„Freunde“ fördern Dreisprung-Initiative
Trotz der jüngsten Erfolge von Athletinnen wie Katja Demut (LC Jena), Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) und Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) gilt der Dreisprung seit längerem als Sorgendisziplin der deutschen Leichtathletik. Die drei neuen Disziplin- und Bundestrainer, die Anfang des Jahres die Nachfolge von Eckhard Hutt angetreten haben, wollen dies ändern. Unterstützung bei einem neuen Nachwuchs-Projekt erfahren sie dabei von den „Freunden der Leichtathletik“.
Herbert Czingon, im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) Cheftrainer Field und damit zuständig für die technischen Disziplinen, betont: „Wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass wir im Dreisprung wieder Erfolg haben und in die Weltspitze zurückkehren können.“ Er verweist dabei auf die deutsche Weitsprung-Tradition mit dem deutschen Rekordhalter Ralf Jaros (17,66 m) und dem Weltmeister von 1999 Charles Friedek.Ralf Jaros und Charles Friedek sind als DLV-Disziplintrainer im Nachwuchsbereich Teil eines Trios, das nach dem Abschied des langjährigen Bundestrainers Eckhard Hutt und in der Nachfolge von Elke Bartschat (Nachwuchs) den deutschen Dreisprung wieder nach vorne bringen will. An der Spitze dieses Trios steht der gebürtige Ungar Tamás Kiss, seit März 2012 Dreisprung-Bundestrainer.
Talentsichtung im Mehrsprung-Cup
Tamás Kiss und Herbert Czingon trafen sich am vergangenen Wochenende im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid mit Vertretern des Fördervereins „Freunde der Leichtathletik“. Sie nutzten die Gelegenheit, ihnen ein neues Konzept zur Talentsichtung und Trainer-Fortbildung zu präsentieren, das gemeinsam mit den Disziplintrainern und dem Berater Eckhard Hutt erarbeitet wurde.
„Wir wollen junge Talente in einem Mehrsprung-Cup zusammenführen“, erklärte Tamás Kiss. Der erste Termin der neuen Veranstaltung steht bereits: Nachwuchs-Athleten im Alter von 13 bis 15 Jahren aus ganz Deutschland werden am 29. September in Erfurt zusammentreffen. Dort ist ein Wettbewerb in einer variablen Mehrsprung-Form vorgesehen: Anlauf, Sprungzone für fünf Sprünge ohne Vorgabe des Sprungbeins, Landung in der Grube.
Die Dreisprung-Experten verfolgen dabei einen zweigleisigen Ansatz, denn neben den Talenten sollen auch die Heimtrainer weiter ausgebildet werden. Dazu ist im Frühjahr ein Folgetermin geplant, zu dem ausgewählte Nachwuchs-Athleten und Trainer eingeladen werden sollen. „Wir brauchen Protagonisten, die für den Dreisprung stehen“, sagte Herbert Czingon.
„Freunde“ stellen 5.000 Euro zur Verfügung
Hanne Ziemek, stellvertretende Vorsitzende der „Freunde der Leichtathletik“, erklärte, dass der Förderverein die Probleme im deutschen Dreisprung beobachtet und beschlossen habe, die Disziplin finanziell zu unterstützen. „Mehrfach-Sprünge gehörten zu meiner Zeit zum grundlegenden Training“, sagte sie. „Es ist erstaunlich, dass das verloren gegangen ist.“
Der Impuls zur Förderung kam von Schatzmeister Sepp Anthofer. Er verkündete am DM-Wochenende, dass die „Freunde“ 5.000 Euro für die strukturellen und sportlichen Veränderungen im Dreisprung zur Verfügung stellen werden. „Die Trainer sind wichtig“, sagte er, „aber auch die Athleten, die die Disziplin betreiben wollen. Die müssen begeistert werden!“
Freunde der Leichtathletik
„Freunde der Leichtathletik“ Der Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ zählt rund 1.000 Mitglieder. Er unterstützt mit seinen Einnahmen aus Beiträgen, Spenden und Aktionen die junge deutsche Leichtathletik. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) werden individuell Athletinnen und Athleten sowie Projekte im Jugendbereich gefördert. Neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen. |