Gelungene Cross-Generalprobe in Diekirch
Die Generalprobe in Diekirch, einem kleinen Ort in Luxemburg, ist ihm vortrefflich gelungen! "Die Form ist okay", erzählte Alexander Lubina froh gelaunt nach dem IAAF-Cross, wo er als bester Deutscher bei starker Konkurrenz den siebten Platz über 10.200 M
Foto: Kiefner
Die Generalprobe in Diekirch, einem kleinen Ort in Luxemburg, ist ihm vortrefflich gelungen! "Die Form ist okay", erzählte Alexander Lubina froh gelaunt nach dem IAAF-Cross, wo er als bester Deutscher bei starker Konkurrenz den siebten Platz über 10.200 Meter belegte, "die DM kann kommen." Zwei Wochen bleiben ihm noch bis zu den Deutschen Meisterschaften in Regensburg. "Dort laufe ich die Langstrecke." Aber bei den Männern, wohlgemerkt, denn in den beiden letzten Jahren zählte der Wattenscheider noch zur Juniorenklasse, wo er zunächst im Dezember 2000 in Wetter und dann auch im März 2001 auch in Regensburg zwei Mal in Folge den Titel gewann.Der Kurs in Bayern ist hart. Knüppelhart. "Ähnlich wie in Diekirch", meinte Alexander Lubina, "deshalb hab' ich das als guten Test gesehen." Schlammig war das Geläuf, tief der Boden. Hamid El-Mouaziz, ein Marokkaner, ließ in der Endphase sogar den favorisierten Portugiesen Paulo Guerra, immerhin viermaliger Europameister im unwegsamen Gelände, hinter sich und siegte in 30:51,6 Minuten vor Guerra (30:54,4 min) und dem Kenianer Philip Maniym (30:58,9 min). "Bei dieser Besetzung und bei diesen Verhältnissen hat Alex eine Klasse-Leistung geboten", lobte ihn Tono Kirschbaum, sein Trainer beim TV Wattenscheid 01, "am Anfang hat resolut die Initiative." Keck und frech führte der 10.000-Meter-Spezialist (Bestzeit: 28:42,06 min) das Feld an. "Das Tempo vorn an der Spitze war auch bescheiden", wollte er seine Führungsarbeit nicht überbewerten, "ich bin auch ein gleichmäßiges Rennen gelaufen." Seine Zeiten auf den sieben Runden variierten lediglich um drei Sekunden. "Wobei die Schlussrunde sogar die Schnellste war", wie Kirschbaum zufrieden feststellte, "und das ist ein gutes Zeichen." Als Gesamtsiebter absolvierte der 22-jährige Lubina die 10.200 Meter in 31:28 Minuten und kassierte für seine couragierte Vorstellung ein Preisgeld von 300 Euro.
In den nächsten Tagen will er sein Pensum noch einmal steigern. "In der vergangenen Woche habe ich knapp 110 Kilometer zurückgelegt. Das ist wenig", zog Alexander Lubina, Student der Betriebswirtschaft, kurz Bilanz, "den Umfang werde ich erhöhen und zwei, drei schnelle Einheiten einschieben." Am Wochenende begibt er sich dann nach Leipzig zur Leistungsdiagnostik, wo die Wattenscheider medizinisch genau durchgecheckt werden.
Carsten Schütz, sein Vereinskollege und Trainingspartner, ist auch dabei. In Diekirch war er gefrustet. "In der zweiten Runde, in einer scharfen Kurve, habe ich mich lang gelegt", erinnerte er sich nur ungern an seinen Sturz, "danach war der Lauf für mich gegessen." Die anderen rannten ihm auf und davon, "Schützi", so sein Spitzname, trabte lustlos hinterher und wurde weit abgeschlagen 22. in 33:15,8 Minuten. Drei Ränge vor ihm landete der Leverkusener Carlo Schuff (33:02,3 min), der noch mit 75 Euro belohnt wurde.
Carsten Schütz will sich in Regensburg rehabilitieren
In Regensburg will sich Carsten Schütz rehabilitieren. "Da greife ich wieder an", erklärte der deutsche Vizemeister im 10-Kilometer-Straßenlauf, "das ist sicher." Ob sie auch eine schlagkräftige Mannschaft stellen werden, steht allerdings noch in den Sternen. "Möglicherweise startet Jan Fitschen auf der Langstrecke", schaute Lubina voraus, "er ist für sowohl für die kurze als auch für die lange Strecke gemeldet." Tono Kirschbaum muss improvisieren, weil die drei anderen Kandidaten, Mark Ostendarp, der Hindernisläufer, sowie die beiden Marathon-Spezialisten Michael Fietz und Sebastian Bürklein, bereits im Trainingslager in Spanien weilen.
Susanne Ritter Fünfte bei den Frauen
Susanne Ritter, die deutsche Vizemeisterin im Cross, hat in Diekirch eindrucksvoll bewiesen, dass sie in zwei Wochen erneut zum engen Kreis der Favoritinnen zählen wird. In einem flotten Rennen über 4800 Meter, das die Marokkanerin Meryem Boucetta in 16:03,6 Minuten vor der Polin Justyna Bak (16,18,3 min), Weltrekordlerin über 3000 Meter Hindernis (9:25,31 min in Nizza 2001), und der Rumänin Simona Staicu (16:23,6 min) gewann, schob sich die Bonnerin als Fünfte (16:39,9 min) noch mitten in die Preisränge. 300 Euro erhielt sie als Prämie. Melanie Klein-Arndt aus Neuss, Zehnte in 17:10,0 Minuten, und Katrin Knoke aus Wattenscheid, 18. In 18:15,2 Minuten, bekamen noch 120 bzw. 50 Euro ausgezahlt bei dieser Traditionsveranstaltung, die zum 32. Mal ausgetragen wurde und gerade hier zu Lande sehr beliebt ist.
In der Vergangenheit haben sich hier schon einige deutsche Teilnehmer in die Siegerliste eingetragen. 1988 hatte der Marathon-Mann Herbert Steffny die Nase vorn, 1989 machte es ihm Martin Grüning nach. 1990 triumphierte Uta Pippig, die noch immer den deutschen Marathonrekord (2:21:45 h in Boston 1994) hält, 1999 und 2000 folgte das Double von Irina Mikitenko. Diekirch, an der Sauer gelegen, war und ist für die DLV-Asse stets ein lohnenswertes Ziel.
Ulrich Hörnemann
IAAF-Crosslauf in Diekirch (24.02.02)
Männer, 10.200 m:
1. Hamid El-Mouaziz MAR 30:51,6
2. Paulo Guerra POR 30:54,4
3. Philip Maniym KEN 30:58.05
4. Jean-Berchem N'Dayisenga BUR 31:14,1
5. Paul Chemase KEN 31:33,3
6. Mustapha Mohamed SWE 31:34,2
7. Alexander Lubina D 31:39,2
8. Said Belhout ALG 31:42,4
9. Daniel-André Sipe TAN 31:50,0
10. Vital Gahungu BUR 31:51,3
Frauen, 4.800 m:
1. Meryem Boucetta MAR 16:03,6
2. Justyna Bak POL 16:18,3
3. Simona Staicu UNG 16:23,6
4. Tatjana Tchoulakh RUS 16:35,2
5. Susanne Ritter D 16:39,9
6. Bouchra Ben Thami MAR 16:44,3
7. Hanan Farhoun MAR 16:48,1
8. Cristina Iloc-Casandra ROM 16:48,7
9. Farida Fates FRA 17:00,8
10. Melanie Klein-Arndt D 17:10,0