| Hallen-EM 2017

Für Lara Hoffmann schließt sich in Belgrad ein Kreis

Wenn Lara Hoffmann bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) ihre Sachen auspackt, dann ist es für die 25-Jährige eine Rückkehr in jene Stadt, in der für sie international alles begann.
Christian Fuchs

Vor genau zehn Jahren streifte Lara Hoffmann im zarten Alter von 16 Jahren zum ersten Mal das Nationaltrikot über - bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF). „Ich habe gute Erinnerungen. Ich habe damals eine Bronzemedaille [200 m] gewonnen und es war ziemlich heiß. 40 Grad auf der Bahn, das war schon heftig.“

Inzwischen ist aus Lara Hoffmann als Olympia-Teilnehmerin und Deutsche Hallenmeisterin über 400 Meter eine gestandene Athletin geworden. „Dass ich dieses Jahr wieder nach Belgrad fahren darf, ist für mich ein großes Geschenk. Für mich schließt sich ein wunderschöner Kreis.“

Starker Auftritt in Leipzig

Diesen Kreis konnte die Athletin des LT DSHS Köln am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig vollenden. Dort steigerte sie nicht nur ihre Saisonbestzeit von 53,70 Sekunden, sondern auch ihre persönliche Hallenbestzeit von bisher 53,41 Sekunden deutlich.

Im Vorlauf war Lara Hoffmann nach 53,31 Sekunden im Ziel. Im Finale knackte sie dann in 52,90 Sekunden die Hallen-EM-Norm (53,15 sec). Es lief wie am Schnürchen. Damit belehrte sie auch die Zweifler eines Besseren: „Alle haben gesagt: Die Norm ist ja noch ein Stück weg. Aber ich habe gewusst: In Leipzig kann ich immer gut laufen. Darauf konnte ich mich wieder verlassen.“

Die Studentin überzeugte auf der blauen Bahn der Arena Leipzig auch mit ihrer Renneinteilung: „Es war nahezu ein perfektes Rennen. Ich bin direkt nach vorne gegangen und konnte frei laufen. Das war das Rezept.“

Wertvolle Goldmedaille

Außerdem stellte sie zu ihrer Leistung, mit der sie sogar bis auf drei Hundertstel an ihre Freiluft-Bestleistung herankam, fest: „Ich habe mich um mehrere Zehntel verbessert und es ist die erste Einzelnorm für mich. Das macht die Goldmedaille für mich noch einmal wertvoller.“

Ein Grund dafür, dass es bei Lara Hoffmann so gut läuft, findet sich in der Vorbereitung auf die Hallensaison: „Das Training war gut, ich bin ohne Verletzungen durch den Winter gekommen. In den vergangenen Jahren hatte ich ja häufiger Probleme.“

Staffelstart in Belgrad als Zugabe

Sie trotzte damit auch der Uni als „erschwerendem Faktor“. Sie steckt jetzt im Master-Studiengang und ist deshalb mehr gefordert, als es noch im vergangenen Olympiajahr der Fall war: „Das macht sich schon bemerkbar in der Leistungsfähigkeit. Ich war häufiger müde im Training.“

Vom Kurs nach Belgrad war sie aber nicht abzubringen. Neben der Einzelnominierung hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) auch der Frauenstaffel das Vertrauen ausgesprochen. Lara Hoffmann steht also in der riesigen Kombank-Arena gleich mehrmals auf der Bahn und kommt noch in den Genuss einer Zugabe: „Das ist meine erste 4x400 Meter Staffel in der Halle. Das habe ich noch nie gemacht und das wird toll, das mal auszuprobieren.“

Video:

<link video:15848>Lara Hoffmann läuft sensationell zur Hallen-EM-Norm

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024