Gerd Jacobs bekräftigt Anschuldigungen
Der ehemalige DDR-Kugelstoßer Gerd Jacobs hat seinen früheren Trainer Werner Goldmann kurz vor dessen Arbeitsgerichtsprozess gegen den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) am 9. April noch einmal belastet und Details über Dopingpraktiken genannt.
Das staatlich anerkannte Doping-Opfer Gerd Jacobs, das auch für die Stasi arbeitete, sagte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus, Werner Goldmann habe in den letzten Jahren der Zusammenarbeit verbotene Muskelmasttabletten sogar "in den Original-Verpackungen verteilt". Laut Gerd Jacobs habe es sich um weiß-rot-blaue Schachteln der Marke Oral-Turinabol vom Hersteller Jenapharm gehandelt.Werner Goldmann, der bislang jedwede Dopingvergangenheit bestritten und vor Olympia 2008 dazu gegenüber dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine Ehrenerklärung unterschrieben hatte, fordert vom DLV die Weiterbeschäftigung. Auf die Frage, warum er gegen Werner Goldmann so unnachgiebig sei, antwortete Gerd Jacobs, er sei bereit, seine Vergangenheit und seine Fehler einzugestehen.
"Leute wie Goldmann und Konsorten können das offenbar nicht. Sie haben nachweislich Jugendliche und Erwachsene mit Dopingmitteln vollgestopft und geschädigt, aber sie verweigern die Wahrheit weiter und lügen weiter, dass sich die Balken biegen", sagte er. Sein Fazit: "Keine Amnestie mit Amnesie".
Material: Sport-Informations-Dienst