Gala in Regensburg ist "rappelzappelvoll"
Wenn die Leichtathleten zu ihrer Gala nach Regensburg kommen, dann erwartet sie eine ganz spezielle Veranstaltung. Auch diesmal wieder: Von 9.30 bis nach 22 Uhr reicht am Samstag (6. Juni) der Zeitplan. Mehr als 1.000 Starter, darunter auch einige Olympia-Teilnehmer, werden erwartet. Macher Kurt Ring drückt das so aus: "Wir sind rappelzappelvoll. Wir mussten sogar Athleten abweisen." Nichts geht mehr!

Trotzdem können sich die Felder nicht nur, was die Masse betrifft, sehen lassen. Auch die Klasse stimmt aus deutscher Sicht in vielen Disziplinen. Dafür steht unter anderem die Verpflichtung der WM- und EM-Zweiten Martina Strutz. Die Neubrandenburger Stabhochspringerin, die zum Saisonauftakt bereits mit Höhen von 4,50 und 4,60 Metern überzeugte, könnte am Wochenende für eine der besten Leistungen sorgen.
Auch in anderen technischen Wettbewerben wie dem Weitsprung mit der Münsteranerin Lena Malkus und der Regensburgerin Michelle Weitzel scheint einiges möglich. Im Hochsprung werden mit Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) und Matthias Haverney (Dresdner SC) ähnlich bekannte Namen erwartet.
Deutsche Sprintspitze vertreten
Im Mittelpunkt stehen im Regensburger Uni-Stadion aber eindeutig die Rennen auf der Bahn und die Jagd nach so mancher WM-Norm. Außerdem geht es in der ein oder anderen Disziplin auch um die Startplätze bei der Team-EM in Gateshead (Großbritannien; 22./23. Juni).
Unter diesen Vorzeichen werden sich die schnellsten deutschen Sprinter mit Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) und Martin Keller (LAZ Leipzig) ebenso gegenüberstehen wie die Viertelmeiler um den Deutschen Meister Eric Krüger (SC Magdeburg). Bei den Frauen ist die aufstrebende Tatjana Pinto (LG Ratio Münster), die bereits die WM-Norm erfüllt hat, über 100 Meter angekündigt.
Die Liste der Lokalmatadoren wird von der Olympia-Halbfinalistin Corinna Harrer angeführt. Die Hallen-EM-Zweite will sich nach überstandener Salmonellenvergiftung das Heimspiel nicht nehmen lassen und über 800 Meter antreten. Der ursprünglich geplante Angriff auf die zwei Minuten ist aber wegen dem jüngsten Trainingsausfall kein großes Thema mehr.
Silvio Schirrmeister mit guten Erinnerungen
Spannend könnte es auf dieser Strecke auch bei den Männern werden. Dort sucht der Deutsche Meister Sören Ludolph (LG Braunschweig) noch seine Form und wird in Regensburg unter anderen vom Erfurter Sebastian Keiner gefordert.
Die Hürdensprints bieten mit den Leipzigern Alexander John, Erik Balnuweit und Cindy Roleder drei Olympiastarter auf, die mit der Regensburger Bahn bestens vertraut sind. Das gilt auf den 400 Meter Hürden auch für Silvio Schirrmeister. Der Chemnitzer lief dort im letzten Jahr seine Bestzeit von 49,21 Sekunden und muss sich nun dem Deutschen Meister Georg Fleischhauer (Dresdner SC) erwehren.
Internationale Konkurrenz
"In vielen Disziplinen haben wir für die deutsche Spitze eine internationale Konkurrenz", stellt Kurt Ring auch heraus, dass insgesamt 18 Nationen vertreten sein werden. Die prominentesten Namen sind im Sprint Johan Wissman (Schweden) und Jodie Williams (Großbritannien) sowie das belgische Hürden-Ass Eline Berings.
Auch ein Blick auf den Nachwuchs wird sich am Samstag lohnen. Einige U20-Hoffnungen wie die Hürdensprinterinnen Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) und Alexandra Burghardt (LG Stadtwerke München) können auf dem Weg zu deren Europameisterschaft in Rieti (Italien) die Visitenkarte abgeben. Das große Sprinttalent Gina Lückenkemper (LAZ Soest) führt die Liste der gemeldeten U18-Sternchen an.
Die Regensburger Leichtathletik-Gala wird auch in diesem Jahr wieder im Internet über einen Live-Stream zu verfolgen sein. Der Beginn der Übertragung ist um 15.45 Uhr mit den Hauptwettbewerben geplant.