Fusionieren Nordrhein und Westfalen?
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen und der Landesverband in Nordrhein kooperieren bereits in vielen Bereichen. Doch wird es in Zukunft einen Zusammenschluss zwischen beiden Verbänden geben?
Auf einer gemeinsamen Sitzung des Fußball- und Leichtathletik-Verbandesund des LV Nordrhein im SportCentrum Kamen-Kaiserau wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, ergebnisoffen Chancen und Risiken einer „Ehe“ zu prüfen.„Wir haben damit den Beschluss unserer Tagung der Kreis-Leichtathletik-Vorsitzenden umgesetzt“, erläuterte der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses Peter Westermann, der zusammen mit dem FLVW-Vize-Präsidenten Leichtathletik, Hans Schulz, die jüngste Sitzung im SportCentrum Kamen-Kaiserau leitete. „Ein ähnlicher Beschluss liegt auch bei uns vor“, ergänzte der Vize-Präsident des LV Nordrhein, Dr. Peter Wastl.
Bereits viele Kooperationen
Kooperationen zwischen beiden Verbänden gibt es schon auf den Gebieten der Leistungssportförderung, des Breitensports, des Schulsports, des Lehrwesens und der Verwaltungsebene.
Einen engen Schulterschluss zwischen den beiden Verbänden vollzieht sich auch schon seit Jahren auf der Meisterschaftsebene. Allerdings zeigen sich die Vertreter des FLVW und des LVN mit der Entwicklung der Teilnehmerzahlen nicht mehr zufrieden. Anders sieht es in der Straßenlaufszene aus, die weiterhin boomt.
Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Peter Wastl erstellt zurzeit einen Fragebogen, der an Aktive, Trainer, Kampfrichter, Ehemalige und Lehrer verteilt werden soll, um herauszufinden, wie man den Negativ-Trend bei den Stadion-Wettbewerben stoppen kann.
NRW-Strategie im Jugendbereich
Anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid trafen sich die Jugend-Vertreter beider Verbände zu einer Sitzung, um eine gemeinsame NRW-Strategie zu entwickeln, die unter anderem eine Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen vorsieht.
Kooperationsmöglichkeiten gibt es genug. Dr. Peter Wastl stellte in diesem Zusammenhang das „Blended-Learning“ vor. Bei dieser Lernform werden Präsenz-Veranstaltungen und E- Learning miteinander kombiniert.
Beim E-Learning erhalten die Teilnehmer Aufgaben, die sie zuhause am Rechner bearbeiten. Dort können sie auch ihre Portfolios erstellen, die die Ausbilder und Referenten dann überprüfen. Dieser Austausch geht mehrfach hin und her.
Konzept angeboten
Dr. Peter Wastl betonte, dass diese Lernform den großen Vorteil hat, dass die Teilnehmer nicht so oft anreisen müssen und somit Zeit und Kosten sparen können.
Die Initiative für das geplante Projekt geht vom LV Nordrhein aus. „Wir haben zufällig erfahren“, so Dr. Peter Wastl, „dass sich die Tischtennis-Spieler bei ihrer B-Trainer-Ausbildung bereits dieser Lern- und Übungsform bedienen. Wir sind dadurch zu der Firma `Ghostthinker` gekommen, die ihr vorhandenes Konzept gerne auch den Leichtathleten anbieten möchte.“
Anfang kommenden Jahres möchte der LV Nordrhein mit einem Pilotprojekt, an dem auch Interessenten aus dem FLVW und anderen Landesverbänden teilnehmen können, anbieten. 2014 soll dann das E-Learning mit in den Aus- und Fortbildungskatalog beider Verbände aufgenommen werden, wobei sich für die Präsenzphasen das SportCentrum Kamen-Kaiserau anbietet.
Die Vertreter des FLVW und des LVN trafen sich im SportCentrum Kamen-Kaiserau (Foto: Middel)