"Freunde" machen wichtigen Schritt
Ein wichtiger Schritt ist getan. Anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Ulm konnten die beiden Vorstandsmitglieder der "Freunde der Leichtathletik" (FdL), Hans Schulz und Henning Wedderkop, am vergangenen Wochenende dem DLV-Präsidium ihre Ideen vorstellen.
Hans Schulz sucht den Dialog mit dem DLV (Foto: Middel)
Dabei ging es in erster Linie im eine "Verzahnung" der Freunde-Aktivitäten mit der Arbeit des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. "Der Dialog wird auf jeden Fall fortgesetzt. Davon können in Zukunft sicherlich beide Seiten profitieren," erklärte der FdL-Vorsitzende Hans Schulz auf der Mitglieder-Versammlung der "Freunde der Leichtathletik" im Tennisheim des SSV Ulm 1846.Dort erhielt Vorstandsmitglied Henning Wedderkop sehr viel Anerkennung für seine zukunftsweisenden Ausführungen, wie man die Stimmung vor und nach der WM 2009 in Berlin für die "Freunde der Leichtathletik" besser nutzen kann.
Handlungsbedarf
Handlungsbedarf ist gegeben, denn die Mitgliederzahl der "Freunde" ist in den letzten Jahren von 1.500 auf momentan 1.007 zurückgegangen. Ursachen dafür sind Todesfälle, der Altersdurchschnitt der gemeinnützigen Initiative liegt über 60 Jahren, und die augenblickliche wirtschaftliche Situation. So sind viele Leute im Zeitalter von Lohn- und Rentenkürzungen nicht mehr bereit, etwas zu spenden.
Andere Großorganisationen wie Gewerkschaften, Parteien und Kirchen sind ebenfalls davon betroffen. Zu den wenigen Institutionen, die noch Zuwächse zu verzeichnen haben, zählt der ADAC, weil bei diesem Club, so Henning Wedderkop, das Geben und Nehmen im Vordergrund stehe, denn jeder geht davon aus, dass er irgendwann einmal Hilfe benötigt.
Leistung und Gegenleistung
"Mitglieder erwarten heutzutage für ihre Leistung auch eine Gegenleistung. Das ist unser Problem. Wenn wir sagen, wir würden die Jugend-Leichtathletik fördern, lässt sich diese Zielsetzung heutzutage nur noch schwierig vermitteln. Viele Leute sagen: ´Das tue ich schon im Verein. Das reicht mir völlig aus.` Da können wir noch so viel Überzeugungsarbeit leisten. Bei diesem Personenkreis haben keinen Erfolg", erklärte Henning Wedderkop.
Um mehr Mitglieder zu gewinnen, wollen die "Freunde der Leichtathletik" ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Henning Wedderkop schlägt unter anderem vor, neue Netzwerke zu gründen, denn junge Leute kommunizieren heutzutage vornehmlich über das Internet. Gleichzeitig möchten die "Freunde" mehr bekannte Leichtathleten in ihre Arbeit einbinden, ihren Flyer überarbeiten und ihre Zeitschrift etwas freundlicher gestalten. Auch wollen sie den Rückenwind vor und der Weltmeisterschaft 2009 nutzen.
Verbindungen schaffen
Hier gilt es, neue Verbindungen zu schaffen. Wenn die Leichtathletik, so Henning Wedderkop, für Bewegung, Gesundheit, Leistungsbereitschaft und Fairness steht, dann müssten eigentlich alle Firmen, die diese Begriffe auf ihre Fahnen geschrieben haben, mit dem DLV zusammenarbeiten. Doch weder beim DLV noch bei den "Freunden" geben sich die Sponsoren die Klinke in die Hand.
Profis könnten Veränderungen schaffen, doch nicht nur bei den "Freunden der Leichtathletik", sondern in der gesamten Leichtathletik ist man weiterhin auf die Ehrenamtlichkeit angewiesen.
Verkrustungen aufbrechen
FdL-Vorsitzender Hans Schulz unterstrich, dass hier und da Verkrustungen aufgebrochen werden müssen, ohne dabei das Ganze in Frage zu stellen. Hauptziele der "Freunde"-Arbeit bleiben weiterhin die Förderung der Nachwuchs-Leichtathletik und die Pflege der Geselligkeit bei Deutschen Meisterschaften und den verschiedenen Regionaltreffen.
Schatzmeister Sepp Anthofer hob in seinem Bericht hervor, dass 2005 insgesamt 59.953,52 Euro für Fördermaßnahmen im Nachwuchsbereich ausgegeben wurden. In diesem Jahr unterstützen die "Freunde" unter anderem das DLV-Jugendlager, einen Anschlusstag für die Junioren-Nationalmannschaft inklusive Kulturprogramm und einem Ausflug zur Chinesischen Mauer bei der U20-WM in Peking, die Qualifizierung von Vereinstrainern, den DLV-Talenttag und den DLV-Talentcross. "Trotz unseres Mitgliederrückgangs werden wir weiterhin unseren Aufgaben nachkommen können", versicherte FdL-Vorsitzender Hans Schulz.