Germaine Mason operiert – Olympia-Start in Gefahr
Die Hallen-WM hat ihm kein Glück gebracht. Mit Bronze kehrte er zurück, aber auch mit einer schweren Knieverletzung. Germaine Mason, das Hochsprung-As aus Jamaika, wurde vor wenigen Tagen in Miami operiert. Wie sein Trainer Stephen Francis mitteilte, benötige er laut Aussage der behandelnden Ärzte etwa sechs Monate, bis das lädierte Knie wieder voll belastbar ist. Ihm droht dadurch das Olympia-Aus!
Das Malheur ereignete sich im Hochsprung-Finale von Budapest, als die Latte auf 2,32 Meter lag. Germaine Mason, Dritter mit übersprungenen 2,25 Meter gleichauf mit dem Tschechen Jaroslav Baba und dem Rumänen Stefan Vasilache, ereilte das Pech. Stechend war der Schmerz, niederschmetternd die Diagnose: Bänderriss im Knie.Schwere Verletzung
"Es ist eine schwere Verletzung", erklärte Dr. Warren Blake, Mannschaftsarzt des Nationalteams von Jamaika, "er kann vielleicht nach drei Monaten wieder mit leichtem Training beginnen." Doch wenn der Heilungsprozess nicht optimal verläuft, kann es auch ein halbes Jahr dauern.
Germaine Mason, mit 20 Jahren noch ein junger Hüpfer, war eine der großen Hoffnungen von Jamaika. Fünf Medaillen gewann die drittgrößte der Westindischen Inseln in Budapest.
Germaine Mason, Zweiter im vergangenen Sommer beim Hochsprung-Meeting in Eberstadt, hoffte auf einen weiteren Coup in Athen, Schauplatz der Olympischen Spiele vom 13. – 29. August.
Skepsis
Jetzt hängt er in der Warteschleife. Germaine Mason, selber Student der Sportmedizin in der Hauptstadt Kingston, geht an Krücken. Wie schon bei der Hallen-WM in Budapest, als er humpelnd zur Siegerehrung erschien. Stephen Francis ist eher skeptisch gestimmt, ob sein Schützling rechtzeitig wieder auf die Beine kommt.
Das Olympia-Jahr 2004 ist den Hochspringern nicht wohl gesonnen. Jacques Freitag aus Südafrika, der amtierende Weltmeister, kam bereits Anfang Februar unters Messer, weil sein Knöchel nicht mehr mitspielte. Sein Vorgänger Martin Buß aus Leverkusen, der 2003 in Edmonton überraschend WM-Gold gewonnen hatte, musste die Olympia-Saison wegen fortwährender Knieprobleme in den Wind schreiben.
Jetzt hat es auch Germaine Mason, den Überflieger mit einer Bestleistung von 2,34 Meter (Santo Domingo 2003), ganz bös' erwischt.