Friedrich-Ernst Mahlo wird 100 Jahre alt
Mit Friedrich-Ernst Mahlo wird an diesem Dienstag ein Mann 100 Jahre alt, der nicht nur in der deutschen Senioren-Leichtathletik Spuren hinterlassen hat. Damit sind natürlich seine zahllosen internationalen Erfolge mit Welt-und Europameistertiteln gemeint, aber genauso hat er sich in den letzten Jahrzehnten durch seine wohltuend zurückhaltende und bescheidene Art Anerkennung und Sympathie erworben.
Geboren wurde Friedrich-Ernst Mahlo am 5. Juni 1912 in Prittisch (Brandenburg), wo er sich schon als Schüler leichtathletisch betätigte. Im Sprint und Weitsprung entwickelte er sich so gut, dass er zum erweiterten Kreis der Leichtathleten gehörte, der sich um einen Platz in der deutschen Olympiamannschaft für die Spiele 1936 bewarb. Dieses Ziel verpasste Friedrich-Ernst Mahlo zwar, blieb aber auch weiterhin der Leichtathletik treu.Beruflich verschlug es den Diplom-Ingenieur nach Erlangen, wo er ab 1951 eine zweite Heimat fand und seit dieser Zeit als Mitglied des TV 1848 Erlangen seine Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene, überwiegend auf den Sprintstrecken, feierte.
In die Wiege gelegt
Das schnelle Laufen sei ihm einfach in die Wiege gelegt worden, hat er Mitte des letzten Jahrzehnts anlässlich der Senioren-Weltmeisterschaften 2005 in San Sebastian einmal gesagt. Und schmunzelnd hinzugefügt, dass ihm seine „kleinen“ Brüder (beide sind Ärzte und waren damals auch schon deutlich über 80 Jahre alt), schon mehrfach geraten hätten, doch so langsam mit dem Wettkampfsport aufzuhören.
Doch dazu hatte er keine Veranlassung gesehen, und wer ihn bei der Leichtigkeit und Lockerheit seiner Sprints beobachten konnte, musste diese Entscheidung einfach teilen.
Weiterhin auf der Tribüne
Bis 2007 hat Friedrich-Ernst Mahlo an Wettkämpfen teilgenommen, bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Riccione (Italien) lief er beim Titelgewinn über 200 Meter in der Klasse M 95 sein letztes Rennen. Kurze Zeit später zog er sich bei einem Sturz auf einer nassen Kunststoffbahn eine Verletzung zu, die ihn veranlasste, nun doch mit der Wettkampfleichtathletik aufzuhören.
2008 wurde er vom DLV anlässlich der Deutschen Senioren-Meisterschaften II in Schweinfurt in einem angemessenen Rahmen vom aktiven Wettkampfsport verabschiedet. Was aber nicht heißt, dass damit gleichzeitig sein Interesse an der Leichtathletik erloschen ist. Weiterhin sieht man ihn nämlich bei der einen oder anderen Leichtathletikveranstaltung auf der Tribüne.
Herzlichen Glückwunsch, Friedrich-Ernst Mahlo!