Für Gerd Kanter geht EM-Gold vor
Der Kampf um Diskus-Gold bei der EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) dürfte ein heißer Tanz werden. Nach einem enttäuschenden dritten Platz bei der WM rüstet sich Olympiasieger Gerd Kanter zu einem neuen Angriff auf Gold, das in Berlin an den Lokalmatadoren Robert Harting gegangen war.
In der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt will er einiges umstellen. „Der Trainingsprozess wird in diesem Jahr anders aussehen, so dass ich hoffe, bei der EM in meiner Bestform zu sein“, kündigte der 30-Jährige, der erneut mit starker Konkurrenz auch durch den deutschen Top-Athleten rechnen muss, nun an. Dafür schlägt er im April ein dreiwöchiges Trainingslager in den USA auf.Doch erst nach dem Großereignis will er diesmal über die ganz große Weitenjagd nachdenken. Gerade diese hatte Gerd Kanter zuletzt immer wieder beschäftigt. Auch der Weltrekord des Deutschen Jürgen Schult (74,08 m; 1986) ließ ihn nie los. 2006 war er bis auf siebzig Zentimeter an diese Leistung herangekommen. Auch danach warf der 1,96-Meter-Hüne immer wieder über die 71,50 Meter hinaus.
Im Rückblick auf das letzte Jahr, in dem er den WM-Titel abgeben musste, erkannte Gerd Kanter auch seine vielen Wettkämpfe als möglichen Grund dafür, dass es im Berliner Olympiastadion nicht zum Titel gereicht hat. Deren 19 waren es vor der WM, 24 im gesamten Jahr. Zum Vergleich: Robert Harting startete vor der WM bedachte acht Mal, insgesamt trat er 14 Mal an.