Freiluftsaison 2010 - Who's hot?
Die Freiluftsaison 2010 mit der EM als Höhepunkt im Sommer ist in vollem Gange. Einige Athleten sind im Jahr der kontinentalen Titelkämpfe besonders motiviert und haben dies mit ihren bisherigen Leistungen eindrucksvoll untermauert. leichtathletik.de blickt auf die deutschen Athleten, die in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) ganz weit vorne landen könnten und sagt Ihnen, auf wen Sie schon jetzt besonders achten sollten...
| Nadine Müller Hallesche Leichtathletik-Freunde / Diskuswurf Die Deutsche Meisterin absolvierte bislang eine beeindruckende Saison. Sechs ihrer acht besten Weiten erzielte die WM-Fünfte 2010. In Wiesbaden warf die 24-Jährige mit 67,78 Metern so weit, wie keine andere Diskuswerferin seit zwei Jahren. Nur einmal musste sich Nadine Müller 2010 geschlagen geben, ansonsten verließ die Hallenserin immer als Siegerin den Diskusring. Zurecht ist sie damit in Europa und der Welt die Nummer eins. |
| Carolin Nytra Bremer LT / 100 Meter Hürden In Cuxhaven platzte der Knoten. Erst sprintete die Deutsche Meisterin im Vorlauf in 12,79 Sekunden bis auf eine Hundertstelsekunde an ihre Bestzeit heran, dann bestätigte sie im Finale in 12,83 Sekunden ihre Form. Nur die schwedische Europameisterin Susanna Kallur war bei ihrem Comeback nach langer Verletzung in 12,78 Sekunden auf europäischer Ebene in diesem Jahr schneller. |
| Christian Reif ABC Ludwigshafen / Weitsprung Christian Reif springt soweit seine mit Abstand beste Saison. Vor allem in Sachen Konstanz kann der 25-Jährige überzeugen. In drei Wettkämpfen blieb der WM-Fünfte über 8,20 Meter und führt mit 8,27 Metern die europäische Bestenliste an. In dieser Form ist der Ludwigshafener mehr als nur ein Medaillenanwärter für die EM. |
| Betty Heidler LG Eintracht Frankfurt / Hammerwurf In fünf Wettkämpfen blieb die Vize-Weltmeisterin 2010 schon über 75 Meter. In Sachen Konstanz kann der deutschen Rekordhalterin kaum eine andere Hammerwerferin etwas vormachen. Mit Weltmeisterin und Weltrekordhalterin Anita Wlodarczyk (Polen) sowie der Russin Tatyana Lysenko und Daryia Pchelnik (Weißrussland) haben in diesem Jahr nur drei Europäerinnen weiter geworfen. |
| Silke Spiegelburg TSV Bayer 04 Leverkusen / Stabhochsprung Silke Spiegelburg springt bislang eine makellose Saison. Dreimal meisterte die Leverkusenerin bereits 4,70 Meter und führt die Wertung in der Diamond League an. Nur Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen) und Fabiana Murer (Brasilien) sprangen 2010 schon höher. Für die EM ist die Zweite der Hallen-EM eine ganz heiße Medaillenanwärterin. |
| Tobias Scherbarth TSV Bayer 04 Leverkusen / Stabhochsprung Krücken statt Heim-WM, so lautete die bittere Diagnose im Frühjahr 2009 für Tobias Scherbarth. Mittlerweile hat sich der 24-Jährige zurückgekämpft, geht wieder auf Höhenjagd und das mit Erfolg: Mit 5,71 Metern ist er bislang der beste Stabhochspringer in Deutschland und die Nummer zwei in Europa. Nur der Franzose Renaud Lavillenie flog mit 5,85 Metern schon höher. |
| Ariane Friedrich LG Eintracht Frankfurt / Hochsprung Wegen einer Rückenverletzung musste die 26-Jährige auf die Hallen-WM und eine fast sichere Medaille verzichten. Mit 1,96 Metern meldete sich die Deutsche Meisterin am 2. Juni in Baunatal jedoch wieder eindrucksvoll zurück und ist schon nach einem Wettkampf wieder die Nummer vier in Europa. |
| Malte Mohr LG Stadtwerke München / Stabhochsprung Der 24-Jährige knüpft dort an, wo er in der Hallensaison aufgehört hat, und ist bislang der stabilste deutsche Stabhochspringer. Zweimal schwang sich der Münchener über 5,70 Meter und gewann das Diamond League-Meeting in Doha (Katar) gegen international hochklassige Konkurrenz. |
| Sabrina Mockenhaupt Kölner Verein für Marathon / Langstrecke Auf Sabrina Mockenhaupt ist Verlass: Erst holte sie sich am 1. Mai auf souveräne Weise den deutschen Meistertitel über 10.000 Meter und unterbot die EM-Norm im Alleingang klar. Mittlerweile ist die Form der 29-Jährigen weiter angestiegen. In Hengelo (Niederlande) lief sie die 5.000 Meter in 15:06,93 Minuten, eine Woche später erreichte sie beim 10.000-Meter-Europacup einen starken zweiten Platz und lief in 31:23,86 Minuten bis auf neun Sekunden an ihre Bestzeit heran. |
