"Freunde" fördern Nachwuchs mit 40.000 Euro
Rund 40.000 Euro werden die "Freunde der Leichtathletik" (FdL) im kommenden Jahr für Fördermaßnahmen im Nachwuchsbereich ausgeben. Dies beschloss der FdL-Vorstand am Wochenende auf dessen Sitzung im Sporthotel des SportCentrums Kaiserau.
Bundestrainer Uwe Mäde (rechts) überreichte Hans Schulz ein Präsent als Dank für die Finanzierung des Anschlusstages bei der Junioren-WM in Peking (Foto: Middel)
30.000 Euro entfallen dabei auf die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) beantragten Projekte. 10.000 Euro werden für Aktionen ausgegeben, die von den "Freunden" festgelegt werden. Dazu zählt unter anderem die Auszeichnung der besten Jugend-Leichtathleten 2006 sowie deren Heimtrainer bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig. "Die Vergabe der Preise findet in der Öffentlichkeit immer große Aufmerksamkeit, so dass sie auch in Zukunft zu unseren zentralen Maßnahmen zählt", betonte der FdL-Vorsitzende, Hans Schulz.Zu den vom DLV beantragten Nachwuchsförderprojekten gehört etwa die Qualifizierung von Vereinstrainern mit C-Kaderathleten. Diese Trainer sollen mit zu den C-Kaderlehrgängen eingeladen werden, um sie in ein Wissens- und Kooperationsnetzwerk einzubinden. Dies würde dann auch den direkten Austausch von Informationen zwischen dem Vereinstrainer und dem verantwortlichem DLV-Disziplintrainer erleichtern. "Der verbesserte Dialog führt zu einer deutlichen Qualitätssteigerung in der Zusammenarbeit und im Training", erläuterte U18-Bundestrainer Uwe Mäde.
Momentan kommen 197 C-Kaderathleten, die von cirka 160 Trainern betreut werden, aus 120 unterschiedlichen Vereinen. Wegen der angespannten Haushaltslage ist eine Finanzierung des Projektes "Qualifizierung von Vereinstrainern mit C-Kaderathleten" aus der DLV-Leistungssportförderung nicht möglich. Der FdL-Vorstand bewilligte daher für diese wichtige Maßnahme 11.000 Euro.
DLV-Talentcross wichtiger Baustein
Der DLV-Talentcross, der 2007 wegen der günstigen Verkehrslage und der guten Ausrichtung wieder in Darmstadt stattfinden soll, gehört zu den Standardbausteinen des DLV in der Talentförderung. In diesem Jahr beteiligten sich 231 Talente aus 15 Landesverbänden an dieser Veranstaltung. Für die Ausrichtung dieses Crosslaufes genehmigte der "Freunde"-Vorstand 3.000 Euro.
Die beiden Fair-Play-Camps in Saarbrücken und Kienbaum sowie das DLV-Jugendlager anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Ulm fanden bei allen Beteiligten großen Anklang. Bei den Fair-Play-Camps, bei dem in diesem Jahr FdL-Vorsitzender Hans Schulz und FdL-Beisitzender, Reinhard Korbas persönlich vor Ort waren, wurde positiv beurteilt, dass auch junge Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Behinderten-Verbandes und aus dem benachbarten Frankreich an diesem internationalen Jugendaustausch teilnehmen konnten. Für das Treffen in Kienbaum wurde der polnische Verband eingeladen, doch das Angebot blieb unbeantwortet.
Hans Schulz schlug daher vor, alternativ den schwedischen oder dänischen Leichtathletik-Verband einzuladen. Positiv herausgestellt hat sich bei den Fair-Play-Camps in diesem Jahr die veränderte Teilnehmerstruktur. So ermöglichte die Altersbeschränkung auf die Klasse M15 nach den Ausführungen von Reinhard Korbas ein recht effektives Arbeiten. Für die beiden Fair-Play-Camps in Saarbrücken und Kienbaum sowie für das DLV-Jugendlager bei den deutschen Meisterschaften in Erfurt wollen die "Freunde" im kommenden Jahr 12.000 Euro beisteuern.
Öffentlichkeitsarbeit muss verstärkt werden
Der DLV-Schülercup, der wie der DLV-Talentcross ein fester Bestandteil in der Talentförderung ist, wird im kommenden Jahr in den Disziplinen Gehen und Dreisprung fortgesetzt Für diese Maßnahme werden von den Freunden 3.000 Euro bereitgestellt.
Da nach Auskunft des DLV-Bundesvorsitzenden Jugend, Wolfgang Rummeld, im kommenden Jahr für die Zeitschrift "LA-Jugend" nur noch 5.000 Euro zur Verfügung stehen, ist das Erscheinen dieser Publikation nicht mehr sichergestellt. Neue Wege müssen daher gefunden werden. Eine Möglichkeit wäre die Herausgabe eines Jugend-Jahrbuches. Der FdL-Vorstand meint jedoch, dass sich solch ein Buch nicht auf dem Markt durchsetzen wird. Daher wurden die vom DLV beantragten 2.000 Euro vom FdL-Vorstand für dieses Projekt nicht bewilligt.
Eine Möglichkeit wäre, die Zeitschrift "LA-Jugend" mit der der "Freunde" zusammenzulegen. Grundlegende Gespräche für dieses Projekt müssen im Januar geführt werden.
Mehr Präsenz im Netz
Zudem planen die "Freunde" in Zukunft verstärkt im Internet Präsenz zeigen. "Wir müssen für unsere Ziele mehr jüngere Leute gewinnen", forderte FdL-Beisitzer Henning Wedderkop.
So muss Öffentlichkeitsarbeit weiter intensiviert werden, denn die Mitgliederzahl bei den gemeinnützigen Initiative ist rückläufig. Zusammen mit der Vereinigung ehemaligen Leichtathleten sind es derzeit 1.300.
Hennig Wedderkop befürchtet daher, dass die Fördersumme von 40.000 Euro für Nachwuchsförderprojekte in Zukunft reduziert werden muss, damit die "Freude der Leichtathletik" nicht zu sehr an ihre Substanz gehen.