Betty Heidler verbessert sich in Stadtsteinach
Trotz heftiger Regenschauer, unter denen besonders der Männerwettbewerb litt, gab es beim Olympia-Qualifikationswettkampf im Hammerwerfen am Sonntag in Stadtsteinach hervorragende Ergebnisse. Betty Heidler steigerte ihre Saisonbestmarke auf 71,13 Meter. Bei den Männern trotzten Holger Klose (Saarbrücken) und Markus Esser (Leverkusen) den widrigen Umständen und schleuderten das 7,26 Kilo schwere Gerät auf ausgezeichnete 78,19 bzw. 78,30 Meter.
Betty Heidler liegt auf Olympiakurs (Foto: Kiefner)
Markus Esser, der am Abend vor dem Wettkampf auf der Stadtsteinacher Anlage noch einige Testwürfe absolvierte, ärgerte sich über den Regen und den dann doch etwas glitschigen Wurfring, denn tags zuvor flog sein Gerät noch an die 80-Meter-Marke. Der 25jährige Bundeswehrsoldat ist bereits sehr sicher für die Olympischen Sommerspiele in Athen qualifiziert, da er die Norm von 78,65 Metern schon übertroffen hat und am letzten Wochenende den zweiten Platz im Einzeltwettbewerb beim Europacup in Bydgoszcz belegte.
Holger Klose sah den Wettkampf in Stadtsteinach mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er freute sich über seine neue Saisonbestmarke von 78,19 Meter, doch gleichzeitig war ihm bewusst, dass bei besseren Witterungsverhältnissen durchaus die Olympianorm möglich gewesen wäre. Als Drittplazierter freute sich der 22-jährige Jens Rautenkranz (Frankfurt), der sich in Stadtsteinach auf die neue persönliche Bestweite von 73,06 Meter steigerte.
Besseres Wetter für die Frauen
Etwas besser wurde dann das Wetter bei dem anschließenden Frauenwettbewerb, bei dem den 300 Zuschauern Spitzensport geboten wurde. Betty Heidler (Frankfurt) legte gleich im ersten Versuch einen echten Kracher vor und schleuderte das vier Kilogramm schwere Gerät auf 70,31 m. Im vierten Versuch steigerte sie sich nochmals auf die neue deutsche Jahresbestweite von 71,13 Meter.
Dahinter folgte ebenfalls mit einem Spitzenergebnis die 28-jährige Andrea Bunjes (Holtland), die im fünften Versuch unter lautstarkem Beifall den Hammer auf 70,15 Meter fliegen ließ.
Diesen beiden Athletinnen dürfte das Olympiaticket nicht mehr zu nehmen sein, wobei das letzte Wort erst bei den Deutschen Meisterschaften in 14 Tagen gesprochen wird. Der dritte Startplatz für Athen wird auch nach dem Stadtsteinacher Wettkampf weiterhin stark umkämpft sein, denn die Frankfurterin Katrin Klaas und Simone Mathes liegen nach wie vor Kopf an Kopf. In Stadtsteinach hatte jedoch die Hessin die Nase vorn. Sie kam mit 67,64 Metern auf Rang drei. Dahinter folgte dann die Lokalmatadorin Simone Mathes, die eine konstante Serie ablieferte und mit 66,46 Metern nicht enttäuschte.
Kopf an Kopf
So wie die Dinge stehen, wird es zwischen diesen beiden Athletinnen schließlich bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig einen erbitterten Kampf um die dritte Olympia-Fahrkarte geben, wobei die Fünftplazierte Susanne Keil (Frankfurt), die auf 66,12 Meter kam, und die Wiesauerin Manuela Priemer (Sechste mit 65,94 m) auch noch nicht aus dem Rennen sind, allerdings in Braunschweig noch in allerletzter Minute die Norm von 67,50 Metern werfen müssen.
Voll des Lobes waren auch Männerbundestrainer Bernhard Riedel sowie sein Kollege für den Frauenbereich Michael Deyhle über die hohe Qualität der Wettkämpfe. Besonders bei den Damen ist die Dichte unter Deutschlands Spitzenathletinnen so groß wie noch nie.
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