| Robert Harting SCC Berlin / Diskuswurf Die Ansprüche von Robert Harting sind hoch. Nur selten ist der Berliner zufrieden, so auch in diesem Jahr. Dennoch ließ der Weltmeister auch 2010 schon einige Male seine Klasse aufblitzen. In Shanghai (China) flog der Diskus des 25-Jährigen auf 68,69 Meter. Damit ist Robert Harting die Nummer vier in Europa. |
| Kathrin Klaas LG Eintracht Frankfurt / Hammerwurf Die 26-Jährige wirft auf konstant hohem Niveau. Kaum ein Wettkampf endet unter 72 Metern. Mit 74,53 Metern verbesserte die Frankfurterin nicht nur ihre Bestleistung, sondern ist auch in der Welt die Nummer fünf in diesem Jahr. |
| Petra Lammert SC Neubrandenburg / Kugelstoßen Nach Verletzungsproblemen in der WM-Saison scheint Petra Lammert nun wieder zurück in der Spur. Vier Wettkämpfe, dreimal über 19 Meter, dabei zwei Siege und ein zweiter Platz sowie zwischenzeitlich Position vier in Europa sprechen für sich. |
| Ralf Bartels SC Neubrandenburg / Kugelstoßen Ralf Bartels ist bei der EM in Barcelona Titelverteidiger und sein bisheriger Saisonverlauf ist vielversprechend. Wenn der 32-Jährige in den Ring steigt, sind Weiten unter 20,50 Meter eine Rarität. Mit seiner Saisonbestleistung von 21,14 Metern ist der WM-Dritte bislang die Nummer vier in Europa. |
| Sergej Litvinov LG Eintracht Frankfurt / Hammerwurf Der 24-Jährige beeindruckt in diesem Jahr mit Konstanz auf hohem Niveau. Viermal schleuderte der Frankfurter den Hammer über die 78-Meter-Linie. Vier weitere Male blieb der Deutsche Meister über 77 Meter. Steigert sich Sergei Litvinov weiter von Wettkampf zu Wettkampf, dann sind sogar die 80 Meter in diesem Jahr möglich. Anmerkung: Sergej Litvinov wurde aus dem DLV-Kader gestrichen! |
| Jens Werrmann LAZ Zweibrücken / 110 Meter Hürden Früh hakte der Zweibrückener die EM-Norm ab und brilliert bislang vor allem durch konstante Zeiten zwischen 13,50 und 13,60 Sekunden. Seine Bestleistung aus dem Vorjahr hat der 25-Jährige mit 13,51 Sekunden bereits eingestellt. |
| Lisa Ryzih ABC Ludwigshafen / Stabhochsprung Die 21-Jährige hat die EM-Norm von 4,50 Metern locker abgehakt und sprang mit 4,60 Metern eine neue Bestleistung. Damit rangiert die Ludwigshafenerin in Europa aktuell auf Position fünf. |
| David Storl LAC Erdgas Chemnitz / Kugelstoßen Die 20 vor dem Komma ist mittlerweile für den 19-Jährigen zum Standard geworden. Ende Mai flog die Kugel in Chemnitz sogar auf 20,77 Meter: Bestleistung. Wer David Storl kennt, weiß, dass er noch mehr will und auch kann. |
| Matthias de Zordo SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken / Speerwurf Schon zweimal hat der 22-Jährige in diesem Jahr seine Bestleistung gesteigert. Erst warf er Ende Mai in Rehlingen 83,09 Meter, dann verbesserte sich der Saarbrückener in Schönebeck auf 84,38 Meter und ist damit derzeit die Nummer neun in Europa. |
| Christina Obergföll LG Offenburg / Speerwurf Die 28-Jährige bestreitet bisher eine gute Saison mit konstanten Weiten um 64 Meter. Alleine der Ausrutscher nach oben fehlt noch. Kommt der, kann die Offenburgerin jede schlagen. Das hat die zweimalige WM-Zweite bereits oft in ihrer Karriere bewiesen. |
| Cindy Roleder LAZ Leipzig / 100 Meter Hürden Bei 13,38 Sekunden stand die Bestleistung der 20-Jährigen am Ende des Jahres 2009. 2010 war die die Leipzigerin schon sechsmal schneller und blieb in Baunatal erstmals in ihrer noch jungen Karriere in 12,97 Sekunden unter der 13-Sekunden-Barriere. |
| Katja Demut TuS Jena / Dreisprung Um elf Zentimeter steigerte sich Katja Demut auf 14,31 Meter in Baunatal und liegt damit auch im internationalen Vergleich nicht schlecht. In Europa nimmt die 26-Jährige Rang neun ein. In Zeulenroda sprang die Jenaerin erneut über 14 Meter und bewies damit auch Konstanz. |
| Fabienne Kohlmann LG Karlstadt/Gambach/Lohr / 800 Meter; 400 Meter Hürden 800 Meter, 400 Meter oder 400 Meter Hürden: Egal auf welcher Strecke Fabienne Kohlmann in dieser Saison antritt, das Resultat ist immer das gleiche: Bestleistung. Über 800 Meter hat die 20-Jährige mit 2:00,71 Minuten die EM-Norm als einzige deutsche Mittelstreckenläuferin in der Tasche, auf ihrer Paradedistanz, den 400 Meter Hürden, fehlt noch die Winzigkeit von 0,01 Sekunden. Bei der aktuellen Verfassung der Karlstädterin sollte dies jedoch in den nächsten Rennen reine Formsache sein. |