Geheimnis um Staffel-Aufstellungen
Bei der EM in Helsinki (Finnland) geht es an diesem Wochenende auch für die Sprintstaffeln um Gold, Silber und Bronze. Idriss Gonschinska, Cheftrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Track, erwartet spannende Entscheidungen - auch wegen der ungewöhnlichen Bahn. Bei der DLV-Pressekonferenz am Samstag sagte er, dass die endgültige Aufstellung erst kurz vor den Vorläufen feststehen wird. Es gibt aber schon Pläne
Bei den Männern soll der Deutsche Meister über 100 Meter, Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) anlaufen. Danach sollen die erfahrenen Tobias Unger (VfB Stuttgart), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz) die deutsche 4x100 Meter Staffel ins Finale führen. Wenn auf dem Aufwärmplatz nichts schief geht, wird die Staffel in dieser Aufstellung an den Start gehen. Nominiert worden war auch noch Julian Reus (TV Wattenscheid 01).Bei den Frauen wird wohl Leena Günther (LT DSHS Köln) in den Startblock gehen, dann gehören voraussichtlich noch die 100-Meter-Finalistinnen Anne Cibis (MTG Mannheim), Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) und Verena Sailer (ebenfalls MTG Mannheim) zum Quartett. Bereit steht aber auch die Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo. Bis zum letzten Moment könnte die Aufstellung noch geändert werden.
Kurvenradius sorgt für besondere Spannung
Beide Staffel haben etwas gut zu machen: Bei der WM in Daegu (Südkorea) war das Staffelholz im Vorlauf nicht im Ziel angekommen. Den Frauen passierte dieses Missgeschick auch bei der EM 2010 in Barcelona (Spanien), als die Männer Bronze holten.
Die ungewöhnlich abknickenden Kurven in Helsinki werden die Sprintstaffeln diesmal besonders spannend machen. "Es wird schwierig sein, sicherzustellen, dass alle Wechsel funktionieren und niemand die Linie berührt", erklärte Idriss Gonschinska. "Es wird Überraschungen geben. Es wird darum gehen, die erste Runde zu überstehen und dann mit einem guten Los auf einer der äußeren Bahnen seine Chance zu suchen."
Noch mehr Medaillen für die Läufer?
Der Aufschwung im Laufbereich könnte sich nach Silber durch Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) über 5.000 Meter in weiteren Medaillen niederschlagen. "Wir haben über 3.000 Meter Hindernis drei Athletinnen im Finale. Das bietet taktische Optionen", meinte der DLV-Cheftrainer Track.
Die jungen deutschen Mittelstrecklerinnen sind über 1.500 Meter in den Vordergrund gelaufen und wollen am Samstag ins Finale laufen, genauso wie Vize-Europameister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Florian Orth (LG Teilis Finanz Regensburg) bei den Männern.
Die Medaillenchancen hängen in den ausstehenden Laufwettbewerben aus der Sicht von Idriss Gonschinska von den Rennverläufen ab. "Es werden taktische Rennen sein, die man kaum mit den Vorleistungen vergleichen kann. Der Instinkt und die Erfahrung werden entscheidend sein, ob man die Chance wahrnimmt."
Mehr zur EM in Helsinki:
News | Ergebnisse | Twitter | TV-Termine | DLV-Nominierung | DLV Lounge
Zeitplan (pdf) | DLV-Teambroschüre (pdf) | EM/Olympia-Buch