Fünf deutsche Einzelsiege in Saarbrücken
Bei der zweiten Hallen-Meisterschaft der „Großregion+“ gab es am Sonntag in Saarbrücken insgesamt fünf deutsche Einzelsiege und einen deutschen Staffelerfolg zu feiern. Für die stärksten Leistungen sorgten dabei die Hürdensprinter Jenna Pletsch (SV Schlau.com Saar 05) in 8,28 Sekunden und der Zweibrücker Marlon Odom, der in 7,84 Sekunden eine Saisonbestzeit aufstellte.
Die Meisterschaft der Großregion+ in der Leichtathletik-Halle an der Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken war die gelungene Neuauflage der letztjährigen Premiere in Metz (Frankreich).Zum politischen Gebilde der Großregion gehören auf deutscher Seite Rheinland-Pfalz und das Saarland, aus Belgien die Wallonie, Luxemburg sowie Lothringen auf französischer Seite.
Außerdem waren am Sonntag in Saarbrücken auch Athleten aus dem Elsass am Start, die als regelmäßiger Teilnehmer beim traditionellen Ländervergleich „Pokal der Freundschaft“ in diesem Fall das „Plus“ der Großregion ausmachten.
Jenna Pletsch erfolgreich über die Hürden
Für den ersten deutschen Sieg des Tages sorgte Jenna Pletsch über 60 Meter Hürden. Bei ihrem Heimspiel war sie bereits im Vorlauf in 8,27 Sekunden klar die Schnellste und legte im Finale noch einmal 8,28 Sekunden nach. Die ehemalige Hallen-WM-Teilnehmerin Elisabeth Davin aus Belgien kam nach dem Titel im Vorjahr diesmal in 8,40 Sekunden nur auf den zweiten Platz.
„Ich habe noch ein paar kleine technische Fehler drin“, ärgerte sich Jenna Pletsch ein wenig, dass sie nicht noch schneller war. „Im Training klappt es schon super, so dass bald wieder Zeiten im Bereich meiner Bestzeit von 8,13 Sekunden möglich sein sollten.“
Das zeigt auch ihre neue Bestzeit von 7,58 Sekunden, die sie anschließend außer Wertung im Vorlauf über 60 Meter aufstellte. Die Hürdenbestzeit soll nach Möglichkeit bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) folgen, am liebsten belohnt mit einer Medaille.
Saisonbestzeit für Marlon Odom
Auch bei den Männern gab es durch Marlon Odom (LAZ Zweibrücken) einen deutschen Hürden-Sieg. Nach 7,91 Sekunden im Vorlauf steigerte er im Finale seine Saisonbestzeit auf 7,84 Sekunden.
Hinter Yoann Kamara (7,95 sec; Lothringen) wurde Zehnkämpfer Simon Hechler (LA-Team Saar) in 8,18 Sekunden Dritter. „Leider bin ich im Finale voll in eine Hürde hinein getreten. Das war dann nicht mehr schneller als im Vorlauf“, haderte er ein wenig. Dort freute er sich noch über die Einstellung seiner Hallenbestzeit von 8,14 Sekunden.
Im Stabhochsprung der Frauen wurde Michaela Donie (LAZ Zweibrücken) mit der neuen Saisonbestleistung von 4,10 Metern neue Meisterin der Großregion+ vor der Belgierin Margaux Quirin mit 4,00 Metern. Die Zweibrückerin Anna Felzmann holte mit übersprungenen 3,90 Metern Bronze.
Tim Abeyie sprintet fürs Saarland zum Sieg
Über 60 Meter kam es zum erwarteten Duell zwischen Lisa Schorr (SV Schlau.com Saar 05) und der französischen Staffel-WM-Teilnehmerin Céline Distel-Bonnet, das die Französin in 7,44 Sekunden für sich entschied. „Schade, dass ich den Start nicht so gut erwischt habe, aber mit den 7,62 Sekunden bin ich für den aktuellen Trainingsstand trotzdem zufrieden“, bilanzierte Vizemeisterin Lisa Schorr.
Bei den Männern setzte sich ihr Vereinskollege Tim Abeyie (Ghana) in 6,85 Sekunden vor dem Franzosen Brahim Raggui (6,88 sec; Lothringen) durch und holte in der parallel ausgetragenen Mannschaftswertung der Verbände die volle Punktzahl für das Saarland.
Aline Krebs von Infekt ausgebremst
Die 400 Meter der Männer waren eine klare Angelegenheit für den belgischen Staffel-Europameister Antoine Gillet, dem 47,98 Sekunden zum Sieg vor seinem Teamkollegen Arnaud Destatte (48,57 sec) reichten. Als bester Deutscher holte der 17-Jährige Peter Jakobs (LC Rehlingen) in 50,25 Sekunden Bronze.
Bei den Frauen ging Mittelstrecklerin Aline Krebs (LAZ Saarbrücken) diesmal über die kürzeren 400 Meter an den Start. Nach einem Infekt, der in den letzten beiden Wochen kaum geregeltes Training zuließ, kam sie jedoch nur auf 57,65 Sekunden und wurde Vizemeisterin hinter der Französin Louise-Anne Bertheau, die in 56,27 Sekunden erfolgreich war.
„Seit dem Infekt läuft es nicht mehr so richtig“, war Aline Krebs enttäuscht und stellt auch ihren Start bei der Hallen-DM in Frage. „Mein Trainer sagt zwar ich soll dort starten und es versuchen, ich würde die Deutschen so aber am liebsten seinlassen.“
Titel für Nadja Mesloh und Linda Belzler
Zwei weitere deutsche Siege gab es im Kugelstoßen und über 3.000 Meter der Frauen. Zunächst wuchtete Nadja Mesloh (TV Bad Ems) die vier Kilogramm schwere Kugel auf 12,94 Meter und holte ebenso Gold wie wenig später Linda Belzler (LG Rhein-Wied) auf der Rundbahn. Nach 15 Runden hatte sie am Ende in 10:04,00 Minuten mehr als fünf Sekunden Vorsprung auf die Belgierin Nathalie Loubele in 10:09,02 Minuten.
Im Hochsprung holte Julius Ladleif (USC Mainz) mit übersprungenen 2,06 Metern als bester Deutscher Bronze. Im Dreisprung fiel die Entscheidung erst im letzten Versuch, vor dem Martin Jasper (LC Rehlingen) mit 15,12 Metern führte. Er steigerte sich zwar selbst noch auf 15,33 Meter, haderte aber mit seiner Leistung und musste den Belgier Léopold Kapata mit 15,43 Metern noch vorbeiziehen lassen.
Staffel sichert Saarland Platz zwei in Cup-Wertung
Ein besonderes Stimmungshighlight war wie üblich die abschließende 4x200-Meter-Mixed-Staffel. Hier führte Tim Abeyie das saarländische Team mit Jenna Pletsch, Luisa Valeske und Eric Schultheiß in 1:35,24 Minuten zum Sieg und in der Mannschaftswertung noch an Lothringen vorbei auf den zweiten Platz.
Der Gesamtsieg ging aber wie im Vorjahr mit insgesamt 99 Punkten und deutlichem Vorsprung wieder an die Wallonie. Das gemeinsame Rheinland-Pfalz-Team der Verbände Pfalz, Rheinland und Rheinhessen kam mit 68 Punkten auf den vierten Platz.
Mannschaftswertung:
1. Wallonie 99 Punkte
2. Saarland 87 Punkte
3. Lothringen 73 Punkte
4. Rheinland-Pfalz 68 Punkte
5. Luxemburg 56 Punkte
6. Elsass 34 Punkte
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