| Marathon Chemnitz

Gelungener Formtest für deutsche EM-Starter

Philipp Pflieger, Julian Flügel und Franziska Reng haben am Sonntag im Rahmen des Chemnitz Marathons einen letzten Formtest vor den Europameisterschaften in Amsterdam absolviert. In einem starken Führungsfeld überzeugten sie eine Woche vor ihrem Halbmarathon-Start mit guten Leistungen auf der halben Distanz. Den Viertelmarathon gewinnen konnte Mitku Seboka.
Jane Sichting

Gleich drei deutsche EM-Teilnehmer nutzten am Sonntag beim 9. Chemnitz Marathon die Chance, einen letzten Formtest zu absolvieren. Neben Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), welcher sich sowohl für die Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) im Halbmarathon als auch für den Olympia-Marathon in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) qualifiziert hat, gingen auch Julian Flügel (Asics Team Memmert) und Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) an den Start.

Leistungsstarke Konkurrenz hatten die Top Drei in Sieger Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth; 32:04 min), Steffen Uliczka (TSV Kronshagen/Kieler TB; 32:06 min) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock). Steffen Uliczka nutzte das Rennen als Standortbestimmung und war sichtlich zufrieden: „Ich bin wieder gesund und frisch. Es war super, mit den Jungs zu laufen. Klar wünscht man sich, dass man sich absetzen kann, aber auf den letzten Metern kam Mitku dann noch aus der Außenkurve und konnte an mir vorbeiziehen.“

Fokus von Philipp Pflieger liegt klar auf Rio

Für den Drittplatzierten Philipp Pflieger (32:09 min) war der Viertelmarathon sein erster Wettkampf-Start seit dem Berlin Marathon im April. Nach längeren Knieproblemen lief er in Chemnitz aus der Marathonvorbereitung heraus mit und sammelte noch einmal Wettkampf-Lust und etwas Routine. „Der Lauf war in den Trainingsplan integriert und stand als Abschlusseinheit einer sehr belastungsintensiven Trainingswoche. Die Beine waren also etwas schwer.“ Auch in Hinblick auf die EM in Amsterdam sieht er sich selbst nicht in der Form für eine Halbmarathon-Topzeit. Dennoch werde er im Trikot der Nationalmannschaft alles geben und motiviert an den Start gehen.

„Die Priorität liegt natürlich auf dem Marathon in Rio. Vor acht Tagen bin ich erst aus dem Trainingslager in St. Moritz zurück. Und dort geht es auch direkt nach der EM für 15 Tagen wieder hin. Ich will das Höhentraining nutzen. In Vorbereitung auf Rio komme ich aber danach auch noch einmal für zweieinhalb Wochen zurück um mich an die sommerlichen Bedingungen zu gewöhnen. Die Schwüle in Rio wird eine extreme Herausforderung und maximal unangenehm“, erklärt der Regensburger.

Abschrecken lassen wird sich Philipp Pflieger jedoch nicht. „Es ist ein Meisterschaftsrennen und da zählt vor allem die Taktik. Ich werde aufgrund der klimatischen Bedingungen einen eher konservativen Marathon laufen. Das heißt langsam angehen und Körner für den Schluss sparen. Ich denke, wer sich von der Stimmung zu früh antreiben lässt, wird hinten heraus nicht mehr genug Kraft haben.“

Franziska Reng zufrieden nach Amsterdam

Für seine Vereinskollegin Franziska Reng war der Viertelmarathon ein schöner Test, mit dem sie sich zufrieden zeigte. In 36:08 Minuten stellte sie einen neuen Streckenrekord auf und gewann deutlich vor der Zweitplatzierten Theresa Lützendorf (PD Chemnitz).

„Die ersten fünf Kilometer waren wir echt sehr flott unterwegs. In Hinblick auf Amsterdam habe ich dann das Tempo raus genommen. Und dafür, dass wir uns kurz vor dem Ziel noch verlaufen haben und auf die Straßenbahn warten mussten, ist die Zeit echt super.“

In Amsterdam hofft die 20-Jährige als jüngste Starterin im Feld des Halbmarathons ein bisschen ihren Babybonus nutzen zu können. „Ich lasse alles auf mich zukommen und halte mich einfach an die erfahrenen Athleten. Da es ein Meisterschaftsrennen ist, ziele ich auch nicht auf eine Bestzeit ab.“ Nach den Europameisterschaften gönnt sich Franziska Reng einen langen Urlaub, bevor es dann in die Vorbereitung für den Winter geht.

André Pollmächer läuft Abschiedsrennen

Für den langjährigen Top-Läufer André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) war der Viertelmarathon in Chemnitz das letzte Rennen seiner Karriere. Auf den Straßen seiner ehemaligen Heimat lief er ein lockeres Rennen, genoss noch einmal die Stimmung und landete in 37:01 Minuten auf dem neunten Platz.

Künftig will der 33-Jährige, der 2014 EM-Achter im Marathon wurde und 2009 bester Deutscher im WM-Marathon von Berlin war, vor allem in der Rolle des Trainers agieren. Professionelle Rennen wird er nicht mehr bestreiten, kann sich einen Einsatz als Pacemaker bei den Frauen jedoch gut vorstellen.

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