Gelungener Saisoneinstieg für Thomas Blaschek
Beim Meeting "Anhalt 2007" in Dessau sprintete Thomas Blaschek am Freitagabend in 13,33 Sekunden über die 110 Meter Hürden einem aussichtsreichen Sommer entgegen. "Die Zeit ist schon extrem geil", meinte er dann auch im Anschluss. Der Leipziger startete so schnell wie nie in die neue Saison und verfehlte seine persönliche Bestleistung aus dem Jahr 2005 lediglich um zwei Hundertstel.

Erfolgreicher Einstieg für Thomas Blaschek in Dessau (Foto: Chai)
Die Freude über den gelungenen Auftakt war Thomas Blaschek anzusehen. Das Bangen, ob sich das harte Training im Winter und Frühjahr mit den wochenlangen Auslandsaufenthalten in Malaysia sowie Portugal gelohnt hatte, beantwortete sich der Vize-Europameister schließlich selbst. "Vor dem Rennen war ich extrem nervös und unsicher, wie ich nach der Wettkampfpause drauf bin." Seine "Angst zu scheitern" war unbegründet. Schnell kam das "Wettkampf-Feeling" zurück und die lange nicht mehr so nah gespürte Konkurrenz auf den Bahnen rechts und links neben ihm, trug zum benötigten Anstieg des Adrenalinspiegels bei.
Bewährte Taktik im Winter
Ebenfalls aufzugehen scheint die gewählte Taktik unterm Hallendach. Trotz Qualifikation hatte er im März auf eine Teilnahme bei der Hallen-EM verzichtet, um den Trainingsrückstand, bedingt durch eine Ausbildung bei der Bundeswehr, aufzuholen. Der Sommer hatte Vorrang. Die jetzige physische Verfassung gibt ihm recht.
So lief Thomas Blaschek in Dessau bereits im Vorlauf in 13,58 Sekunden nahe an den vom DLV geforderten Nominierungs-Richtwert für die Weltmeisterschaften in Osaka (Japan) heran (13,55 sec) und hätte mit dieser Zeit schon fast sein Tagesziel erreicht: "Ich hatte mir die WM-Norm vorgenommen, dass es dann so schnell wurde, freut mich aber umso mehr."
Kurz vor dem Start gab es noch einen Moment der Unsicherheit in Bezug auf die wechselnden Winde in Dessau. "Der Knackpunkt für einen zügigen Lauf lag für mich darin, mich auf den Wind einzustellen." Und dieser spielte mit, indem er die Hürdenläufer mit 1,8 Meter pro Sekunde unterstützte.
Zeit zum Träumen
Neben der Freude über die Klassezeit sowie der Gewissheit, "alles richtig gemacht zu haben", zwingt sie Thomas Blaschek aber auch zum Nachdenken über seine Ziele im WM-Jahr. "Mit dieser Zeit am Saisonanfang kann man natürlich träumen, aber meine Vorgabe steht schon länger fest, ich will in Osaka ins Finale laufen." Zusätzlich wird nun der Druck für die kommenden Starts erhöht. Fehlende Frische und Wettkampfhärte lassen aber noch einiges erwarten, ist sich der Leipziger sicher. Jetzt heißt es, sich Stück um Stück zu steigern und nach einigen kleineren Meetings auch bei der Golden League zu glänzen.
Ob es bereits am Sonntag beim Meeting in Zeulenroda oder erst in Kassel am nächsten Mittwoch (6. Juni) weiter geht, will Thomas Blaschek spontan entscheiden. "Mal sehen, wie ich mich nach meinem ersten Rennen fühle und die Nacht überstanden habe." Aber mit positiven Träumen lässt es sich ja bekanntlich gut schlafen. Sie zu realisieren ist allerdings noch viel schöner.