Georg Fleischhauer - „War ein voller Erfolg!"
Der Dresdner Georg Fleischhauer hat sich am Samstag in der ZDF-Fernsehshow „Wetten dass…?“ einem ganz besonderen Gegner gestellt: Über 400 Meter Hürden trat er gegen den Trial-Biker Tom Öhler (Österreich) an. Warum der Auftritt für ihn trotz der Niederlage ein voller Erfolg war und wie er die Show hinter den Kulissen erlebt hat, berichtet Georg Fleischhauer im Interview.
Herr Fleischhauer, Sie standen am Samstag neben einem Konkurrenten auf dem Fahrrad an der Startlinie. Wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Duell?Georg Fleischhauer:
Ich habe erst eine allgemeine Anfrage erhalten, ob ich Interesse habe mitzumachen. Als die Rahmenbedingungen standen, habe ich ein Video zugeschickt bekommen, in dem ich mir schon mal anschauen konnte, wie Tom das macht. Wir haben noch wegen der Hürden diskutiert, weil Tom spezielle Hürden hat, bei denen vorne das Brett einfach abfällt. Ich wurde gefragt, ob ich die auch nehmen will, wegen der Chancengleichheit. Aber ich bin ja meine Hürden gewöhnt, mit den anderen wäre die Verletzungsgefahr höher gewesen. Also hat letztendlich jeder seine Hürden genommen.
Haben Sie jemals zuvor Anfang November ein 400-Meter-Hürden-Rennen bestritten?
Georg Fleischhauer:
Nein, das war eine Premiere! Ich glaube, ich habe zu dem Zeitpunkt noch nie irgendeinen Wettkampf gemacht! Bei den Temperaturen zu laufen war schon ziemlich schwierig. Wir hatten auch eine recht lange Wartezeit. Da ist es relativ gefährlich, Höchstleistungen abzuverlangen. Aber am Ende ist ja alles gut gegangen.
Sie befinden sich eigentlich im Aufbautraining für die kommende Saison. Haben Sie sich auf dieses Rennen noch einmal speziell vorbereitet?
Georg Fleischhauer:
Ja, das musste ich machen, sonst wäre es auf keinen Fall so gut gegangen! Ich habe drei oder vier Einheiten direkt an der Hürde absolviert, mit Spikes.
Wie verliefen die Proben für die Wette?
Georg Fleischhauer:
Donnerstag hatten wir eine erste leichte Probe zum Kennenlernen. Für Freitag war eigentlich geplant, dass ich einmal bis zur Hälfte laufe. Aber wie das dann immer so ist: Dann wollen sie noch das und das... Letztendlich bin ich dreimal 400 Meter gelaufen. Einmal langsam neben den Hürden her, einmal über flachere Hürden, und bei der Generalprobe sollte ich eigentlich alles geben. Da habe ich aber gesagt, dass das nicht geht – normalerweise mache ich ja am Tag vor einem Rennen eher gar nichts (lacht). Schließlich wurde es ein 90-Prozent-Lauf, das war dann auch in Ordnung.
Haben Sie sich gegen Tom Öhler Siegchancen ausgerechnet?
Georg Fleischhauer:
Ich hatte ihn ja auf dem Video gesehen, ich glaube, da ist er auch schon unter 50 Sekunden gefahren. Ich wusste nicht, wie viel er dann noch trainiert hat und wie sich das Wetter auf seine Leistung auswirken würde. Ich hatte gehofft, dass wir da vielleicht doch auf einem ähnlichen Niveau sind. Aber bei den Proben habe ich relativ schnell gemerkt, dass ich keine Chance habe.
Konnten Sie auch die anderen Wettkandidaten kennenlernen?
Georg Fleischhauer:
Wir waren schon ein bisschen außen vor, weil wir ja die Außenwette hatten. Ich bin nach der Generalprobe auch nicht wieder mit rein in den Saal gegangen, sondern war bei der Physiotherapie. Im Hotel habe ich die anderen kurz gesehen und Hallo gesagt, und dann hat man sich vor allem bei der After-Show-Party noch mal getroffen.
Verlief hinter den Kulissen von „Wetten dass…“ alles so, wie Sie es sich vorgestellt hatten, oder gab es Überraschungen?
Georg Fleischhauer:
Naja, ich hatte gehofft, dass man auch noch mit den eingeladenen Gästen in Kontakt kommt. Aber die waren auf einmal so schnell weg. Das war ein bisschen schade. Die meisten waren auch nicht bei der After-Show-Party, nur mit unserem Wettpaten Oliver Welke konnte ich noch ein Foto machen. Schade war auch, dass sie uns ein wenig vergessen hatten – erst mal draußen, als es losgehen sollte, und dann auch, als wir rein kamen. Wir haben uns total beeilt und standen dann bei der Zahnarzt-Wette schon die ganze Zeit oben. Eigentlich sollten wir auch noch ein paar Worte wechseln, aber dazu ist es dann ja nicht mehr gekommen.
Was ist Ihr persönliches Fazit dieses kleinen Ausflugs ins Showgeschäft?
Georg Fleischhauer:
Es war sehr interessant und hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht! Tom ist ein lustiger Typ und ich gönne ihm den Sieg. Die Wette hat zwar in der Abstimmung nicht gewonnen, aber immerhin den zweiten Platz gemacht. Meine Familie durfte dabei sein und wir haben alle abends noch gefeiert, das war schön. Für mich war es insgesamt ein voller Erfolg! Es war schließlich auch ein bisschen Werbung für mich und für die ganze Disziplin. Das kann ja nie schaden.