Sie musizieren ja auch gern.Fred Eberle: Es gibt zwar keine zwingend notwendige Verbindung und man muss auch kein Instrument beherrschen, doch möglicherweise tut sich ein musikalischer Athlet leichter. Überall sind wir vom Rhythmus umgeben, unser Bio- und Tagesrhythmus, im Hürdensprint die Dreierschrittfolge. Manche Länder sind uns schon voraus, denken Sie an die Südamerikaner oder an die Leichtathleten aus der Karibik.Sie bildeten Sportlehrer aus, sind Sie mit der Sport-Situation an den Schulen zufrieden?
Fred Eberle:
Nein. An den Schulen wird zu wenig Sport vermittelt. Kinder muss man von sportlicher Betätigung überzeugen. Kinder lassen sich überzeugen, lassen sich motivieren. Wir müssen uns um Bewegung, um den Sport und alle um die Kinder kümmern – die Eltern, Lehrer, Schulleitungen, Übungsleiter und die Verbände. Das ist die Aufgabe.Der Nikolauslehrgang findet am Samstag, 5. Dezember, in Schwäbisch Gmünd statt (von 9 bis 17 Uhr in der Großsporthalle). 25 Euro kostet die Teilnahme, darin enthalten sind, Skripte und ein Imbiss. Anmeldungen sind möglich unter f.eberle@onlinehome.de Mit freundlicher Genehmigung der Rems-Zeitung