Fünfkämpferinnen mit durchwachsenem Start
Einen durchwachsenen Start verzeichneten am Freitagmorgen die deutschen Fünfkämpferinnen Christine Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg) bei den Hallen-Europameisterschaften in Turin (Italien). Weitspringerin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) scheiterte mit 6,39 Metern in der Qualifikation.
„Die Hürden hätten schnell werden können, wenn ich nicht jede mitgenommen hätte“, haderte Christine Schulz etwas. Die 60 Meter Hürden hatte die 25-Jährige in 8,51 Sekunden absolviert, im anschließenden Hochsprung überflog sie 1,77 Meter. „Das ist im Rahmen“, sagte sie, ärgerte sich aber trotzdem über zweimal knapp gerissene 1,80 Meter. Mit 1.956 Punkten rangiert sie nach zwei von fünf Disziplinen auf Position sieben.Auf Rang 13 hat sich derzeit die Neubrandenburgerin Sonja Kesselschläger mit 1.845 Zählern einsortiert. Nach 8,51 Sekunden über die Hürden, einer Saisonbestleistung, blieb sie mit lediglich 1,68 Metern im Hochsprung unter ihren Möglichkeiten. „Das war bescheiden. Im Training lief es schon nicht so Bombe, aber nicht so schlecht“, sagte sie. „Ich konnte den Schwingboden nicht nutzen.“
Beste Mehrkämpferin vor dem Kugelstoßen, dem Weitsprung und den 800 Metern ist die Russin Anna Bogdanova mit 2.140 Punkten. Bereits über die Hürden war sie in 8,19 Sekunden mit Abstand am schnellsten gewesen und auch im Hochsprung flog sie mit 1,86 Metern, beides eine neue persönliche Bestleistung, am höchsten. Hinter ihr hat auch die Litauerin Viktorija Zemaityte mit 2.013 Zählern schon die 2.000-Punkte-Marke geknackt.
Melanie Bauschke kam nicht „ins Fliegen“
Melanie Bauschke steigerte sich im Weitsprung zwar kontinuierlich von Versuch zu Versuch, 6,39 Meter reichten letztlich aber nicht für den Einzug in die Runde der letzten Acht, sondern nur für Platz elf. „Mein Bundestrainer meinte 6,50 Meter könnten reichen. Das hatte ich mir vorgenommen“, sagte sie. „Aber ich kam einfach nicht vom Brett weg und ins Fliegen.“ Besser lief es für die Estin Ksenija Balta, die mit 6,75 Metern nicht nur die beste Weite der Qualifikation, sondern auch einen neuen Landesrekord sprang.
Für eine der größten Überraschungen des Vormittags sorgte Dreispringer Teddy Tamgho, der in diesem Winter mit 17,58 Metern die europäische Hallenbestenliste angeführt hatte. Am Freitagmorgen gelang dem Franzosen nach 15,94 Metern im ersten Durchgang kein weiterer gültiger Versuch. Als 13. verpasste er das Finale der besten Acht deutlich. Bester Springer der Qualifikation war der Este Jaanus Uudmäe, der mit 17,06 Metern eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.
Aufregung bei den Viertemeilern
Über 400 Meter der Frauen wurden die Russinnen ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen jeweils ihre Vorläufe. Aufregung hatte es vor den 400-Meter-Vorläufen der Männer gegeben, wo lediglich der Italiener und Lokalmatador Claudio Licciardello aus dem Kreis der Favoriten auf die beliebte Außenbahn gesetzt wurde. Sämtlichen anderen Mitfavoriten um den Iren David Gillick und den Schweden Johan Wissman wurden zunächst Innenbahnen zugeteilt. Erst nach einem Protest diverser Nationen durften auch sie auf einer der Außenbahnen starten. Schnellster der Vorläufe war Johan Wissman in 46,49 Sekunden.
Die Favoriten über 3.000 Meter um den Briten Mo Farah, den Franzosen Bouabdellah Tahri und den Spanier Sergio Sanchez qualifizierten sich für das Finale. Der achtmalige Cross-Europameister Sergey Lebid (Ukraine) erreichte das Ziel nicht.
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