Gabriela Szabo ausgebrannt – Olympiapläne ad acta
Vor einer Woche gab die rumänische Olympiasiegerin Gabriela Szabo beim Hallen-Meeting in Birmingham über 3.000 Meter auf. Ein Weilchen war sie als Schatten ihrer selbst verzweifelt der Spitze hinterher gelaufen, dann hatte sie genug. Dieses Rennen versetzte ihr offenbar erst einmal den Rest, denn nun gab sie bekannt, dass sie in diesem Jahr überhaupt keine Wettkämpfe mehr bestreiten will. Damit fällt auch die Titelverteidigung bei den Olympischen Spielen in Athen ins Wasser.

Gabriela Szabo wurde aus der (Lauf)Bahn geworfen (Foto: Kiefner)
Mit dramatischen Worten erläuterte die 28-jährige diese Entscheidung: "Ich habe mich schon nach der WM im letzten Jahr in Paris ausgebrannt und übertrainiert gefühlt. Deshalb pausierte ich danach zweieinhalb Monate. Jetzt merkte ich aber, dass ich eine noch längere Auszeit brauche. Das bedeutet, dass ich bei den Olympischen Spielen nicht starten werde, aber hoffe, später wieder in die Weltspitze zurückkehren zu können."In Rumänien hatte bereits der Ausstieg der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. So musste sich der Trainer und Ehemann Zsolt Gyongyossy, aus dem Höhentrainingslager in New Mexico (USA) kommend, eine falsche Vorbereitung auf das Rennen vorwerfen lassen.
Rücktritt?
Der rumänische Verband, der jetzt zunächst sein großes Aushängeschild verloren hat, hoffte, dass Gabriela Szabo, die sich in Bukarest in diesen Tagen medizinischen Tests unterzieht, Anfang März bei der Hallen-WM in Budapest das Nationaltrikot überstreifen würde.
Ob die kleingewachsene Läuferin, die Ende der Neunziger Jahre ihre größten Erfolge feierte, noch einmal ein Comeback versuchen und schaffen wird, ist zunächst offen. Auch ein endgültiger Rücktritt steht im Raum. Aber Zsolt Gyongyossy erklärt: "Für einen Siegertyp wie sie ist es schwer, über so etwas nachzudenken."