Galaauftritte durch Kühnert und Krauel
Von Kaiserwetter keine Spur, bei der weltweit größten Juniorenveranstaltung, der ReiseBank DLV-Juniorengala in Mannheim. Aber kaiserlich war der Auftritt der jungen Stabhochspringerinnen, allen voran der von Floé Kühnert, die mit 4,41 m ihre eigene persönliche Bestleistung förmlich pulverisierte.
Trotz Regen zum neuen Meetingrekord (Foto: Gantenberg)
In einem hochklassigen Wettbewerb ließen sich Höhenjägerinnen auch nicht durch einen zwischenzeitlichen Platzregen von ihrer Linie abbringen. Mutig sprinteten sie auf der feuchten Anlaufspur zum Anlaufkissen und nahmen eine Höhe nach der anderen. Silke Spiegelburg, die sich im Anlauf stark verbessert hat und jetzt härtere Stäbe benutzt, konnte ihre Steigerung auf 4,20 m kaum fassen. „Aus dem Training wusste ich, dass ich mich steigern konnte, aber gleich um siebzehn Zentimeter“, war sie völlig überwältigt. Zwischenzeitlich half sie Floé Kühnert mit einigen Stäben aus. Die Leverkusenerin wirkte nach übersprungenen 4,25 m gelöster und legte dann 4,41 m auf. Nach ihrer Bindehautentzündung aus dem letzten Jahr hatte sie, wie sie selbst zugibt, bei 4,20 m eine innere Blockade. Jetzt platzte endlich der Knoten. Im ersten Versuch nahm sie gleich die 4,41 m und hatte damit auch die EM-Norm um einen Zentimeter übertroffen. Theoretisch ist sie somit für München und Jamaika qualifiziert. An einem neuen deutschen Juniorenrekord auf 4,46 m scheiterte sie dreimal. „Das ist eine totale Überraschung für mich, mit 4,30 m hatte ich insgeheim gerechnet, aber nicht mit dieser Höhe“, strahlte die Überfliegerin und vergaß nicht ihrer jüngeren Schwester Kim Kühnert zu gratulieren, die sich anschickt, mit 3,70 m bald in ihre Fußstapfen zu treten.Sophie Krauel springt nach Jamaika
Für das andere Highlight an diesem schwülwarmen Tag, sorgten die Weitspringerinnen, die wie im letzten Jahr wieder im Regen springen mussten. Sophie Krauel, die im Winter schon mit ihren weiten Sätzen für Aufsehen gesorgt hatte, sprang im zweiten Versuch auf 6,39 m und bestätigte damit zum zweitenmal den Richtwert von 6,20 m für die Junioren-Weltmeisterschaft. In Vorbereitung auf die Freiluftsaison hatte sie eine Kieferhöhlenentzündung zurück geworfen. Vor einer Woche sprang sie dann sensationell 6,42 m. „Ich glaube ich kann meine Schnelligkeit sehr gut in Weite umsetzten“, erklärt sie strahlend. Bei trockenen Bedingungen hält sie sogar eine weitere Steigerung für möglich. Zweite wurde, mit sehr guten 6,26 m, ihre Vereinskollegin Kathrin Geißler, die sich somit ebenso für Jamaika empfehlen konnte.
Gute Leistungen über 1500 m
Weitere hervorragende Leistungen gab es über 1500 m. Die Rostockerin Katharina Splinter nutzte die Tempoarbeit von Ulrike Maisch zu einer neuen Bestzeit. Im Ziel stoppte die Uhr bei 4:17,76 Minuten. Nicht weniger kämpferisch zeigte sich der Cottbusser Toni Mohr. In 3:45,57 Minuten blieb er wie ebenso wie Katharina Splinter unter der Norm für Jamaika.
Bei den Kurzhürdenläufen gingen die Siege an die vermeintlichen Favoriten. Tina Klein gewann die 100 m in 13,53 Sekunden. Der Potsdamer André Streese siegte über die Männerhürden in 14,22 Sekunden und profitierte dabei vom Pech des Tübingers Peter Rapp, der an einer Hürde strauchelte. Bei der zweiten Serie am morgigen Sonntag haben beide noch einmal die Möglichkeit, sich zu bewähren.
Den 400 m-Einlagelauf der Männer entschied der Wattenscheider Bastian Swillims in 46,41 Sekunden für sich. Zweiter wurde Florian Seitz (47,01 s) vor Jörg Krick (47,15 s).